
Mit moderner Kommunikationstechnik gesteuert heizt der Kessel nur dann, wenn wirklich Bedarf nach Wärme besteht – und spart damit ein hübsches Sümmchen ein.
Automation beim Heizen ist in Teilbereichen längst gang und gäbe. So passen moderne Anlagen ihre Leistung automatisch an den Heizbedarf der Bewohner an – abhängig von der Außentemperatur und den Thermostateinstellungen der Heizkörper. Der Clou eines umfassenden Energiemanagements ist aber die Einbeziehung aller technischen Komponenten, die irgendeinen Einfluss auf den Energieverbrauch haben. „Wissen“ sie voneinander, können sie mit der entsprechenden Programmierung planvoll zusammenarbeiten.

Bedarfsgerechter heizen
Trotz effizienter Heizungen geht in einem Durchschnittshaushalt eine Menge Wärme ungenutzt verloren, zum Beispiel weil Fenster offenstehen. Und warum muss eine Wohnung durchgehend 20 °C warm sein, wenn die Bewohner tagsüber außer Haus sind? Auch das Bad braucht mittags keine molligen 23 °C und der Heizkörper im Arbeitszimmer darf am Abend und erst recht am Wochenende im Schongang arbeiten. Sicher könnte man die Heizkörper manuell an den Bedarf anpassen – doch wer handelt so konsequent? Immer wiederkehrende Vorgänge erledigt die Technik einfach verlässlicher. Die einfachste und preiswerteste Lösung bedarfsgerecht zu heizen ist der Austausch der vorhandenen Heizkörperthermostate gegen programmierbare. Diese erlauben es, Heizprofile für jeden Raum separat und seiner Nutzung entsprechend einzustellen. Wer‘s gern komfortabel mag, wählt Funkthermostate, die drahtlos durch eine zentrale Bedieneinheit gesteuert werden, entweder einzeln oder in Temperaturzonen zusammengefasst. Einige Systeme integrieren weitere sinnvolle Komponenten, etwa eine „Fenster-offen“-Erkennung. Denn durch manuelle Fensterlüftung geht in vielen Häusern eine Menge Energie verloren. Wer denkt schon daran, vor jeder Stoßlüftung die Heizkörper ab- und danach wieder aufzudrehen? Die Elektronik aber „denkt“ mit: Trifft kalte Luft auf den Regler, stoppt er den Heizwasserzufluss für eine bestimmte Zeit. Durch kluges Heizen kann ein Haushalt Untersuchungen zufolge zwischen 20 und 30 Prozent an Heizkosten sparen.

Kälte aussperren, Sonne nutzen
Automatisch gesteuerte Rollläden können ebenfalls beim Sparen helfen. So sorgen Dämmerungssensoren dafür, dass die Behänge im Winter bei Einbruch der Dunkelheit heruntergefahren werden, auch wenn noch niemand im Haus ist. Sie bilden so ein wärmedämmendes Luftpolster vor dem Fenster. Darüber hinaus ist eine Ausstattung mit Sonnensensoren sinnvoll. Diese messen Sonnenintensität und Raumtemperatur und vergleichen sie mit den eingestellten Soll-Werten. Ist im Winter die Raumtemperatur zu niedrig, wird die Sonnenschutzfunktion erst dann freigegeben, wenn das gewünschte Wärmeniveau erreicht wird. So kann die winterliche Sonnenstrahlung zur kostenlosen Raumerwärmung genutzt werden.

Voll vernetzt
Im Neubau findet man heute häufig eine leitungsgebundene Vernetzung aller elektrischen Verbraucher mit einem KNX-System. Hier koordiniert die Technik sämtliche Energieverbraucher – von Heizung und Rollläden über die Beleuchtung bis hin zum elektronischen Türschloss. So lässt sich beispielsweise programmieren, dass mit dem Abschließen der Haustür die Heizung heruntergefahren und definierte Stromverbraucher ausgeschaltet werden. Auch Lüftungsanlagen können integriert werden. Von Klimasensoren gesteuert finden sie automatisch die goldene Mitte zwischen optimalem Raumklima und größtmöglicher Energieeffizienz. Möchte man im Altbau auf das aufwendige Verlegen einer KNX-Steuerleitung verzichten, wählt man ein Funksystem. Mit den am Markt verfügbaren Funksystemen kann der fachkundige Elektroinstallateur ebenso komfortable häusliche Netzwerke schaffen, die an individuelle Bedürfnisse angepasst sind – mit Alarm-, Komfort- und eben Energiesparfunktionen.