
Hungrig nach Licht und Wärme wollen wir die Sonne möglichst lange genießen. Treffen Sie aber Vorkehrungen gegen ihre intensive Einstrahlung. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Sonnenschutz Varianten.
Von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen gelockt erwacht nun endlich die Natur! Es zieht uns nach draußen in den Garten, wo wir auf der Terrasse verweilen und die aufkeimende Pracht des Frühlings bestaunen. Fenster werden aufgerissen, die milde Luft strömt ins Haus.
Doch die sanfte Frühlingssonne und die angenehme Wärme weichen bald einer kräftigen Sonneneinstrahlung, gegen die wir Freiflächen und Verglasungen abschirmen müssen. Sorgen Sie daher rechtzeitig vor und planen Sie auch einen Sichtschutz in Richtung Nachbarn und öffentlicher Straßen und Wege mit ein!

Klassische Sonnenschutz Variante: der Sonnenschirm
Punktuell die Terrasse oder ein kleines Fleckchen im Garten beschatten kann man am besten mit einem Sonnenschirm. Dieser hat den Vorteil, dass seine Position verändert und er immer dort eingesetzt werden kann, wo man ihn gerade braucht.
Klassische Sonnenschirme sind sogenannte Mittelmastschirme mit einem zentral angebrachten Standrohr zur Stabilisierung. Viele Mittelmastschirme haben auch eine Funktion, um das Schirmdach kippen und sich bei der Beschattung am Lauf der Sonne orientieren zu können.

Schnell auf- und abgebaut werden können Marktschirme. Auch sie gehören zu den Mittelmastschirmen, schließen aber dank eines Teleskop-Federsystems nach oben, sodass das Mobiliar darunter stehen bleiben kann.
Eher außergewöhnlich ist der sogenannte Ampelschirm, auch Freiarmschirm genannt. Sein Schirmständer ist nicht mittig, sondern an der Seite an gebracht, wodurch die vom Schirm beschattete Fläche größer wird. So eignet er sich speziell für kleine Terrassen, ist aber etwas teurer als seine Mitstreiter.
Noch mehr zum Thema Sonnenschutz:
- Sonnenschutzsysteme: Wo ist welches System am besten geeignet?
- Markise neu beziehen: Diese Materialien sind geeignet.
- Sonnenschirme: Individuelle Schattenspender.
Großflächige Beschattung mit Markisen
Eine Markise schützt einen deutlich größeren Bereich vor Sonneneinstrahlung. Sie können bei Bedarf aus- und am Abend oder bei starkem Wind wieder eingefahren werden. Empfehlenswert für die Beschattung einer Terrasse sind Falt-, Roll- oder Gelenkarmmarkisen.
- Faltmarkisen sind an einem Baldachin oder einer Pergola befestigt und können zusammengeschoben werden, sodass sich ihr Stoff in Falten legt.
- Bei der Rollmarkise wird das Tuch ab- und nach Gebrauch wieder aufgerollt.
- Der Mechanismus einer Gelenkarmmarkise funktioniert so, dass zwei Arme das Tuch von der Tuchwelle wegdrücken. Sie werden von Stahl- oder Gasdruckfedern unter Spannung gesetzt, wodurch das Tuch beim Ausfahren nach außen gedrückt und straff gehalten wird.
Da die Gelenkarmmarkise sehr stabil ist und sogar vor leichtem Regen schützt, gehört sie zu den beliebtesten Schattenspendern überhaupt.

Ebenfalls sehr gefragt sind Halbkassetten- und Kassettenmarkisen. Bei der Halbkassettenmarkise verschwindet das Tuch in der Kassette, die Kassettenmarkise schützt in eingefahrenem Zustand das Tuch inklusive Gestell vor Witterung. Um den Sitzbereich vor neugierigen Blicken abzuschirmen, empfiehlt sich außerdem die Installation einer Seitenmarkise.
Außenliegende Sonnenschutz Varianten
Doch nicht nur draußen, sondern auch im Inneren muss einer Überhitzung vorgebeugt werden. Im Erdgeschoss macht das Anbringen sogenannter Vorbau- oder Vorsatzrollläden Sinn.
Diese verhindern nicht nur Einbrüche, sondern schirmen Sonnenstrahlen und Wärme ab, bevor diese auf die Verglasung treffen. Sind sie noch dazu in einen smarten Hausautomationsprozess eingebunden und mit entsprechenden Sensoren ausgestattet, fahren sie bei zu hohen Temperaturen den automatisierten Sonnenschutz herunter und bei nachlassender Einstrahlung wieder hoch.

Außenjalousien
Wer das Tageslicht flexibel nutzen und zusätzlich von einem Sichtschutz profitieren möchte, kann Raffstoren installieren, auch Außenjalousien genannt.
Dank individuell einstellbarer Lamellenwinkel lässt sich der Lichteinfall bei diesen exakt regulieren, wenn sie in ein Smart Home System eingebunden sind auch bequem per App über Smartphone oder Tablet. Eine zusätzliche Wärmedämmung ist durch die Außenjalousien ebenfalls gewährleistet, genauso wie durch klassische Fensterläden.
Innenliegende Sonnenschutz-Systeme
Jalousien sind das Mittel der Wahl, wenn Sie den Lichteinfall innen regulieren möchten, um fernzusehen oder am Bildschirm zu arbeiten. Hier bieten sich Ausführungen mit verstellbaren Lamellen an, die je nach Tageszeit oder Beschäftigung mehr oder weniger Licht eindringen lassen.
Sie können als Horizontal- oder Vertikallösung realisiert werden und wie Vorbaurollläden via Schalter, Fernbedienung oder, wenn sie in ein Smart-home-Konzept eingebunden sind, über das Smartphone gesteuert werden.

Praktische Rollos
Auch ein Spring- oder Seitenzugrollo verhindert, dass die Sonne blendet und Passanten ins Innere sehen können. Mithilfe von Klebe- oder Klemmträgern lässt es sich schnell anbringen und durch einen kurzen ruckartigen Zug an einer Kordel abrollen.
Genauso problemlos zu montieren und dabei relativ preisgünstig ist ein Klemmrollo. Mithilfe einer speziellen Halterung wird es oben am Fenster eingehakt oder zwischen zwei Schienen in den Seiten des Fensters verspannt und dann beliebig in Position geschoben.
Dekorative Plissees
Eine etwas verspieltere, aber ebenfalls gut geeignete Sicht- und Sonnenschutz Variante sind Plissees. Abhängig vom Material lassen sie Licht durch oder verdunkeln den Raum.
Haben Sie sich für Wabenplissees entschieden, profitieren Sie noch dazu von den luftgefüllten „Kammern“, die eine gleichbleibend angenehme Raumtemperatur garantieren.

Spezielle Verglasungen
Wer den Sichtschutz ins Glas integriert haben möchte, entscheidet sich für Ornament-, Struktur- oder schaltbares Glas.
- Ornamentgläser bestehen aus einfachem Floatglas, auch Flachglas genannt, auf das nachträglich Ornamentmuster auf getragen werden.
- Strukturgläser hingegen bringt man bereits während der Herstellung in die entsprechende Struktur.
- Bei schaltbaren Gläsern wird zwischen zwei einfachen Floatgläsern eine Füllung aus Flüssigkristallen eingebracht, die der Scheibe die Anmutung eines Milchglases verleiht und damit Sichtschutz bietet. Die Raffinesse ist jedoch, dass die Flüssigfüllung mit einer Stromquelle verbunden ist. Schaltet man diese an, richten sich die Moleküle der Flüssigkeit parallel aus und die Scheibe wird durchsichtig.

Sonnenschutz Variante mit Verglasung
Dass sich Räume unnötig aufheizen, verhindert eine Sonnenschutzverglasung. Diese weist entweder eine Beschichtung aus Edelmetallen an der Außenscheibe auf, eine reflektierende oder absorbierende Oxidschicht oder besteht aus Absorptionsgläsern, die die Wärmestrahlung der Sonne einfangen und nach innen und außen abführen.
Weil nach innen nur ein Drittel der Wärme abgegeben wird, reduziert sich der Strahlungsdurchgang. Je nach Schicht und abhängig von der Kombination der Gläser wird ein bestimmter gWert erzielt, der den Gesamtenergiedurchlass angibt. Je niedriger dieser ist, umso besser schützt die Verglasung vor Sonne.
Ein herkömmliches Glas ohne Beschichtung weist einen Wert von ca. 0,85 auf, bei hochwertigen Sonnenschutzgläsern liegt er bei 0,20 bis 0,50. Das bedeutet im Um kehrschluss, dass 50 bis 80 Prozent der Wärme abgeschirmt werden können.