
Hoher Warmwasserkomfort lässt sich auf verschiedene Weise erreichen. Ein Fachmann sollte berechnen, welche Lösung im konkreten Fall die beste ist.
Ein Warmwassersystem sollte maximalen Komfort bei möglichst geringen Kosten bieten. Um diese Anforderung erfüllen zu können braucht der Fachmann eine Reihe von Detailinformationen. Dazu zählen der Verbrauch, die Häufigkeit der Entnahme („Spitzenzeiten“), die Anzahl der Zapfstellen und ihre Entfernung voneinander. Auch das geplante oder vorhandene Heizsystem wird natürlich in die Überlegungen mit einbezogen.
Zentral vom Heizungskeller
Grundsätzlich lässt sich Warmwasser entweder zentral oder dezentral aufbereiten. In den meisten Einfamilienhäusern ist die zentrale Versorgung sinnvoll. Kurze Wege vom Untergeschoss zu den Zapfstellen halten die Leitungsverluste im vertretbaren Rahmen. Häufigste Variante ist die Anbindung an die Heizung. So ist bei vielen Brennwertkesseln die Warmwasser-Aufbereitung gleich integriert. Kompakte Wandgeräte erwärmen das Wasser meist im Durchflussverfahren. Der Vorteil: Warmes Wasser wird nur bei Bedarf produziert. Zusätzlich haben sie einen kleinen Bereitschaftsspeicher, der sofort warmes Wasser liefert. Dadurch gibt es keine Wartezeiten. Für den größeren Bedarf bietet sich ein Warmwasserspeicher an, der unter oder neben dem Heizkessel steht und vom Heizwasser auf Vorrat erwärmt wird. Die Heizungsanlage muss jedoch ausreichend dimensioniert sein, damit nach einem größeren Verbrauch innerhalb kurzer Zeit wieder warmes Wasser zur Verfügung steht.

Erneuerbare Energien einbinden
Die zentrale Wassererwärmung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, erneuerbare Energien einzubinden, etwa mit einer thermischen Solaranlage. Alternative kann eine Warmwasser-Wärmepumpe sein, die die Wärme des Aufstellortes als Energiequelle nutzt. Da sie mit Strom betrieben wird, ist sie vor allem für Besitzer von Photovoltaikanlagen interessant. Ist eine Abluftanlage im Haus geplant, kann eine Warmwasser-Lüftungswärmepumpe eine interessante Lösung sein. Sie entzieht der abgesaugten, verbrauchten Raumluft die Wärme und nutzt sie für die Brauchwasseraufbereitung. Ein Nachteil der zentralen Wassererwärmung: Je weiter der Warmwasserspeicher vom Zapfhahn entfernt ist, desto länger dauert es, bis warmes Wasser fließt. Kostbares Trinkwasser geht dabei verloren. Dieses Problem bekommt man mit einer Zirkulationsleitung in den Griff. Obwohl moderne Zirkulationspumpen, die das warme Wasser permanent im Kreis pumpen, durch hohe Energieeffizienz überzeugen, geht durch die Zirkulation auch Wärme verloren. Bei größeren Leitungsstrecken zu wenig genutzten Zapfstellen sollte man daher über eine zuschaltbare Zirkulationsleitung nachdenken – oder die Ergänzung durch ein dezentrales Warmwassergerät, beispielsweise einen Durchlauferhitzer.

Foto: Stiebel Eltron
Dezentrale Warmwasseraufbereitung
Durchlauferhitzer erzeugen Warmwasser direkt am Verbrauchsort und nur bei Bedarf. Sie können aber auch mehrere Zapfstellen versorgen. Moderne Geräte sind elektronisch geregelt, arbeiten sehr effizient und stellen – im Gegensatz zu älteren, hydraulisch geregelten Geräten – warmes Wasser exakt in der vorgegebenen Temperatur zur Verfügung. Die Steuerung erfolgt bei einigen neueren Geräten bereits per Fernbedienung: Zuvor gespeicherte Nutztemperaturen lassen sich auf Knopfdruck abrufen (s. Aufmacher-Bild). Spezielle elektronische Durchlauferhitzer werden heute auch in Verbindung mit einer Solaranlage eingesetzt. Dabei dient das Gerät zum Nachheizen des vorgewärmten Wassers im Solarspeicher bis zur gewählten Wunschtemperatur. Zum Teekochen oder Spülen reicht unter Umständen auch ein Elektro-Kleinspeicher mit fünf bis zehn Litern Inhalt aus. An weiter entfernten und weniger genutzten Zapfstellen kann er eine zentrale Warmwasser-Aufbereitung ergänzen. So lassen sich größere Leitungsverluste und damit ein unnötig hoher Energieverbrauch vermeiden.