
Aus einem in die Jahre gekommenen Wohnhaus wurde ein modernes Büro, aus einem altmodischen Garten ein Ort für Genießer und aus einem klassischen Vorgarten eine grüne Werbefläche. Für die perfekte Verbindung von Architektur und Gartengestaltung sorgte Josef Grütters.
Normalerweise heißt es im kleinen Einmaleins der Gartengestaltung, der Stil der Gartenplanung solle sich am Stil der dazugehörigen Immobilie orientieren, damit beide zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen können. Im vorliegenden Fall lautete das oberste Gebot für Gartengestalter Josef Grütters aus Sonsbeck am Niederrhein allerdings, die Fassade des Hauses, dessen Garten er vollkommen neu gestalten sollte, nur ja zu ignorieren. Die Aufgabenstellung war auch für den erfahrenen Gartengestalter eher ungewöhnlich und schon gar nicht lehrbuchgemäß und verlangte ihm ein Maximum an Fantasie und Abstraktionsvermögen ab. Aber ein solches Vorgehen war durchaus sinnvoll, denn: Die noch gelb geklinkerte Fassade sollte zu einem späteren Zeitpunkt modernisiert werden. Wer heute Bungalow, Wohn- und Vorgarten zwischen Wohnbebauung und Feldrand betrachtet, käme dann auch nicht auf die Idee, dass hier gewissermaßen das Pferd von hinten aufgezäumt wurde.
Anziehende Gegensätze
Neben der Architektur des Hauses, die ja in diesem Fall unberücksichtigt bleiben sollte, ist es vor allem auch die Inneneinrichtung, die Gartengestaltern wie Josef Grütters wertvolle Anhaltspunkte zu Stil und Geschmack ihrer Auftraggeber liefert. „Aber natürlich kann man aus dem, was man im Inneren einer Immobilie sieht, ganz unterschiedliche Schlüsse für die Gartengestaltung ziehen“, betont Josef Grütters. „Eine konsequente Fortsetzung der Innengestaltung im Garten ist genauso denkbar wie die Schaffung von Gegenpolen oder Ergänzungen.“ Bei diesem Objekt stellte sich im Gespräch mit dem Bauherren, einem Architekten, der das einstige Einfamilienhaus nun als Büro nutzte, schnell heraus, dass drinnen und draußen durchaus in einem gewissen Spannungsverhältnis stehen durften. „In gewisser Hinsicht widersprechen sich Innen- und Außenräume“, erklärt auch der Gartengestalter das gemeinsam erarbeitete Konzept. „Während im Inneren des Hauses heute die moderne Funktionalität eines Architekturbüros regiert, kündet der Garten von Genuss, Sinnenfreude und Entspannung – ohne allerdings ins Liebliche abzudriften.“ Die kräftigen Farben der zahlreichen Blüten sind Inspiration beim Blick durch die großen Fenster und die draußen neu geschaffenen Sitz- und Rückzugsplätze dienen dem aktiven Perspektivwechsel im Arbeitsalltag – oder auch der Entspannung zwischendurch, um aufzutanken und dann auf neue Gedanken zu kommen.
Bewusst breiter
Mit seinen Ideen traf der Gartengestalter das ästhetische Empfinden seines Auftraggebers auf den Punkt. Beide stellten schnell fest, dass sie Details eine große Bedeutung für die Gesamtwirkung zumessen. Bestes Beispiel: die Fugen der Terrasse. Ganze fünf Zentimeter sind diese Fugen breit und damit das krasse Gegenteil von dem, was sich viele Gartenbesitzer wünschen: möglichst schmale, oder noch besser gar keine Fugen, damit sich dort kein Unkraut breit machen kann. Hier wurde das breite Fugenbild aber mit Bedacht gewählt, betont es doch das Großformat der Natursteinplatten und deren architektonischen Charakter. Der wiederum ist Reminiszenz an die nüchterne 60er-Jahre Architektur des Hauses und die hier heute ausgeübte Profession gleichermaßen. „Außerdem sorgen diese breiten Fugen in ihrer Geradlinigkeit für die Betonung von Blickachsen und ziehen den Blick quasi wie an einer Schnur direkt in den Garten“, erklärt Grütters den ästhetischen Anspruch, der hinter diesem Detail steckt. „Dank des dunklen Splits, den wir zum Auffüllen der Fugen gewählt haben, entsteht hier in der Horizontalen außerdem eine Art Raster, das sich so ähnlich in den Fensterflächen der Vertikalen mit ihren dunkelgrauen Rahmen wiederfindet.“

Sanfter Übergang
Der Blick durch die großen Terrassentüren zeigt, wie gegensätzlich und gleichzeitig harmonisch Innen- und Außenraum daherkommen. Drinnen: Aufgeräumtheit, Klarheit, Ordnung. Draußen? Natur in ganz unterschiedlichen Abstufungen. Zunächst die Terrasse mit ihren klaren Linien und den geradlinigen Möbeln. Sie umgibt, quasi als nächste Stufe des Lockerlassens, eine üppig blühende Bepflanzung aus Rosen, Hortensien, Lavendel – in Farbigkeit und Wuchsform durchaus naturnah und trotzdem modern. Eine schnurgerade Reihe von Kugelakazien an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn zahlt ebenfalls auf die Kombination aus Geometrie und Natürlichkeit ein – und sorgt außerdem für Sichtschutz, wo er gebraucht wird, nämlich in der ersten Etage. Es folgt sodann die zweite Stufe der Überleitung in die freie Natur: der Rasen. „Er unterstreicht den Wohngartencharakter und überbrückt den Raum bis zur hinteren Grundstücksgrenze“, so der Gärtner. Dort schmiegt sich in den Winkel eine modern möblierte Loungeecke nebst rechteckigem Edelstahlwasserbecken, beschattet von Schirmplatanen, verborgen hinter einem Querriegel aus Hainbuchen und damit gleich nach mehreren Richtungen eingehüllt von der Natur. „Durch Formen und Material bleibt der Bezug zur Architektur aber jederzeit bestehen“, betont der Planer. Und von hier aus geht es dann endgültig in die freie Landschaft. Jenseits des Zaunes erstrecken sich – typisch Niederrhein – flache Felder, deren Anblick durch den Verzicht auf hohe Pflanzen an der rückwärtigen Grundstücksgrenze ganz bewusst in die Gartengestaltung mit einbezogen wurde.
Visitenkarte
Vorgärten sind die Visitenkarte von Haus und Bewohnern. Um die heutige Funktion des einstigen Wohnhauses als Büro zu unterstreichen, setzt die Gartengestaltung bewusst auf andersartige, aber dennoch grüne Gestaltungselemente: große, kubisch geschnittene Hainbuchenblöcke. Die Idee dahinter: Sie verweisen auf den Architekturberuf des Inhabers und greifen die Linienführung des Bungalows auf. Abmilderung und stilsichere Ergänzung sind die hausnahen Bambuspflanzungen. „Sie vermitteln Leichtigkeit und Modernität gleichermaßen“, so der Experte. „Auch der Betonplattenweg zum Haus spielt mit dem Thema Geradlinigkeit: Einerseits sorgen die großformatigen Platten für Klarheit, andererseits verhindert ihre versetzte Verlegung allzu große Geradlinigkeit.“ Eine charmante Spielerei für Eingeweihte ist die quadratische Stahlplatte, die die Plattierung des Vorgartenweges unterbricht. Sie weist ganz unaufdringlich auf den Inhaber des hier ansässigen Architekturbüros hin. Sein Name: Stahlmann.

Der Experte

Gartengestalter Josef Grütters betreibt in Sonsbeck am Niederrhein den Garten- und Betrieb Grütters Gärtner von Eden mit rund 30 Mitarbeitern. Mit seinem Unternehmen gehört er zu den Gärtnern von Eden, einem genossenschaftlichen Zusammenschluss von rund 60 Top-Gartengestaltern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Betrieb steht für kreative und ästhetisch ausgereifte Gartenplanung und hochwertige Umsetzung bei der Neu- und Umgestaltung von Privatgärten sowie für zuverlässige und nachhaltige Pflege. Wichtig ist Grütters und seinem Team, dass der Garten zu den Menschen passt, für die er angelegt wird. Deshalb werden gemeinsam mit dem Kunden individuelle Lösungen entwickelt und ein Gartenkonzept erarbeitet, das Ästhetik und Nutzen genauso berücksichtigt wie die Besonderheiten von Haus und Grundstück.
Regenwassernutzung
Flachtanks aus Kunststoff haben sich insbesondere wegen des geringen Gewichts, der niedrigen Einbautiefe und des geringen Aushubvolumens zum Selbsteinbau etabliert. Vor allem dann, wenn in einem bereits angelegten Garten der Tank möglichst ohne Bagger installiert werden sollte. Ein Tank mit 1.500 l Speichervolumen wie der „Flachtank Platin“ kann mit Außenmaßen von 210 x 125 x 70 cm und einem Gewicht von 80 kg von zwei Personen ohne Baumaschinen an einem Tag installiert werden. Die Experten von Graf empfehlen neben Gewicht und Höhe des Tanks vor allem auch auf eine hohe Belastbarkeit, durchdachte Filtertechnik und optimal abgestimmte Zubehörkomponenten zu achten. Der Hersteller gewährt eine Garantie von 25 Jahren auf die langlebigen Regenspeicher. Das Regenwasser kann nicht nur für die Gartenbewässerung, sondern auch zum Wäschewaschen und zur Toilettenspülung genutzt werden. So lassen sich bis zu 50 Prozent Trinkwasser einsparen. www.graf-online.de