Kerzen ohne Schadstoffe für eine gemütliche Stimmung.
Um es sich im Winter richtig gemütlich zu machen, kommen oft Kerzen zum Einsatz – achten Sie dabei stets auf Kerzen ohne Schadstoffe. Foto: ansyvan/stock.adobe.com

Im Winter machen wir es uns zu Hause gerne so richtig gemütlich. Kerzenlicht sorgt sofort für eine behagliche Atmosphäre. Wir haben 7 Tipps für Kerzen ohne Schadstoffe.

Geborgenheit und ein gemütliches Licht schaffen Kerzen an dunklen Tagen. Leider können beim Abbrennen verschiedene umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden – vor allem, wenn die Kerze rußt und flackert. Die Verbraucherzentrale NRW rät deshalb, auf Duftzusätze oder Verzierungen zu verzichten. 


Beachten Sie: Lassen Sie die Kerzen niemals unbeaufsichtigt!


1. Schadstoffe und Ruß reduzieren

Generell rußen Kerzen stärker, wenn sie in Zugluft stehen, da dann eine flackernde Flamme entsteht. Eine flackernde Flamme entsteht auch, wenn der Docht zu lang ist. Dies kann schädlich sein, denn dadurch entstehen mehr Schadstoffe, die sich in der Luft verbreiten können: PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Formaldehyd Stickstoffoxide und Ruß können schädlich sein. Versuchen Sie deshalb, Ruß stets zu reduzieren!

2. Allgemeine Tipps zum Reduzieren von Schadstoffen

  • Kürzen Sie den Docht vor jedem Anzünden auf etwa einen Zentimeter.
  • Wenn Kerzen einen größeren Durchmesser als vier Zentimeter haben, sollten Sie auch den beim Abbrennen entstehenden Rand auf ein bis zwei Zentimeter abschneiden.
  • Wollen Sie die Flamme löschen, tauchen Sie den Docht kurz ins flüssige Wachs, sodass dieser nicht nachraucht.
  • Sollten Verbrennungsrückstände entstehen, entfernen Sie diese am besten durch schnelles Lüften.

3. Verzichten Sie auf Kerzen mit Duftstoffen

Vanille, Bratapfel oder Weihnachtspunsch: Besonders in der Winterzeit gibt es viele Kerzen mit diversen Duftzusätzen. Diese Duftstoffe können in der brennenden Kerze sowohl direkt verbrennen als auch verdampfen.

Viele Menschen (ebenso Tiere) können empfindlich auf die Substanzen in den Duftkerzen reagieren – beispielsweise mit Kopfschmerzen oder Allergien. Aus diesem Grund empfehlen sich Kerzen ohne Duftstoffe, da diese weniger Schadstoffe enthalten können. Bestenfalls sind die 26 allergieauslösenden Duftstoffe auf den Kerzen gekennzeichnet.

Laut einer Studie des Instituts Fraunhofer WKI belasten Kerzen mit Duftstoffen die Raumluft stärker mit Feinstaub und PAK, als Kerzen aus purem Wachs.

Die Verbraucher und Verbraucherinnen können oft nur schwer erkennen, ob die Kerzen mit Duftstoffen auch gesundheitsschädliche Chemikalien (z.B. polyzyklische- oder Nitro-Moschus-Duftstoffe) enthalten.

4. Reduzieren Sie Kerzen mit Dekoration 

Besonders auch zur Weihnachtszeit bieten viele ihre Kerzen mit Dekoration wie Lack, Schnee oder Glitzer an. Diese sind zusätzliche Verbrennungsprodukte und können zur Belastung der Raumluft führen.

Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt daher, sich für schlichte Kerzen zu entscheiden und diese durch ein hübsches Glas oder einen schicken Untersetzer aufzupeppen. 

5. Achten Sie auf Kerzen mit dem RAL-Gütesiegel

Frau atmet Duft der Kerze ein – Kerzen ohne Schadstoffe
Bei den verschiedenen Angeboten an Kerzen sollten Sie so wenig Schadstoffe wie möglich einatmen. Foto: Antonioguillem/ stock.adobe.com

Hilfreich für Verbraucher und Verbraucherinnen ist das RAL-Kerzengütezeichen. Dieses Gütezeichen stellt Anforderungen an Docht, Wachs, Kerzenlacke und -farben, sodass die Kerzen möglichst ohne viele Schadstoffe abbrennen. Diese Kerzen sollten gleichmäßig brennen sowie die Brennzeit einhalten, die angegeben wurde. 

Beachten Sie: Auch einige Kerzen mit Duftstoffen sind mit dem Gütezeichen versehen. Dennoch rät die Verbraucherzentrale NRW von diesen ab.

6. Materialvielfalt bei Kerzen

Woraus bestehen die Kerzen? 

  • Kerzen aus Paraffin – aus dem Nebenprodukt der Erdölraffination.
  • Stearinkerzen aus pflanzlichen oder tierischen Fetten – hier verwendet viele Hersteller häufig Palmöl als Ausgangsstoff. Die Gewinnung des Palmöls wird oft kritisch gesehen, da sie zur Zerstörung des Regenwalds führt. 
  • Kerzen aus Bienenwachs – diese erkennt man an einem weißen Belag an der Oberfläche. Den richtigen Duft der Bienenwachskerze erfährt man, wenn man diese leicht reibt.
  • Zudem gibt es Kerzen aus recycelten Öl- und Fettabfällen.

Die Stearinkerzen bieten ein paar Vorteile gegenüber Paraffinkerzen:

  • längere Brenndauer 
  • bei der Freisetzung von Feinstaub bzw. Ruß schneiden diese oft besser ab, als Kerzen aus Paraffin

7. Was sind „Bio Kerzen“?

Geben Sie Acht, wenn Sie die Bezeichnung “Bio-Kerzen” lesen. Da die Bezeichnung “Bio” ausschließlich in Bezug auf Lebensmittel per Gesetz definiert ist, ist die Bezeichnung bei Kerzen nicht reglementiert, so die Verbraucherzentrale NRW.

Oft meinen Hersteller damit, dass das Wachs aus nachwachsenden, jedoch konventionell angebauten Rohstoffen stammt (z.B. können hier auch Pestizide oder Kunstdünger enthalten sein).

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