Frau putzt mit Staubsauger und tanzt dabei durchs Wohnzimmer.
Mit Musik macht Saubermachen mehr Spaß – nur sollte man sich nicht allzu sehr ablenken lassen. Foto: Getty/South_agency

Grober Schmutz ist im Haushalt das kleinere Problem – mehr Aufmerksamkeit fordert der allgegenwärtige Staub. Vor allem Allergiker müssen darauf achten, dass sie bei seiner Beseitigung die Folgen der Staubbelastung nicht noch verschärfen.

Sieht man sich gewöhnlichen Hausstaub unter dem Mikroskop an, dann kann man schon erschrecken: Er besteht aus einem unübersichtlichen Gemisch von Pollen, Fasern, mineralischen Partikeln, Kleinstlebewesen, Hautschuppen, Haaren und zahlreichen weiteren Bestandteilen.

Das ist kein Zeichen von Unsauberkeit, sondern ganz normal und meist auch völlig unschädlich.

Staubsauger entfernt Schmutz auf Teppich
Mithilfe moderner Staubsauger bleibt Ihr Zuhause sauber und rein. Foto: Kärcher

Staub wird nur in zwei Fällen zum Problem:

  • Zum einen, wenn er sich ansammelt, zu Wollmäusen verklumpt und dann die Lüftungsöffnungen von Elektrogeräten zusetzt – der Ausfall überhitzter Elektronik kann die Folge sein. Bleibt man bei der Reinigung einer Wohnung am Ball und nimmt sich hin und wieder auch die Zuluftöffnungen von Computern oder Unterhaltungselektronik mit dem Staubwedel vor, dann hält sich diese Gefahr halbwegs in Grenzen.
  • Unangenehmer sind die gesundheitlichen Folgen einer Staubbelastung. Dabei sind es meist Schimmelsporen und der Kot von Hausstaubmilben, die Allergikern zu schaffen machen. Diese Substanzen sind immer zu einem gewissen Teil im Hausstaub enthalten, sodass man am besten fährt, wenn man Staub regelmäßig und konsequent entfernt.
Einfache Bedienung und Leisstungsstark
Neben Leistungsstärke und Filter gilt es darauf zu achten, wie einfach und sauber die Staubentnahme aus dem Gerät erfolgen kann. Foto: Miele

Staubbelastung durch Staubentfernung

Hier kommt es jedoch sehr stark auf das „wie“ an. Mit vielen mechanischen Methoden, wenn also mit Staubwedel, Staubtuch oder Besen hantiert wird, wirbelt man den Staub auf. Die Luft ist dann deutlich stärker mit Staubteilchen durchsetzt als vor Beginn der Reinigungsarbeiten, und man atmet zwangsläufig genau die feinen Partikel ein, die man eigentlich beseitigen wollte.

Hier gilt es deshalb, den Staub beim Aufnehmen möglichst sicher zu binden. Das heißt etwa: Auf Hartböden sollte man möglichst nicht kehren, sondern feucht wischen – das funktioniert mit einem nur nebelfeuchten Tuch selbst auf Echtholz-Parkett, ohne Schaden anzurichten.

Zum Staubwischen sind Tücher geeignet, an deren Imprägnierung der Staub haften bleibt oder die man leicht anfeuchtet. Nach dem Gebrauch kann man sie unter fließendem Wasser auswaschen, oder man verwendet Einwegtücher, die man einfach entsorgt.

Muss man als Allergiker selbst putzen, sollte man sich zusätzlich mit einer Filtermaske schützen, die für Feinstaub geeignet ist – erhältlich im Baumarkt.

Zentralstaubsauger gibt es für fast jede Wohnsituation
Zentralstaubsauger gibt es für fast jede Wohnsituation. Die Vorteile: Der Staub wird sofort abgeführt und kein Gerät muss bewegt werden. Foto: Thomas

Staubsauger als Staubschleuder

Was auf harten Flächen funktioniert, ist auf Polsterstoffen oder Teppichen weniger einfach. Diese Materialien halten zwar von sich aus den Staub eher fest als Hartböden oder glatte Möbel und lassen ihn deshalb weniger stark aufwirbeln, von dort entfernen kann man die winzigen Partikel jedoch sinnvoll nur mit einem Staubsauger.

Anschließend sind Sofa oder Teppich sauberer – die Raumluft jedoch häufig nicht. Der Grund: Gängige Staubsaugerbeutel halten meist zuverlässig den Großteil der Staubpartikel zurück, blasen dafür aber sehr feine Staubanteile mit der Abluft wieder in den Raum. Und dabei handelt es sich ausgerechnet um die Partikelgrößen, die besonders leicht bis tief in die Atemwege dringen.

Dem kann und sollte man einen Riegel vorschieben, indem man nur Staubsauger verwendet, die mit einem Feinstaubfilter ausgestattet sind – in der Werbung werden diese Filter oft als HEPA-Filter bezeichnet. Nicht alle tragen diese Bezeichnung zu Recht, da sie nicht in jedem Fall der entsprechenden Europanorm folgen, doch zur Orientierung taugt der Begriff allemal.

Staubsauger Teppich saubermachen
Der Schmutztank dieses Staubsaugers lässt sich einfach per Knopfdruck entleeren. Foto: Bissell

Wenn Sie einen Staubsauger mit feinem Abluftfilter verwenden, dann sollten Sie diesen Filter zudem in den vom Hersteller vorgeschriebenen Intervallen tauschen, um seine Funktionsfähigkeit zu erhalten – der Filter, der als Erstausstattung im Gerät war, hat nach einigen Monaten nur noch dekorative Funktion.

Das gleiche gilt für Feinstaubfilter bei beutellosen Staubsaugern. Diese Geräte sollen übrigens generell die Belastung der Abluft geringer halten und oft funktioniert das auch. Aufpassen müssen Sie dann allerdings beim Entleeren des gesammelten Staubs: Je nach Konstruktion können Sie dabei möglicherweise eine geballte Ladung Staub einatmen, wenn Sie sich nicht strikt an die Anweisungen zur Handhabung halten, die der Hersteller dem Gerät mitgibt.

Staubzentrale

Etliche Probleme, die übliche Staubsauger mitbringen, lassen sich mit einem sogenannten Zentralstaubsauger lösen. Hier arbeitet beispielsweise in einem Kellerraum die zentrale Saugeinheit, die über Rohrleitungen Unterdruck ins ganze Haus liefert und die gereinigte Abluft ins Freie führt.

Zum Saugen muss dann nur ein Schlauch an die in jedem Raum vorhandenen Anschlüsse gesteckt werden. Das vermeidet Staubsaugergerüche, erspart den Transport des Saugers von Etage zu Etage, senkt die Lärmbelastung und bläst vor allem keine mit Feinstaub belastete Luft in den Raum zurück.

Die Kosten für eine solche Anlage sind einigermaßen überschaubar, zumal sie in der Regel deutlich länger hält als ein herkömmlicher Haushaltsstaubsauger. Trotzdem gibt es einen Pferdefuß: Ein Zentralstaubsauger sollte von vornherein beim Hausbau mit eingeplant und dann auch eingebaut werden.

Denn sind die Rohrleitungen dafür nicht vorhanden, ist der nachträgliche Einbau nur mit erheblichem Aufwand möglich. Als Nachrüstlösung ist solch eine Anlage also kaum geeignet.

Feinste nicht sichtbare Partikel werden durch Zentralstaubsaugeranlagen mit der Abluft nach draußen befördert.
Zentralstaubsaugeranlagen: Was immer Sie aufsaugen, allergieauslösende Stoffe, Bakterien, Viren und Schimmelsporen bleiben nicht länger in der Wohnung, sondern landen im Sammelbehälter. Feinste nicht sichtbare Partikel werden mit der Abluft nach draußen befördert. Foto: tdx/Cleanformat

Schlafzimmer

Nicht nur für Menschen ist das Schlafzimmer ein Ort, an dem sie sich besonders geborgen fühlen, auch den Milben geht es hier besonders gut, denn sie leben in Decken und Matratzen angenehm warm und erhalten ständig neue Nahrung in Form menschlicher Hautschuppen.

Allergiker sollten deshalb die Matratzen mit milbendichten Überzügen versehen – das sperrt nicht nur die winzigen Mitbewohner ein, sondern schneidet sie auch von der Nahrungszufuhr ab. Bettdecken und Kissen sollten mit synthetischem Material gefüllt sein und ein- bis zeimal jährlich gewaschen werden, ihre Bezüge spätestens nach zwei Wochen.

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