
Ein Wohnungseinbruch in den eigenen vier Wänden, ist für die meisten von uns eine schlimme Vorstellung. Wer den bewährten mechanischen Einbruchschutz mit intelligenten Smart Home-Funktionen kombiniert, kann beruhigter leben.
Trotz der immer noch hohen Zahl von Haus- und Wohnungseinbrüchen gibt es auch erfreuliche Nachrichten: Nach vielen Jahren des kontinuierlichen Anstiegs ist die Anzahl der Einbrüche im Jahr 2016 bundesweit erstmals wieder gesunken, konkret um 9,5 Prozent. Und: Im gleichen Zeitraum blieben 44,3 Prozent der Einbrüche im Versuchsstadium stecken. Diese Entwicklung schreibt die Kripo insbesondere den inzwischen verbesserten Sicherungsmaßnahmen rund ums Haus zu. Fenster und Türen in einbruchhemmender Ausführung oder nachträglich angebrachte Riegel und Verstärkungen setzen Einbrechern einen echten Widerstand entgegen. Kommen Diebe – die nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei meist Gelegenheitstäter sind – innerhalb weniger Minuten nicht zum Erfolg, brechen die meisten ihr Vorhaben ab und suchen sich andere, leichter zu knackende Beute-Ziele. Deshalb bilden mechanische Sicherungen die unentbehrliche Basis eines guten Einbruchschutzes – die sich mit Alarmanlagen und intelligent vernetzter Gebäudetechnik sinnvoll ergänzen lässt.

Einbruchmeldeanlage im Smart Home
Hausbesitzer, die heute eine Alarmanlage nachrüsten, wählen im Allgemeinen ein System, bei dem die Komponenten per Funk miteinander kommunizieren. Magnetkontakte an Fenstern und Aussentüren sowie Glasbruch- und Bewegungsmelder in den Räumen melden Störungen an eine Zentrale, die unauffällig im Haus installiert ist. Scharf geschaltet, setzt diese im Ernstfall ein zuvor festgelegtes Programm in Gang. Sie schaltet die Außensirene ein und/ oder alarmiert über ein Telefonwählgerät den Wohnungsbesitzer, Freunde oder einen Sicherheitsdienst.
Häufig ist solch ein System mit Rauchmeldern kombiniert, die im Falle größerer Rauchentwicklung Alarm auslösen. Einen besonders effektiven Schutz bieten neuere Anlagen mit mechatronischen Meldekomponenten. Diese lösen nicht nur Alarm aus, sondern setzen dem Eindringling gleichzeitig einen mechanischen Widerstand entgegen. Ist die Alarmanlage mit anderen technischen Komponenten des Hauses vernetzt, sind weitere Szenarien vorstellbar: So könnten zeitgleich zum abgesetzten Notruf die Beleuchtung des Hauses angehen und/oder offene Rollläden herunterfahren, sobald ein Glasbruchmelder anschlägt. Diese Abläufe lassen sich auch aktiv in Gang setzen – durch bloßes Antippen eines Paniktasters gleich neben dem Bett. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit.

Prinzip Abschreckung
Einbrecher steigen bevorzugt dort ein, wo keine Probleme zu erwarten sind: in scheinbar unbewohnte Häuser. Durch die Programmierung von Anwesenheitsszenarien kann man in einem Smart Home aus dieser Erkenntnis Nutzen ziehen. Sind die Bewohner außer Haus, lässt man die Elektronik die üblichen Tagesabläufe abspielen: Sie fährt morgens die Rollläden hoch und bei Dämmerung herunter. Abends schaltet sie den Fernseher ein und die dabei übliche Beleuchtung. Später geht das Licht in Schlafzimmer und Bad an und nach kurzer Zeit wieder aus – ganz so, als ob Sie zu Hause wären. Auch von Ferne lässt sich das Haus kontrollieren: Sind Außenkameras mit Bewegungsmeldern rund ums Haus und/oder in den Innenräumen installiert, sind die Bewohner via Smartphone jederzeit im Bilde, ob in den eigenen vier Wänden alles in Ordnung ist.

Video-Sprechanlagen geben Sicherheit
Häufig testen Langfinger durch Klingeln an der Haustür, ob jemand zu Hause ist. Ist eine videoüberwachte Türsprechanlage installiert, sehen und hören die Bewohner vor dem Öffnen der Tür, wer Einlass begehrt. Manche Geräte zeichnen das Videosignal auch auf. So kann man im Nachhinein kontrollieren, wer vor der Haustür gestanden hat. Wer die Türstation in seine übers Internet erreichbare Haussteuerung integriert, kann auch von unterwegs aus reagieren: Klingelt es an der Tür, wird der Ton auf das Mobiltelefon übertragen und Sie können mit dem Besucher sprechen und ihm gegebenenfalls sogar aus der Ferne das elektronische Türschloss öffnen. Ein elektronisches Schließsystem macht auch die Haustür vernetzungsfähig. Statt Schlüssel benötigt man nur noch einen Zahlencode, einen Transponder-Chip oder den Zeigefinger. Die biometrische Identifikation schließt laut Herstellerangaben Probleme wie Verlieren, Vergessen oder Missbrauch aus. Geht ein Transponder verloren, genügt die Löschung des Codes aus dem Leser. Praktisch: Auch zeitabhängige Zugangsberechtigungen sind leicht zu realisieren, zum Beispiel für Hauspersonal oder Pflegekräfte. Je mehr technische Komponenten in das häusliche Netzwerk eingebunden werden, desto vielfältiger die Möglichkeiten, desto größer der Gewinn an Komfort und Sicherheit.

Infos + Förderung
Im Rahmen ihres Programms „Altersgerecht Umbauen“ unterstützt die staatliche KfW-Bank Investitionen in einen verbesserten Einbruchschutz – entweder in Form eines zinsgünstigen Kredits (Programm Nr. 159) oder mit einem Zuschuss (Programm Nr. 455-E). Infos unter www.kfw.de. Zu allen Maßnahmen rund um den Einbruchschutz informieren die örtlichen Dienststellen der Polizei. Viele Tipps und Infos finden Sie auch im Internet, zum Beispiel auf der Website der „Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ und unter dem gemeinsamen Portal der Kriminalprävention und der Verbände der Sicherheitsbranche.