
Mit einem Glashaus schlagen Terrassenliebhaber den Jahreszeiten ein Schnippchen: Sie ziehen den Frühling vor, verlängern den Sommer, fangen im Herbst die Sonne ein und trotzen im Winter dem Frost.
An diesem sommerlichen Sonntagmorgen sitzen Kerstin und Christian König beim Frühstück – natürlich im Glashaus. Oder besser: unterm Glasdach. Denn an zwei von drei Seiten haben sie die Glaselemente bereits an den Rand geschoben und sitzen im Freien. Eine leichte Brise lässt Bäume und Sträucher zittern. Noch vor einem guten Jahr wäre ein Sonntagsfrühstück auf der Terrasse daran gescheitert. „Wir saßen hier direkt im Wind“, blickt Kerstin König zurück. Die bewegliche Verglasung bietet nun Schutz. Vor allem die Wand nach Nordwesten ist oft gefragt. Denn dass sich zur wärmenden Sonne auch kühler Wind gesellt, kommt hier im niedersächsischen Bissendorf zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald öfter vor. Lange schon hatten die Königs mit einem Glashaus geliebäugelt. Im Gegensatz zu einem Wintergarten ist es nicht gedämmt. Auch das Beheizen durch eine Fußbodenheizung ist nicht möglich. „Aber das wollten wir auch gar nicht“, erinnert sich Christian König. „Unser Haus bietet uns viel Platz. Mehr Wohnfläche brauchten wir nicht und deshalb reichte uns ein unbeheiztes Glashaus.“

Ganzjahres-Terrasse auf 18 Quadratmetern
Nach vier Jahren war Schluss mit der Träumerei. Die Königs machten Nägel mit Köpfen und überzogen ganze 18 Quadratmeter ihrer Terrasse mit einem Glasdach von Solarlux. An den Seiten schützen flexible Glasscheiben vor Wind und Wetter. Wie er zum Ausmessen um den Terrassentisch gelaufen ist, wird Christian König wohl nie vergessen: „Wir wollten ungehindert um den Tisch gehen können, wenn alle Seiten geschlossen sind“, erinnert er sich. Herausgekommen sind vier Meter in der Tiefe und viereinhalb Meter in der Breite. Angesichts dieser Größe war der Bauherr zunächst skeptisch, wie das Glashaus wohl wirken würde. „Alles strahlt eine enorme Leichtigkeit aus“, sagt er heute. Vor allem beim Blick aus dem Wohnzimmer hinaus in den Garten erkenne er das. „Es fällt gar nicht auf, dass etwas davor gebaut ist“, sagt er. Weder Fensterrahmen noch Stützpfeiler behindern den Blick in den Garten.

Leichte Hülle, schwerer Kern
Die Königs haben mit dem Modell „Atrium plus“ ein Glasdach gewählt, das besonders große Stützweiten zulässt. Für diese große Dachausladung sind Traufen, Stützen und Sparren mit Stahlarmierungen verstärkt. Ins Auge fällt jedoch allein die luftige Aluminium-Konstruktion. Die lässt das Dach besonders leicht wirken. Damit es optisch gut an das stark geneigte Hausdach der Königs anschließt, schlug das Unternehmen ein Pultdach mit einer Neigung von mehr als 20 Grad vor. Auch hier sprach alles für das Modell „Atrium plus“, das abfallende Konstruktionen zwischen 5 und 45 Grad mühelos überwindet. Bei der Ausgestaltung des Daches bewies der Hersteller ebenfalls ein gutes Auge: Der Überstand des Hausdaches setzt sich nämlich am Pultdach des Glashauses fort. „Die Fotomontage, mit der uns Solarlux den Entwurf präsentierte, war einfach perfekt“, erinnert sich Kerstin König. „Alles wirkte so, als wäre das Glashaus schon immer da gewesen.“

Flexibler Schutz durch verschiebbare Glaswände
Am späten Vormittag wagt sich die Sonne ganz zaghaft auf die Terrasse. Ein heißer Tag kündigt sich an. Inzwischen könnte die beständige Brise aus Nordwesten ganz angenehm sein. „Wir haben uns nach vielem Hin- und Her überlegen entschieden, alle drei Seiten des Glashauses separat zu verglasen“, sagt Christian König, während er die dritte mühelos in Richtung Hauswand schiebt. „Wir wollten so viel Flexibilität wie möglich und sind froh darüber, dass wir jede Seite unabhängig von den anderen öffnen können.“ Seit das Glashaus da ist, gehört auch das Rascheln der Zeitung hierher, wenn die Königs nach dem ausgiebigen Sonntagsfrühstück in die Lektüre übergehen. Und nicht nur das: „Unsere Terrasse wird mehr und mehr zum Lebensmittelpunkt“, sagt Kerstin König. Wenn Freunde zu Besuch kommen, zieht es alle wie selbstverständlich hierher. Spätestens zur Fußball-Europameisterschaft 2016 sind dann auch alle Nachbarn zum Public Viewing eingeladen – egal, bei welchem Wetter. Und selbst die derzeit viel diskutierte Winter-WM 2022 dürfte im Glashaus ein echter Knüller werden.

Frühling im Winter
Apropos Winter: Wie fühlt sich das unbeheizte Glashaus eigentlich in der kalten Jahreszeit an? „Unser Weihnachtsbaum hat sich wohlgefühlt“, sagt Kerstin König lachend. „Und trotz frostiger Kälte draußen konnten wir uns hier drinnen schon sehr zeitig im Jahr an einer Schale mit Frühblühern erfreuen.“ Die Terrassenmöbel blieben das ganze Jahr an Ort und Stelle. Schon im Februar, als die ersten Sonnenstrahlen das Glashaus erwärmten, konnte die Familie darauf Platz nehmen. Und noch etwas ist ihnen besonders positiv aufgefallen: Es zieht nicht! Damit im unbeheizten Glashaus die Luft zirkulieren kann, besteht zwischen den Scheiben ein etwa drei Millimeter breiter Spalt. Feuchtigkeit, die zum Beispiel beim Wäschetrocknen entsteht, kann so problemlos entweichen. Aber spürbar ist das nicht. Auch starker Regen hat gegen die leicht abgeschrägten Scheibenkanten keine Chance.
Schattenplatz unterm Glasdach
Am frühen Nachmittag knallt die Sonne erbarmungslos auf die grüne Idylle, die sich die vierköpfige Familie hier geschaffen haben. Zu ihrem Glashaus haben sie sich eine passende Beschattung ausgewählt, die sie jetzt mit einer Fernbedienung zu ihrer vollen Entfaltung bringen. Alle Seiten sind geöffnet. Mit dem leichten Wind aus Nordwest lässt es sich im Schatten gut aushalten. Von den Füßen her ist die wohlige Wärme der Granitplatten spürbar. Die wurden verlegt, nachdem das Glashaus stand – passend zur Pulverbeschichtung der Aluminium-Konstruktion und zum Klinkersockel des Hauses im Farbton Anthrazit. Dem Fundament für das Glashaus musste ein Teil der Holzterrasse weichen. Die Montage des Anbaus durch Solarlux war innerhalb von zwei Tagen erledigt. Danach wurden die in der Terrasse entstandenen Lücken mit Granitplatten gefüllt. Am frühen Abend weicht die Sonne – ebenso langsam wie sie sich am Vormittag hier ausgebreitet hat. Unter dem Terrassendach ist es angenehm warm. Später, wenn es kühler wird, ist die Glaswand in Richtung Nordwesten vermutlich wieder als erste gefragt und wird geschlossen. Ans Reingehen ist dann aber noch lange nicht zu denken. „Wir sitzen jetzt im Sommer viel länger draußen“, sagt Christian König. Die Freude über so viel Lebensqualität ist dem Hausbesitzer und seiner Familie anzusehen.
