Eine smart vernetzte Gebäudehülle unterstützt Hausbewohner beim Energiesparen. Foto: stock.adobe.com/ltstudiooo

Die Zukunft des Bauens und Wohnens ist digital: Eine smarte Gebäudehülle unterstützt Hausbesitzer dabei, die Energie- und Heizkosten zu senken.

Wer Essen bestellt, einen Mietwagen bucht oder im Supermarkt bezahlt, greift heute in der Regel zum Handy. Im privaten Wohnbereich ist die Nutzung von smarter Technik bislang hingegen weniger verbreitet. Dabei ermöglichen digitale Smart Home Anwendungen zum Beispiel eine bequeme Fernsteuerung von Sonnenschutz, Beleuchtung, Heizung und Co.

Damit nicht genug: „Smart Home ist ein wesentlicher Faktor für die Energieeffizienz und somit entscheidend für den Klimaschutz. Ergänzend werden Lüftung, Tageslicht und Wohlempfinden deutlich verbessert“, betont Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF).

Die zeit- und sensorbasierte Steuerung der Behänge hilft, die Energieeffizienz im Smart Home zu verbessern. Foto: Somfy

Solarenergie smart nutzen

Eine digitale Fernsteuerung unterstützt ein optimales Raumklima. So messen vernetzte Sensoren an der Hauswand aktuelle Wetterdaten und liefern die entsprechenden Informationen zu Außentemperatur, Lichteinfall, Wind und Wetter ins Innere. Dort ermitteln weitere Sensoren die Raumtemperatur und Luftqualität. Aus diesen erfassten Daten werden schließlich Fenster, Rollläden etc. optimal gesteuert.

Im Herbst und Winter ermöglicht die Automatisierung an der Gebäudehülle, dass beispielsweise die solaren Wärmegewinne durch das einfallende Sonnenlicht bestmöglich genutzt werden. So werden Wärmeverluste durch automatisch sich verschließende Fensteröffnungen vermieden. Auch die Heizungsanlage kann in ein modernes Smart Home System integriert werden, das ist hilfreich beim Energie sparen.

„Erwärmt die Wintersonne einen Raum, reguliert das System automatisch die Heizung„, erläutert Frank Lange. „So helfen automatisierte Fenster dabei, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten und die Lebensqualität im Innern weiter zu erhöhen.“

Mit einem automatischen Sicht- und Sonnenschutz wird der Alltag angenehm entspannt. Foto: Somfy GmbH

Schaltbares Glas im Sommer

Auch während der heißen Jahreszeit sorgt eine digitale Fernsteuerung im smarten Zuhause für ein optimales Raumklima. Für die Sommermonate gibt es neben automatisiertem Sonnenschutz für Rollladen und Jalousien eine weitere Innovation: Schaltbares Glas ändert je mach Sonneneinstrahlung seine Transparenz.

Je nach Bedarf wird das Glas milchig, durchsichtig, dunkel oder farbig. „Das Glas schützt auf diese Weise vor zu heißen Sonnenstrahlen“, erklärt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. Gleichzeitig bleibt die Privatsphäre gewahrt.


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Schrittweise zum Smart Home

Laut einer Branchenschätzung könnten in der Europäischen Union rund 20 Prozent des Energiebedarfs für Heizung und Kühlung eingespart werden, wenn drei Viertel aller eingebauten Fenster über einen automatisch steuerbaren Sonnenschutz verfügten.

Wer neu baut, muss nicht von Anfang an sein komplettes Eigenheim smart vernetzen. Wichtig ist es, in der Gebäudehülle bei der Planung von Fenstern und Türen Platz für künftige Smart-Home-Lösungen – wie die smarten Motoren – zu lassen. Vieles lässt sich leicht nachrüsten und mit überschaubarem Aufwand vernetzen.

Mehr Sicherheit im smarten Zuhause

Automatisierte Steuerung des Sonnenschutzes dank Smart Home
Der Timer Universal Bluetooth erlaubt u.a., individuelle Schaltzeiten einzuspeichern und mithilfe der App Clever Config und des Helligkeits-/Temperatursensors Bluetooth die Schat-tenspender gemäß dem Sonnenstand zu regulieren. Foto: JUNG

Übrigens: Neben erhöhter Energieeffizienz und mehr Komfort bieten Smart Home Systeme auch mehr Sicherheit. Die bange Frage, ob ein Fenster noch offen steht, beantworten viele Systeme vollautomatisch. Und mithilfe programmierter Anwesenheitssimulationen werden Lampen im Haus ein- oder ausgeschaltet und Rollläden herauf- oder heruntergefahren. Außerdem melden Sensoren an Fenstern und Türen einen Einbruchversuch sofort aufs Smartphone.

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