Die Innenarchitekten von JOI-Design richten Hotels ein. Dabei lassen sich einige Inneneinrichtungstricks aus der Hotellerie auch auf Privathaushalte übertragen. Hier gibt eine Expertin Tipps für die richtige Beleuchtung zu Hause.

Im Hotel soll sich der Gast wohl fühlen. Schließlich wird das Hotelzimmer für einen begrenzten Zeitraum sein zweites Zuhause. Corinna Kretschmar-Joehnk von JOI-Design verrät im Interview, wie man zu Hause mit der passenden Beleuchtung eine gemütliche Atmosphäre schafft. Gerade im Herbst, wenn es draußen wieder früher dunkel wird, sorgt eine ansprechende Beleuchtung in den eigenen vier Wänden für Behaglichkeit.

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Ob im Hotel oder in den eigenen vier Wänden: eine behagliche Atmosphäre sorgt für den Wohlfühlfaktor. Foto: Getty/ExperienceInteriors

Zur Person

Die 51-jährige Corinna Kretschmar-Joehnk leitet JOI-Design gemeinsam mit ihrem Mann Peter Joehnk. Die beiden Innenarchitekten verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Hotelbereich. Das Portfolio des Hamburger Designstudios umfasst heute auch die Entwicklung von Möbeln, Leuchten oder Armaturen.


 

Sie richten Hotels ein. Haben Sie Interior Design Tipps für eine ansprechende, wohnliche Beleuchtung zu Hause?
Grundsätzlich gilt: Viele kleine Lichtquellen sind behaglicher als eine große Deckenlampe. Und warmes Licht ist gemütlicher als kaltes Licht. Gemessen wird die Lichtfarbe in Kelvin, und ein warmes Licht – egal ob Glühlampe, Halogen, Leuchtstofflampe oder LED – hat ungefähr 2.700 Kelvin. Über 4.000 Kelvin wirkt das Licht kalt.

Gibt es bei der Beleuchtung, die ja gerade im Herbst wichtig ist, weitere Tipps?Während eine Glühbirne – auch Halogen – beim Runterdimmen ein immer wärmeres Licht abgibt, funktioniert dies bei LED und Leuchtstofflampen nicht. Daher ist es so wichtig, sich gleich die Leuchtmittel mit der richtigen Lichtfarbe zu kaufen. Außerdem sollte man nicht alles gleichmäßig hell beleuchten: Für das Wohlbefinden sind Hell- und Dunkelzonen wichtig – ein gleichmäßiger Lichtnebel ist unangenehm.

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Das Interior Design von Hotelzimmern ist speziell für die Bedürfnisse der Gäste konzipiert – einzelne Elemente lassen sich aber auch auf Privathaushalte übertragen. Foto: JOI-Design/RadissonBluFFM/Simone Ahlers für JOI-Design

Was gibt es bei Licht-Kombinationen zu beachten?
Als Tipp würde ich immer die gemütlich warme Grundbeleuchtung – gerne Lampen mit einem Schirm, der das Licht filtern kann –, mit Spots kombinieren, die ein Highlight auf besondere Akzente setzen – wie Bilder, eine Bücherwand oder auch die Gardinen. Mir persönlich ist gerade bei den Spots besonders wichtig, dass jede Blendung ausgeschlossen ist. Deswegen sollten solche Strahler am besten auch nicht frei in den Raum leuchten, sondern immer etwas indirekt beleuchten, so dass man nie direkt in die Lichtquelle sieht.


„Ich würde immer die gemütlich warme Grundbeleuchtung mit Spots kombinieren, die ein Highlight auf besondere Akzente setzen“


 

Hotelzimmer sind in der Regel klein. Haben Sie Tipps für junge Eigentümer insbesondere in Städten, die sich auf kleinem Raum gemütlich einrichten möchten?
Ich würde mit Spiegeln arbeiten: Sie erhellen den Raum an ausgewählten Stellen und lassen ihn dort größer erscheinen. Und keine Angst vor Farbe! Wenn man effektvoll mit dem Licht spielt, dann können auch gerade dunkle Bereiche den Raum interessanter wirken lassen. Kontraste beleben. Und wenn man z. B. am Ende des Raums einen Fokus setzt – mit einer hinterleuchteten Nische oder einem beleuchteten Bild etwa, dann lenkt man das Auge dorthin und betont die Tiefe des Raums.

Foto: Getty/Nikada

Was private Hausbesitzer außerdem von Hoteliers lernen können, lesen Sie im ausführlichen Interview mit JOI-Design.

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