
In Europas größter Klimaschutzsiedlung, dem zero:e Park bei Hannover, realisierte Familie Fröhlich ein Passivhaus, das anspruchsvolle Ästhetik und nachhaltige Ökologie verbindet. Der Einsatz von 48 cm dicken, massiven und hoch-wärmedämmenden Porenbetonsteinen machte es möglich, das Passivhaus ohne Wärmedämmverbundsystem zu bauen.
Sarah Fröhlich träumte von einem neuen Zuhause für ihre Familie. Bauen wollte sie zunächst nicht. „Ich hatte einfach Angst vor dem ganzen organisatorischen Stress, der mit einem Hausbau verbunden ist,“ gibt die junge Frau unumwunden zu. Konsequent suchte sie ein schönes altes Haus „mit viel Charakter“, wie sie betont. Und dann kam alles ganz anders: In unmittelbarer Nachbarschaft ihres Wohnortes wurde mit dem zero:e Park Europas größte Klimaschutzsiedlung erschlossen. 300 Eigenheime sollten hier ausschließlich in Passivhausbauweise entstehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Häusern wird dabei der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung oder Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt. Wird das Baukonzept richtig umgesetzt, verspricht die Webseite zum zero:e Park, verbraucht ein Passivhaus im Vergleich zu einem herkömmlichen Bestandsgebäude rund 90 % weniger Heizwärme. Und selbst gegenüber dem derzeit gesetzlich vorgeschriebenen Standard wird mit dem Passivhaus eine Reduzierung von ca. 75% des Heizwärmebedarfs erreicht.

Spannendes Konzept
Mit dem zero:e Park rückte für die Familie erstmals das Thema ‚Neubau‘ in den Fokus: „Wir fanden das Konzept spannend,“ erinnert sich Sarah Fröhlich, „Wer denkt nicht ökologisch und will weniger Geld für die Heizung ausgeben?“ Doch die anfängliche Begeisterung wich einer gewissen Skepsis. „Die ersten Häuser fanden wir einfach nur hässlich,“ gesteht Sarah Fröhlich, die aus einer Architektenfamilie stammt. Aber das Design der Häuser entwickelte sich, die Architektur wurde anspruchsvoller. Schließlich musste die junge Frau zugeben: „Es sind viele schicke Häuser in der Klimaschutzsiedlung entstanden.“ Man könne ja mal ein Grundstück reservieren, schlug Sarah Fröhlich ihrer Familie vor. Sie forderte Angebote von verschiedenen Bauträgern an, ließ erste Entwürfe erstellen. Aber die Enttäuschung war groß: Die Vorstellungen und Ansprüche der jungen Familie und die Passivhausbauweise passten offensichtlich nicht zusammen.

Die Idee nimmt Gestalt an
Schließlich kam ein Entwurf von der Bauplan Massivhaus Ltd. & Co. KG aus Hannover, einem regionalen Partner von Ytong Bausatzhaus. „Es war architektonisch genauso, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Raumprogramm passte zu uns,“ erinnert sich Sarah Fröhlich, „und der Baustoff Ytong hat uns überzeugt. “ Gleich beim ersten Kontakt konnten Luitgard Janosch, Geschäftsführerin der Bauplan Massivhaus Ltd. und ihr Mann Karl-Heinz Janosch durch eine intensive persönliche Beratung für sich punkten. „In den ersten Gesprächen versuchen wir, die Wünsche und Vorstellungen unserer Kunden genau auszuloten.“ Dabei gehe es darum, herauszufinden, welche Fähigkeiten und Ressourcen diese in ihr Hausprojekt einbringen können und wollen, mit manchmal erstaunlichem Ergebnis: „Viele Familien wollen unbedingt selbst bauen,“ hat Karl-Heinz Janosch beobachtet, „aber manche, wie auch die Familie Fröhlich, trauen sich den Bau eines Hauses nicht zu. Auch dafür bieten wir Lösungen an“. Entstanden ist ein zweigeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, das auf einer Grundfläche von rund 114 m² viel Platz bietet.

Passivhaus-Konzept
„Das Passivhaus ist keine neue Bauweise, sondern ein definierter Baustandard, bei dem besonders hohe Anforderungen an Architektur, Technik und Ökologie realisiert werden“, betont Luitgard Janosch. Mit seinem annähernd quadratischen Grundriss und der kompakten Form verfügt das Haus über ein günstiges A/V-Verhältnis (das Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis) und entspricht damit den architektonischen Voraussetzungen für ein Passivhaus. Denn ein geringes A/V-Verhältnis bedeutet bei gleichem Gebäudevolumen eine kleinere wärmeübertragende Außenfläche. Um den passiven Solarenergiegewinn möglichst zu optimieren, hat Planerin Luitgard Janosch das Haus konsequent in Nord-Süd-Ausrichtung erstellt und dabei auf eine Minimierung der Verschattung geachtet. Große Fensterflächen auf der Südseite, die beinahe so hoch und breit sind wie die dahinter liegenden Räume, lassen die Sonne – und damit die Wärme – ungehindert ins Innere, während Rolläden auf der Fassade vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.

Deutlich kleinere Fenster auf der Ost- und Westfassade und nur wenige Öffnungen auf der Nordseite halten in Kombination mit überdämmten Fenster- und Türrahmen und Dreifach-Wärmeschutzverglasung die Wärme schützend im Haus. Erstellt wurde das Haus mit einer sehr gut gedämmten Gebäudehülle. Entscheidend für die geringen Wärmeverluste sind die monolithischen Außenwände aus hochwärmedämmenden 48 cm dicken Ytong-Steinen. Die Konstruktion erreicht ohne zusätzliche Dämmung einen U-Wert von 0,142 W/(m²K) und ist damit besser als der definierte Passivhaus-Standard. Der Verzicht auf ein Wärmedämmverbundsystem bedeutete für die Familie gleichzeitig eine deutliche Reduktion der Baukosten. Als vorteilhaft für die Konstruktion des Passivhauses erwies sich, dass die Einzelkomponenten des Ytong Bausystems genau aufeinander abgestimmt sind und weitgehend luft- und winddicht zusammengefügt werden können, was die Luftdichtheitsmessung bewies. Im Ergebnis ist eine praktisch wärmebrückenfreie Konstruktion entstanden.

Das Haus auf der Sonnenseite wächst schnell
Nachdem die Planungen abgeschlossen waren, ging es zügig voran. Die Baugrube wurde ausgehoben und die Fundamente gesetzt. Die Grundsteinlegung geriet zur kleinen Feier. Jedes Familienmitglied suchte ein paar persönliche Kleinigkeiten aus und vertraute diese einem Glas an, das fest im Grundstein verschlossen wurde. Mitte Juli wurde die Bodenplatte gegossen, bereits sechs Wochen später konnte Richtfest gefeiert werden, während des Winters lief der Innenausbau. Weil sie voll berufstätig war und sich den Selbstbau auch nicht zutraute, hatte Sarah Fröhlich sich für ein Ausbauhaus entschieden. Dabei plant der Ytong Bausatzhaus-Partner das Haus nach den Vorstellungen der Familie, kümmert sich um den Bausatz und begleitet die regionalen Bauspezialisten, bis der Rohbau abgeschlossen ist. Für den Innenausbau stellte er der Familie Fröhlich einen Architekten zur Seite, der die endgültige Fertigstellung bis zur schlüsselfertigen Übergabe managte. Der Ytong Bausatzhaus Partner kümmerte sich in diesem Fall auch um das aufwendige, baubegleitende Zertifizierungsverfahren gemäß den strengen Anforderungen an ein Passivhaus.

Abwicklung aller Formalitäten
Wie auch immer die Bauherren sich entscheiden – ob klassisches Bausatzhaus, oder die Koordination/Ausführung weiterer Gewerke – grundsätzlich ist die Abwicklung aller Formalitäten, die mit einem Hausbau verbunden sind, im Liefer- und Leistungsumfang enthalten. Vom ersten Beratungsgespräch bis zur Fertigstellung haben die Bauherren nur einen einzigen Ansprechpartner. Er plant das Haus nach den persönlichen Vorstellungen der Baufamilien, übernimmt das gesamte Baugenehmigungsverfahren inklusive der Beschaffung des amtlichen Lageplans für den Bauantrag und die gesamte Bauantragsplanung. Er kümmert sich um die statischen Berechnungen, legt die Ausstattungsdetails präzise fest und koordiniert die einzelnen Gewerke sowie den gesamten Bauablauf bis zur Fertigstellung des glasdichten Rohbaus.

Ein unvergessliches Erlebnis
Die Bauzeit wurde für die Familie zu einem unvergesslichen Erlebnis: „Wie jede andere Baufamilie waren auch wir jeden Tag auf der Baustelle,“ erzählt Sarah Fröhlich. Im Urlaub informierte der Bausatzhaus-Partner sie täglich mit Fotos per Handy über den Baufortschritt: „Weil ich es gar nicht ertragen konnte, nicht zu sehen, wie es weiter geht.“ „Es hat Spaß gemacht,“ fasst sie die Erfahrung rückblickend zusammen, „alle auftretenden Probleme ließen sich immer dank der Betreuung durch Ytong Bausatzhaus lösen und am Schluss war alles genau so, wie es sein sollte.“ Bislang haben insgesamt fünf Familien im zero:e Park ein Ytong Bausatzhaus gebaut. Wer hier wohnen will, muss energieeffizienter bauen als die Energie-Einsparverordnung sonst für Wohnhäuser vorsieht. Und das klappt mit Ytong Bausatzhaus und monolithischen Außenwänden aus hochwärmedämmendem Porenbeton besonders gut.

Bautafel
Hausbezeichnung: zertifiziertes Passivhaus, frei geplant
Abmessungen: 10,50 m x 10,50 m plus Erker
Wohnfläche: ca. 205 m² Baustoff: Ytong Porenbeton
Dach: Satteldach 28°
Haustechnik: zentrale Lüftungsanlage mit WRG, Luft/Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Solarkollektoren zur Warmwasserunterstützung
Endenergiebedarf: 14,0 kWh (m²a), Anforderung < 15 kWh/(m²a)
Primärenergiebedarf: 92 kWh (m²a), Anforderung < 120 kWh/(m²a)
Kosten: inkl. Grundstück und Außenanlagen 500.000 Euro
Haushersteller: Ytong Bausatzhaus