Die Faszination Feuer: Lagerfeuerstimmung für Zuhause.

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Ein majestätischer Ofen mit elegantem Design, der auch weitläufige Wohnräume heizen kann.
Ein majestätischer Ofen mit elegantem Design, der auch weitläufige Wohnräume heizen kann. Erhältlich mit Zusatzspeicher, der mit einer einzigen Fü̈llung 12 Stunden Wärme garantiert. Foto: Sergio Leoni

Der Anblick von Feuer hat seine ganz eigene Faszination. Garantierte lange Zeit die Wärme des Lagerfeuers das schiere Überleben, so stehen heute gemütliches Wohnen, Wohlbefinden und romantische Stimmung im Vordergrund.

Wenn es allein um die Wärmeversorgung ginge, könnte auf einen Ofen häufig verzichtet werden. Die Zentralheizung sorgt zuverlässig, effizient und selbststeuernd für die optimale Raumheizung. Aber ob Gastherme, Wärmepumpe oder Solarthermie – mit der stimmungsvollen Romantik einer Feuerstelle kann es keiner aufnehmen.

Foto: Kaminofen „Forma“ von RIKA
Foto: Kaminofen „Forma“ von RIKA

Der Brennstoff Holz

Die Preise für Öl und Gas stiegen jahrelang an. Viele Bauherren suchten nach Alternativen und stießen dabei auch auf Holz – entweder als Zentralheizung fürs ganze Haus oder als Zusatzheizung in Form eines Kaminofens. Die Versorgung mit dem nachwachsenden Rohstoff ist langfristig gesichert, die Preise moderat. Durch die Effizienzbauweise weisen moderne Häuser einen geringen Wärme bedarf auf, sodass sich mit entsprechenden Ofenmodellen beispielsweise mit nur drei Kilogramm Holz 45 m² Wohnfläche für drei Stunden beheizen lassen. Selbstverständlich gehört nur unbehandeltes Holz in den Ofen.

„Lisboa“ setzt auf Individualität und technische Raffinesse. Modernes Design trifft auf leichte Bedienbarkeit, dazu einen faszinierenden Blick auf das Feuer. Hier in der neuen Keramikfarbe Foto: „Pazifik“. Hase
„Lisboa“ setzt auf Individualität und technische Raffinesse. Modernes Design trifft auf leichte Bedienbarkeit, dazu einen faszinierenden Blick auf das Feuer. Hier in der neuen Keramikfarbe Foto: „Pazifik“. Hase

Spanplatten, Sperrholzreste oder lackiertes Holz haben hier nichts zu suchen, auch Papier und Pappe nicht. Zum Anfeuern eignen sich dünn aufgespaltene Scheite, vorzugsweise aus Nadelholz, am besten. Generell brennen Tanne, Fichte und Kiefer schnell an und sorgen zügig für die richtige Betriebstemperatur. Für offene Kamine sollten sie wegen ihrer starken Funkenbildung nicht verwendet werden. Laubhölzer hingegen verbrennen langsamer und gleichmäßiger. Buche gilt als begehrtestes Kaminholz, da es ein schönes Flammenbild erzeugt. Eichenholz sorgt für lang anhaltende Wärme, Birke sorgt für ein leises Knistern. Generell muss das Holz trocken sein, je nach Holzart dauert es bis zu zwei Jahre nach dem Schlagen. Viele private Waldbesitzer sowie kommunale oder staatliche Forstämter bieten Brennholz zu günstigen Preisen an – je weniger Zwischenhändler, desto günstiger können Sie das Holz erwerben.

Der wasser führende Kache lofen „HKD 2.2 XL-SK“ ermög licht eine indivi duelle Ofen - planung, die sich an fast jeden Wohn raum anpassen lässt. Jetzt auch in einer schicken Tunnel - version.Foto: Brunner
Der wasserführende Kache lofen „HKD 2.2 XL-SK“ ermög licht eine individuelle Ofenplanung, die sich an fast jeden Wohnraum anpassen lässt. Jetzt auch in einer schicken Tunnelversion.Foto: Brunner

Eine Augenweide

Ein offener Kamin hat einen gewissen Schauwert, nicht viel mehr. Zwischen 15 und 30 Prozent der Energie des Brennstoffs setzt er in nutzbare, spürbare Wärme um, der Rest verschwindet durch den Abzug nach draußen. Ihn ständig in Gang zu halten ist sogar verboten. Er muss beaufsichtigt werden, solange er in Betrieb ist, braucht einen separaten Abzug und ausreichende Frischluftzufuhr, der Bodenbelag vor dem Feuerraum darf nicht entflammbar sein. Einfacher zu handhaben und effektiver ist der sogenannte Heizkamin, im Grunde ein Heizeinsatz hinter Glas, mit selbsttätig schließender Glastür, in einem Rahmen, der einem klassischen Kamin nachgebildet wird. Der Wirkungsgrad kann um die 60 Prozent betragen. Es gibt solche Kaminöfen auch mit Gasbetrieb.

Specksteinofen „Fidus“ mit dem Abbrandverfahren des „Goldenen Feuers“ macht die Wärmeerzeugung effizienter und lässt das Holz hellauf lodernd verbrennen. Foto: NunnaUuni
Specksteinofen „Fidus“ mit dem Abbrandverfahren des „Goldenen Feuers“ macht die Wärmeerzeugung effizienter und lässt das Holz hellauf lodernd verbrennen. Foto: NunnaUuni

Effizienz garantiert

Das Funktionsprinzip des Warmluftkachelofens ähnelt dem des Heizkamins: An einem Heizeinsatz aus Metall mit Brennkammer erhitzt sich die Kaltluft und strömt zurück in den Raum. Lüftungs- und Strahlungswärme (Konvektion und Radiation) stehen etwa im Verhältnis 70 zu 30. Sind die Bewohner beispielsweise tagsüber meist außer Haus, ist dieser schnelle Wärmelieferant die richtige Wahl. Über seine Aufstellung muss man sich allerdings einige Gedanken machen, er passt wie der Kamin nicht überall hin. Wesentlich größere Freiheiten hat man in dieser Hinsicht mit dem Kaminofen, dank Serienfertigung eine preisgünstige Alternative. Im Grunde ein Möbelstück mit Anschluss an ein Abgasrohr, muss es nur aus Sicherheitsgründen einen Mindestabstand zu Wänden und übrigem Mobiliar einhalten.

Pelletofen „Maggie“ mit präziser und vereinfachter Kontrolle des Luftstroms mittels Regler, der einen elektrischen Stellantrieb auslöst.Foto: MCZ
Pelletofen „Maggie“ mit präziser und vereinfachter Kontrolle des Luftstroms mittels Regler, der einen elektrischen Stellantrieb auslöst.Foto: MCZ

Die Installation geschieht zügig, späterer Platzwechsel oder Mitnahme bei Umzug ist nicht ausgeschlossen. Abhängig von der Bauweise, ist das Verhältnis von Strahlungs- zu Lüftungswärme unterschiedlich. Strahlungswärme gilt als wertvoller und wird als angenehmer empfunden, sie erwärmt direkt den Körper, nicht die Luft. Daher sollte die Feuerstelle so platziert werden, dass man sie von möglichst allen Punkten des Raumes aus sehen kann. Beide, Warmluftkachelofen und Kaminofen, können in der Regel bis zu 70 Prozent Wirkungsgrad erreichen und eignen sich als Wärmespender für die Übergangszeit, in der man nicht für ein paar Stunden die Zentralheizung hochfahren will. Kaminöfen kann man darüber hinaus nicht nur mit Stückholz, sondern auch mit Pellets betreiben, Presslingen aus Holzmehl. Die betreffenden Geräte werden aus Säcken befüllt (Qualitätspellets sind so gut wie staubfrei) und versorgen die Brennkammer je nach Bedarf mit Nachschub. Sie erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent.

„Sendai“ mit markanter, klarer Form. Der von drei Seiten doppelt verglaste Feuerraum garantiert ein einzigartiges Feuererlebnis von nahezu jedem Blickwinkel des Raumes. Foto: Hase
„Sendai“ mit markanter, klarer Form. Der von drei Seiten doppelt verglaste Feuerraum garantiert ein einzigartiges Feuererlebnis von nahezu jedem Blickwinkel des Raumes. Foto: Hase

Der Grundofen

Das Schwergewicht unter den Feuerstätten braucht die Nähe zum Kaminschacht und vor allem grünes Licht vom Statiker, denn die Tragfähigkeit des Bodens muss gesichert sein. Auf Fußbodenheizungen oder Estrich hat ein Grundofen nichts zu suchen. Er ist mehr als ein Einrichtungsgegenstand, wird „von Grund auf“ aus Kunst- oder Naturstein errichtet – hitzebeständigem und Wärme speicherndem Material mit möglichst hoher Rohdichte. Neben dem Feuerraum wird ein kompliziertes Labyrinth aus Kanälen konstruiert, durch das die heiße Luft auf dem Weg zum Kaminschacht zieht. Die Wärmeenergie wird unterwegs größtenteils von der Ofensubstanz aufgenommen und die gibt sie über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Stunden als Infrarotstrahlen an die Umgebung ab, auch dann noch, wenn das Feuer längst heruntergebrannt ist.

„Panorama-Kamine Gas“ zeigen das Feuer von drei Seiten. Es erhält so einen zen tralen, aber den noch leich ten Platz im Raum. Das in sze niert den Kamin per fekt in mo dernen Gebäu den. Foto: Brunner
„Panorama-Kamine Gas“ zeigen das Feuer von drei Seiten. Es erhält so einen zen tralen, aber den noch leich ten Platz im Raum. Das in sze niert den Kamin perfekt in modernen Gebäu den. Foto: Brunner

Anders als Kaminöfen müssen Grundöfen daher nur einmal täglich beschickt werden. Nachteil ist eine gewisse Trägheit, unbestreitbarer Vorteil der hohe Anteil Strahlungswärme. Das Sitzen um den Grundofen kommt dem Sitzen in der Sonne am nächsten. Üblicherweise beträgt der Wirkungsgrad je nach Bauart bis zu 75 Prozent. Heizkamine, Warmluftkachelöfen und Grundöfen können mittels Wasserkassetten auch Heizkörper in den Nachbarräumen versorgen und sogar der Zentralheizung unter die Arme greifen, aber nur der massive Grundofen kann darüber hinaus, mit Heizwasserleitungen durchzogen, Wärme von der „Zentrale“ beziehen. Übergangsformen zwischen den einzelnen Typen sind zu haben, Kombiöfen etwa, die auf die Schnelle warme Luft und ein wenig später Strahlungswärme produzieren, Geräte mit elektronischer Steuerung und Fernbedienung. Stimmen Fachleute Feuerstelle, Abzug, Frischluftversorgung und das übrige Heizsystem aufeinander ab, wird das Optimum aus dem Brennstoff geholt.

Specksteinofen „Fidus“ mit dem Abbrandverfahren des „Goldenen Feuers“ macht die Wärmeerzeugung effizienter und lässt das Holz hellauf lodernd verbrennen. Foto: NunnaUuni
Specksteinofen „Fidus“ mit dem Abbrandverfahren des „Goldenen Feuers“ macht die Wärmeerzeugung effizienter und lässt das Holz hellauf lodernd verbrennen. Foto: NunnaUuni