Klar, ohne Wasser, kein Garten. Aber ein nachhaltiger Umgang mit dem wertvollen Element wird angesichts klimatischer Veränderungen immer wichtiger. Wir erklären, wie Sie durch Regenwassernutzung im Garten Geld und Umwelt schonen.

Nachhaltigkeit ist und bleibt ein Top-Thema, das sämtliche Lebensbereiche durchzieht. Auch bei der Gartenpflege spielt ein verantwortungsbewusster Umgang mit wertvollen Ressourcen eine entscheidende Rolle.

Regenwasser sammeln und clever nutzen

Lange Trockenperioden, aber auch heftige Starkregenereignisse treten immer häufiger auf. Umso wichtiger ist ein nachhaltiger, sparsamer Umgang mit Wasser. Eine effiziente Regenwassernutzung im Garten schont nicht nur die Umwelt, sondern ist für Hausbesitzer – sorgfältig geplant – auch finanziell äußerst lukrativ.

Mit einer Regenwassernutzungsanlage lässt sich nicht nur wertvolles Trinkwasser sparen. Ein weiterer Pluspunkt: Eine Gartenbewässerung mit Regenwasser ist eine Win-win-Situation für Mensch und Natur, denn viele Pflanzen vertragen das weiche Wasser besser als hartes Trinkwasser.

Gartenbewässerung mit Regenwasser aus Gartenschlauch.
Ein Regenwassertank fällt als erdgedeckter Speicher im Garten nicht weiter auf. Foto: Otto Graf GmbH

Befreiung von der Niederschlagswassergebühr

In einer Versickerungsanlage wird das Regenwasser gesammelt und kontrolliert an das Erdreich abgegeben, das entlastet Kanalisation und Kläranlagen.

Durch Regenwassernutzung im Garten lässt sich so bares Geld sparen. Denn für das Ableiten von Regenwasser über die Kanalisation fällt die Niederschlagswassergebühr an. Wenn Regenwasser allerdings gesammelt und nachweislich auf einem Grundstück zurückgehalten wird, können Eigentümer einen Antrag auf Befreiung oder Reduzierung von der Niederschlagswassergebühr stellen.


Noch mehr Tipps für die Gartengestaltung:


Das Regenwasser für die Zisterne wird auf dem Dach aufgefangen und in die unterirdisch verbaute Zisterne geleitet. Dort wird es bei Bedarf mit einer elektrischen Pumpe abgezapft und in den Garten geleitet. Foto: Otto Graf GmbH

Die richtige Zisterne

Die Zisterne ist das Herzstück einer Regenwassernutzungsanlage und wird je nach Anforderungen und Platzverhältnissen im Garten eingebaut. Eine bei Neubauten häufige Methode ist das Eingraben eines Kunststoff-Regenwasserspeichers, aber auch eine Betonzisterne kommt infrage.

Für die Nachrüstung einer Regenwassernutzungsanlage sind Flachtanks optimal geeignet. Soll nur der Garten mit dem gesammelten Wasser bewässert werden, kann der Gartenschlauch je nach Ausführung einfach über die im Tankdeckel integrierte Wassersteckdose angeschlossen werden. Wird das Wasser auch für den Haushalt verwendet, erfolgt die Verteilung über ein separates Leitungssystem.

Einbau Regenspeicher in einem Garten.
Eine Betonzisterne lässt sich ebenfalls im eigenen Garten einbauen. Ein Vier-Personen-Haushalt kann mit einer Regenwasserzisterne bis zu 80.000 Liter Trinkwasser pro Jahr sparen. Das Regenwasser kann sowohl im Garten als auch im Haus genutzt werden. Foto: Mall GmbH

Die Größe einer Zisterne hängt von der Gartenfläche und dem damit zu erwartenden Wasserbedarf ab. Ausschlaggebend ist zudem die Größe der Dachflächen, von denen das Regenwasser in die Zisterne geleitet wird.

Zum Einbau eines 1.500 Liter Tanks mit Maßen von 210 auf 125 Zentimeter bei 70 Zentimetern Höhe ist nur eine kleine Baugrube nötig. Mit einem Leergewicht von 80 Kilogramm können zwei Personen den Tank einbauen. Anschließend wird ein Leitungssystem installiert, an das der Haushalt und die Gartenbewässerung angeschlossen werden.

Je nach Grundstücksgröße kann das Regenwasser auch in einer Regentonne gesammelt werden und dann mithilfe einer Pumpe und eines Gartenschlauchs für die Bewässerung des Gartens genutzt werden.

Eine Regenfasspumpe versorgt den Garten mit vorhandenem Regenwasser aus der Regentonne. Foto: Oase

Nachhaltig und kostengünstig

Regenwasserzisterne ist also eine nachhaltige und kostengünstige Möglichkeit für die Gartenbewässerung. Wer Regenwasser ganzjährig im Garten nutzt, geht mit gutem Beispiel voran.


Vorteile Regenwassernutzung im Garten

  • spart wertvolles Trinkwasser
  • reduziert Kosten
  • schont Umweltressourcen
Moderne Regentonnen stehen in unterschiedlichen Ausführungen und Farben zur Auswahl. Foto: Otto Graf GmbH

Damit nicht genug: Eine Zisterne hält bei starken Niederschlägen Wasser zurück und trägt zum Schutz vor Überflutung bei. Dieser Aspekt gewinnt zunehmend an Bedeutung, sodass in vielen Neubaugebieten bereits Regenwasserspeicher vorgeschrieben werden.

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