Zentrale Lüftungsanlage im Altbau: Konsequent runderneuert.

1939
Zentrale Lüftungsanlage
Foto: Zehnder

Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und gute Wärmedämmung: Aufgrund dieser zwei Gesichtspunkte steht der Altbau von Familie Weick heute energetisch besser da als ein Standard-Neubau.

Als wir das Haus im Jahre 2009 übernahmen, war einiges zu tun, um daraus ein behagliches Zuhause werden zu lassen“, erinnert sich der zweifache Familienvater Ulf Weick. „Der ursprüngliche Baukörper aus dem Jahre 1921 war in drei kleine Wohneinheiten unterteilt und in einer energetisch nicht mehr sinnvollen zweischaligen Bauweise ausgeführt“, erklärt der Hausherr weiter, der als diplomierter Bauingenieur, Gebäudeenergieberater und gelernter Tischler die Sanierungs- und Umbauarbeiten plante und einen Großteil in Eigenregie durchführte. „Ziel war es, aus dem Altbau ein modernes Einfamilienhaus mit ca. 200 m² Wohnfläche werden zu lassen, das mindestens den Standard eines KfW-70-Effizienzhauses erreicht. Damit wollten wir in Sachen Primärenergiebedarf rund 30 Prozent besser liegen als ein vergleichbarer Neubau gemäß EnEV.“

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Vorher. Foto: Zehnder

Bewährtes Energiekonzept

Zu den Kernpunkten der energetischen Sanierung gehörten eine Dämmung der Außenhülle sowie die Installation eines zentralen Wohnraumlüftungssystems mit Wärmerückgewinnung. „Den Altbestand haben wir unter Aspekten der Luftdichtigkeit zurückgebaut und entkernt. So konnten wir alle undichten Stellen eliminieren. Nach Abschluss der Arbeiten an der Gebäudehülle führten wir zur Kontrolle einen Blower-Door-Test durch“, erzählt der Bauherr. Beim Blower-Door-Test wird im abgedichteten Gebäudeinneren durch geeichte Ventilatoren ein leichter Unterdruck erzeugt und die Gebäudehülle auf Undichtigkeiten überprüft. „Wir haben uns für eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung entschieden, weil wir nicht nur komfortabel und jederzeit ausreichend Frischluft haben wollten, sondern weil diese auch noch die Energiebilanz des Hauses verbessert“, so Bauingenieur Weick. Die Lösung bot sich angesichts der Kernsanierung besonders an, da das Luftverteilsystem im Zuge der Arbeiten gleich mit verlegt werden konnten. „Besonders praktisch waren die eingesetzten Flach­ovalrohre, die wir in der unteren Schicht der Außendämmung verlegt haben“, erklärt der Hausherr weiter. Die Luftverteilrohre wurden von einer 14 Zentimeter dicken Dämmung überdeckt. Insgesamt ist diese 20 Zentimeter dick und besteht aus zwei Lagen Polystyrol-Platten. Die zweite Hälfte der Verteilrohre wurde im Gebäudeinneren verlegt.

Problemlose Montage

Die Montage der Anlage bereitete keinerlei Probleme: „Die fachkundige Auslegung durch den Zehnder Außendienst sowie die Einweisung durch einen Techniker bei uns auf der Baustelle waren sehr hilfreich.“ Die Rohre ließen sich dank einer speziellen Riffel-Oberfläche in die gewünschte Form biegen und mit Befestigungsschellen auf dem Mauerwerk anbringen. Das zentrale Lüftungsgerät fand seinen Platz im Spitzboden über dem Arbeitszimmer. Hier arbeitet das Gerät für die Hausbewohner unsichtbar und praktisch lautlos. Das Komfort-Lüftungsgerät verfügt unter anderem über einen automatischen Sommerbypass, der bei warmen Außentemperaturen die Wärmerückgewinnung umgeht. So wird das Haus im Sommer nicht durch die automatische Lüftung aufgeheizt. Im Gegenteil, mithilfe dieses Sommerbypasses lässt sich auch die nächtliche Kühle ausnutzen.

Positives Fazit

Nachdem die Familie ihr erstes Jahr im runderneuerten Heim erlebt hat, fällt ihr Fazit positiv aus. „Wir wollten ursprünglich mit dem KfW-Standard 70 ein Haus schaffen, das in Sachen Primärenergieverbrauch 30 Prozent besser als der EnEV-Standard für Neubauten dasteht. Mit der Kombination aus starker Dämmung und zentraler Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung liegen wir real sogar circa 40 Prozent unterhalb dieses EnEV-Werts“, freut sich Ulf Weick. Und zugleich kann die Familie in ihrem modernen Traumhaus jederzeit ein behagliches Raumklima genießen – und wird zusätzlich durch eingesparte Heizkosten entlastet.

Das zentrale Lüftungsgerät befindet sich in einem kleinen Hohlraum im Spitzboden unter dem Arbeitszimmer. Foto: Zehnter
Das zentrale Lüftungsgerät befindet sich in einem kleinen Hohlraum im Spitzboden unter dem Arbeitszimmer. Foto: Zehnder