
Holz, Beton, Mauersteine oder Lehm als Wandbaustoffe kennt man. Aber das Schweizer Unternehmen Ecocell hat nun nach eigenen Angaben ein Bausystem erfunden, bei dem komplett auf solche Materialien wie Beton, Kies oder Sand verzichtet werden kann – gebaut wird stattdessen mit Altpapier.
Die Schweizer Innovation darf sich über den diesjährigen „Green Tech Award“ in der Kategorie „Bauen und Sanieren“ freuen: Die Technologie ermögliche nicht nur den nachhaltigen Hausbau, sondern sei darüber hinaus noch günstig, wird die Entscheidung begründet. Ecocell sei ein Bausystem für vollwertigen Hausbau. Der Kern des Systems besteht aus einer Wabenstruktur aus 100 Prozent Recyclingpapier mit einer hauchdünnen Schicht aus Zement. Sowohl feuer- als auch wasserresistent ergibt dies im Sandwichverbund mit Holz die erste statisch belastbare Isolation und zugleich tragende Hauswand in einem – ohne dabei auf die üblichen Baumittel zurückgreifen zu müssen. Mit Ecocell gebaute Häuser sind erdbebensicher, gebaut werden sie mit fertigen Wandelementen, die nach dem Nut- oder auch Federprinzip verbunden werden und somit wieder lösbar sind. Die Bausätze können in Containern verschickt und etwa als Flüchtlingsunterkünfte oder für die Katastrophenhilfe in anderen Ländern eingesetzt werden.
Gute Dämmung durch Altpapier
Das Ecocell® Wandsystem hat eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit. Mit einem Lambda-Wert von 0,13 W/mK entspricht die Leitfähigkeit dem von Vollholz. Zugleich bewirken die eng gepackten und verschlossenen Luftkammern in der Ecocell® Betonwabe eine ausserordentlich hohe Wärme- und Schalldämmung.