
Wenn die Tage wieder länger werden, zieht es die meisten Hausbesitzer in den eigenen Garten – und so mancher stellt fest, dass der schönste Platz zum Draußensitzen eine Auffrischung benötigt: die Terrasse.
Dabei gibt es aktuell eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten und Materialien, den Sonnenplatz neu zu gestalten. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.
Natürlicher Look mit Naturstein
Der Begriff „Naturstein“ umfasst eine große Zahl von Steinarten mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften, dazu gehören zum Beispiel Basalt, Granit, Muschelkalk, Porphyr, Sandstein, Schiefer und Travertin. Naturstein wird in Steinbrüchen auf der ganzen Welt abgebaut und in zwei bis sechs Zentimeter starke Platten geschnitten oder gebrochen. Das Material bietet eine unendliche Vielfalt von Formen und Farben, Einschlüssen und Maserungen und besticht durch seine Einzigartigkeit: Jedes Stück ist anders. Typischerweise kennt man Naturstein aus südlichen Gefilden, und so holen sich viele Terrassenbesitzer mit Naturstein-Variationen ein Stück mediterrane Lebensart in ihren Garten. Naturstein ist farbecht, pflegeleicht, robust und frostsicher, kann allerdings im feuchten Zustand gefährlich glatt werden. Um Stürze zu vermeiden, sollte man auf keinen Fall poliertes Material wählen und auf eine Rutschsicherheit von mindestens R 11 (steht für einen erhöhten „Haftreibwert“) achten.

Bewährter Beton
Das Material ist etwas für die Ewigkeit, pflegeleicht, frostsicher, langlebig und relativ preiswert. Vorgefertigte Pflastersteine, Platten und Treppenstufen aus Beton nennt man Betonwerkstein. Das Material setzt sich zusammen aus Sand, Kies, Zement, Wasser und Farbpigmenten. Von seinem Image der Eintönigkeit hat sich Beton längst verabschiedet, das solide Material ist heute in unterschiedlichen Formen, Farben und Oberflächen erhältlich. Nachteil: Beton ist relativ schmutzanfällig. Flecken von Laub, Moos und Gartenerde oder von einem vom Grill gefallenen Schnitzel lassen sich oft nicht mehr entfernen. Um dem vorzubeugen, sollten die Steine und Platten werksseitig oberflächenbehandelt sein oder müssen regelmäßig imprägniert werden.

Die Terrasse auffrischen mit dem Klassiker Holz
Der Klassiker unter den Terrassenbelägen kommt nie aus der Mode. Kein Wunder, denn er punktet ganz klar mit einer natürlichen Optik, bietet ein angenehmes Laufgefühl und ist in unterschiedlichen Qualitäten und Preisklassen erhältlich. Fichte und Kiefer sind die preisgünstigeren Hölzer, sie sind unbehandelt allerdings nicht witterungsbeständig. Um sie haltbar zu machen, werden sie in eine Wachslösung getränkt, die in das Holz einzieht und so gegen Schädlinge, Pilze, Feuchtigkeitsschäden und schnelles Ergrauen wirkt. So behandeltes Terrassenholz bezeichnet man als Dauerholz. Eine andere Möglichkeit besteht in der Konservierung durch Wärme, man spricht dann von sogenannten Thermohölzern. Dazu werden die Hölzer in einer Wärmekammer über einen Zeitraum von 40 bis 60 Stunden bei Temperaturen zwischen 170° und 280 °C (je nach Holz und Hersteller) haltbarer und formstabiler gemacht. Der dabei entstehende Feuchtigkeitsentzug soll für eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren sorgen. Durch die Behandlung nimmt allerdings die Belastbarkeit des Holzes ab, außerdem dunkelt es deutlich nach. Im Handel erhältlich sind zum Beispiel Thermoesche, Thermobuche oder Thermokiefer.

Robustes Lärchenholz
Lärchenholz ist eine Alternative, weil es von sich aus bereits sehr hart ist und wasserabweisende Harze enthält. Dadurch ist es wetterfest, verliert aber im Laufe der Zeit seinen Braunton und verwittert in natürliches Grau – auch Patina genannt –, das nicht jedermanns Geschmack ist. Lärchenholz ist relativ günstig, aber nicht ewig haltbar. Nach rund 10 bis 12 Jahren wird es unansehnlich, eventuell auch schadhaft, und muss erneuert werden. Douglasie ist für ihre ansprechende rötliche Färbung und ihre hohe Strapazierfähigkeit bekannt. Sie ist preislich mit Lärchenholz vergleichbar und hält – bei guter Pflege und konstruktivem Holzschutz (z. B. in Form einer Überdachung) – bis zu 15 Jahre. Douglasie ist äußerst widerstandsfähig gegen Pilze und Insekten, wodurch auf eine zusätzliche Imprägnierung verzichtet werden kann.

Eiche und Robinie
Zu den Klassikern gehören natürlich auch Eiche und Robinie. Robinie gilt als das härteste einheimische Holz und bietet eine Haltbarkeit von bis zu 20 Jahren, auch ohne chemische Holzschutzmittel. Eiche gilt als das zweithärteste Holz, ist rutschfest (insbesondere bei geriffelter Oberfläche) und beständig. Beide Hölzer verwittern zu einem natürlichen Grau, dieser Prozess kann durch entsprechende Pflege beschleunigt oder verlangsamt werden.

Tropenhölzer
Tropenhölzer können durchaus eine Alternative sein, trocknen nach Regen- oder Schneefall aber langsamer ab als europäische Holzarten. Die Gerbstoffe vieler Arten waschen aus und verursachen dunkle Verfärbungen sowie Korrosion von Eisen. Beim Kauf von Tropenhölzern sollte man unbedingt auf das FSC-Zertifikat des Forest Stewardship Councils achten, um sichergehen zu können, dass das Holz aus nachhaltig und sozial verträglich bewirtschafteten Wäldern stammt. Zu den wichtigsten Tropenhölzern gehören die günstigen Hölzer Bangkirai (aus Indonesien oder Malaysia), Masaranduba (gilt als eines der härtesten Holzarten der Welt) und Garapa (aus Südamerika). Sie sind allerdings weniger beständig als die teureren Hölzer wie beispielsweise Ipé, Cumaru oder Teakholz.

Holzverbundwerkstoffe WPC
Eine zunehmende Nachfrage erleben derzeit Holzverbundwerkstoffe, kurz: WPCs (Wood Plastic Composites). Sie sprechen vor allem Selbermacher an, da sie einfach verarbeitet und verlegt werden können. WPCs bestehen aus gemahlenen Holzfasern in einem Kunststoff- bzw.Polypropylen-Mantel, der Holzanteil variiert zwischen 50 und 90 Prozent. Äußerlich sind vor allem gut gearbeitete WPC-Terrassendielen kaum von reinem Holz zu unterscheiden. Durch den Zusatz an Kunststoffen sind die Dielen jedoch um ein Vielfaches witterungsbeständiger. WPCs sind barfußfreundlich, da splitterfrei, langlebig (einzelne Hersteller geben eine Garantie von bis zu 25 Jahren), rutschfest und UV- und witterungsbeständig. Darüber hinaus sind die neuen Werkstoffe absolut formstabil und resistent gegen Kälte, Wärme, Salz- und Chlorwasser. Deshalb eignen sie sich auch besonders gut als Umrandungen für Swimmingpools und Teiche. Auch die Pflege gestaltet sich einfach: Eine simple Säuberung mit Lappen und wenig Reinigungsmittel genügt meistens. Reicht das nicht, darf der Gartenschlauch benutzt werden. Und steht eine Grundreinigung an, kommt der Hochdruckreiniger zum Einsatz – für WPC kein Problem. Terrassendielen aus dem Werkstoff WPC lassen sich genauso verarbeiten wie Holz, haben aber zusätzlich technische Eigenschaften wie Kunststoff. Das bedeutet auch: Sie verziehen sich bei Temperaturschwankungen nicht und erhalten weitestgehend ihren Ursprungsfarbton. Da WPCs aus 100 % recycelten Stoffen produziert werden, sind sie außerdem ökologisch gut vertretbar. Als Varianten werden auch WPC-Terrassendielen produ- ziert, denen Pflanzenfasern wie zum Beispiel Flachs beigemischt sind, und es gibt ebenfalls eine Dielenart auf der Grundlage von Bambus. Hierfür wird die Bezeichnung BPC verwendet – die Eigenschaften sind jedoch beinahe identisch.Nachteile: WPC-Dielen sind homogen in der Oberfläche, sodass das natürliche Spiel der Holzmaserung fehlt. Für echte Naturfreunde ein KO-Argument.
