
Im Haus von Familie Weik in Bruchsal geht ästhetische Architektur Hand in Hand mit Energieeffizienz. Eine Wärmepumpe sorgt für modernen und umweltfreundlichen Komfort.
Viel Platz vor allem – das war der fünfköpfigen Familie aus Bruchsal beim Bau ihres neuen Zuhauses besonders wichtig: „Unsere Kinder sollten nicht nur großzügige Zimmer, sondern vielmehr einen eigenen Gebäudetrakt bekommen. Außerdem wollten wir unbedingt einen offenen Wohn- und Essbereich mit direktem Zugang in den Garten“, beschreibt Dietmar Weik sein Wunschhaus.
In Zusammenarbeit mit dem Architekten Jörg Dettling nahmen die Wünsche schließlich konkrete Formen an und mündeten in einer modernen Gebäudesilhouette mit markant verschränktem Sattel- und Pultdach.

Raumaufteilung
Das Grundstück liegt an einem Hang, das Einfamilienhausist von Norden her gesehen anderthalbgeschossig, von Süden aus betrachtet wirkt es zweigeschossig. Im Inneren bietet es auf drei Ebenen rund 240 Quadratmeter Wohnfläche.
Der Zugang von der Straße liegt im Erdgeschoss. Eine Treppe teilt dieses Stockwerk in den Elternbereich auf der einen und das Kinderreich mit eigenem Bad auf der anderen Seite. Im Obergeschoss finden das Jugendzimmer und ein Arbeitszimmer ihren Platz.
Das Untergeschoss, das ebenerdig in den vorgelagerten Garten führt, bildet den Mittelpunkt des Familienlebens. Hier werden der großzügige Koch- und Essbereich einzig durch den Treppenaufgang getrennt. Dabei windet sich die dunkelgraue Stahlkonstruktion um eine im Raum platzierte Sichtbetonwand und verbindet im Obergeschoss als Brücke beide Gebäudeflügel.
Die puristisch-elegante Betonoptik wird auf den Treppenstufen und auch über den geschliffenen Betonestrich im Haus aufgegriffen. Passend dazu ist die Einrichtung schlicht und gradlinig in schwarz-weißen Kontrasten mit wenigen farbigen Akzenten gehalten.
Unauffällige Einbaumöbel und große Fensterflächen sorgen für ein luftiges und lichtdurchflutetes Ambiente. Die Hebe-Schiebefenster aus Aluminium erreichen fast die Dämmwerte einer Dreifachverglasung. Für natürlichen Wärmeschutz sorgen auch die Wände desBaukörpers, die komplett aus Porenbeton errichtet wurden.

Nachhaltigkeit im Detail
Während sich die Fassade zur Straßenseite überwiegend verschlossen zeigt und nur das Obergeschoss Lichteinfall gestattet, öffnet sich das Haus gen Süden und wartet mit raumhohen Fensterflächen auf. Im Untergeschoss haben sich Bauherr und Architekt sogar für eine komplette Glasfront entschieden. „So lässt sich auch in den dunkleren Wintermonaten ein größtmöglicher Lichteinfall erzielen“, erklärt Jörg Dettling. „Steht die Sonne im Sommer hingegen hoch am Himmel, verhindert das rund 1,40 Meter auskragende Obergeschoss die direkte Sonneneinstrahlung und sorgt für eine natürliche Beschattung.“
Das stimmige Licht- und Schattenkonzept wirkt sich auch in energetischer Hinsicht aus: In den Übergangszeiten und im Winter gelangt die Sonne aufgrund des niedrigeren Sonnenstandes in alle Wohnbereiche, sie heizt den Boden auf und entlastet die Heizung. Vom hohen Nutzungskomfort ist Dietmar Weik begeistert: „Ich hätte nicht gedacht, dass diese perfekt gelöste Licht- und Schattenwirkung einen so großen Einfluss auf den Wohnkomfort nimmt. Gleichzeitig lässt sich auf diese Weise erheblich Heizenergie sparen und im Sommer ist es nie zu warm im Haus.“

Heizenergie vom Grundstück
Auf zukunftsfähige und umweltfreundliche Energie hat der Hausherr von Anfang an ganz bewusst gesetzt. Weil er keine Ölheizung wollte und Gas regional nicht angeboten wurde, kam schnell die Wärmepumpe ins Spiel – und zwar eine Außenluft-Wärmepumpe, da das Haus in einem Wasserschutzgebiet liegt und Sondenbohrungen nicht möglich waren.
Der ideale Platz für die Luft/Wasser-Wärmepumpe vom Typ „WPL 18 E“ von Stiebel fand sich in Nähe der Hauswand auf der Ostseite. Dort aufgestellt, stört sie weder optisch, noch sind Geräusche wahrzunehmen, wenn man im Garten ist. Als kompakte Einheit übernimmt die im Freien stehende Wärmepumpe die Beheizung und Kühlung des Gebäudes sowie die Trinkwassererwärmung. Über zwei Ventilatoren saugt die Wärmepumpe die Außenluft an.

Die entzogene Wärmeenergie wird auf kurzem Leitungsweg ins Haus geführt. Im Technikraum gelangt sie in einen Pufferspeicher, der die Wärme für die Heizung bevorratet und im Prinzip der Arbeitsspeicher für die Wärmepumpe ist.
Die Anlage ist mit einem 300-Liter-Warmwasser-Standspeicher kombiniert, sodass stets genug warmes Wasser zur Verfügung steht. Weil die Fußbodenheizung mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen von nur 35 °C auskommt, ist der Wirkungsgrad der Wärmepumpe entsprechend hoch.
„Mit 18 kW Heizleistung ist die Anlage für dieses große Wohnhaus ausreichend konzipiert“, berichtet Kenny Breuer vom ausführenden Fachbetrieb Staudt. „Alle Einstellungen sind so optimiert, dass die Wärme im gesamten Haus bei jeder Außentemperatur angenehm ist.“ Selbst bei -20 °C im Winter kann die Luft/Wasser-Wärmepumpe problemlos Wärme erzeugen.
Da mit sinkenden Außentemperaturen die Leistung der Wärmepumpe jedoch abnimmt, verfügt das System über einen integrierten Heizstab. Bei sehr tiefen Außentemperaturen schaltet er sich automatisch vorübergehend mit ein.

Fenster mit Sonnenschutz-Schiebeläden aus Aluminium versehen. Foto: Daniel Vieser für Stiebel Eltron
Gut gerüstet
„Für die Zukunft fühlen wir uns bestens gerüstet“, berichtet Dietmar Weik. Aus seiner Sicht ist die Kombination zwischen Wärmepumpe und Fußbodenheizung die bestmögliche Lösung, um ein Gebäude auf Dauer umweltfreundlich und energieeffizient zu beheizen.
Im Hinblick auf steigende Stromkosten hat der Bauherr wenig Bedenken, da sich auch Öl und Gas stetig verteuern. „Mit dem zunehmenden Anteil von regenerativen Energien im Strom-Mix machen wir uns autark von fossilen Energieträgern – hierin liegt der eigentliche Gewinn.“
Ein weiterer Vorteil war die vergleichsweise günstige Anschaffung der Luft/Wasser-Wärmepumpe, denn die Erschließungskosten für Erdsonden oder Brunnenbohrungen fallen weg. Auch eine Genehmigung war nicht notwendig. Und nicht zuletzt lässt sich eine Luft/Wasser-Wärmepumpe im Bedarfsfall gut warten, da sie jederzeit zugänglich ist – nichts ist im Boden vergraben.
Die Luft Wasser-Wärmepumpe „WPF 18 E“ zeichnet sich aber noch durch eine weitere positive Eigenschaft aus: Ihre besondere Baukonstruktion und hochentwickelte Komponenten garantieren im Winter eine optimale Abtauung. Und diese trägt maßgeblich zur Effizienz einer Außenluft-Wärmepumpe bei.

Daten:
Hausbezeichnung: Einfamilien-Wohnhaus
Bauweise: massiv aus Porenbeton
Wohnfläche: 242 m²
Fachbetrieb: Staudt GmbH Heizung–Sanitär–Energie
Architektur: Dettling Architekten
Energietechnik: Wärmepumpe WPL 18 E, Pufferspeicher SBP 200 E, Warmwasser-Standspeicher SBB 300 WP und Steuerung/Wärmepumpen-Manager WPM 2 von Stiebel Eltron GmbH & Co. KG