
Mehr Komfort ist nicht das einzige Argument, das für automatisch betriebene Rollläden spricht. „Schlau gemacht“ bieten sie mehr Sicherheit, ein angenehmes Raumklima und sparen Energie.
Es ist nicht nur lästig und zeitaufwendig, jeden Morgen und jeden Abend die Rollläden des Hauses zu öffnen und zu schließen. Viele Senioren und Menschen mit körperlichen Handicaps sind mit diesem alltäglichen Auf und Ab zudem schlichtweg überfordert. Deutlich komfortabler ginge es mit den ersten motorisierten Exemplaren – die bald darauf auch die Programmierung fester Öffnungs- und Schließzeiten ermöglichten. Doch erst seit Rollläden, ebenso wie Jalousien und Markisen, von Sensoren automatisch gesteuert werden können, zeigen sie ihr volles Leistungsvermögen.

Von Wind und Wetter gesteuert
Man denke nur an die heute üblichen, großzügigen Südfensterfronten. Wenn tagsüber niemand zu Hause ist und die Sommersonne prall auf die Fenster scheint, heizen sich die Räume auf. Pflanzen leiden und Textilien verblassen. Wird die motorisierte Markise oder die Jalousie von einem Sonnensensor gesteuert, brauchen sich die Bewohner darüber keine Gedanken zu machen. Der Sonnenschutz fährt automatisch herunter. Mit Wind- und Regensensoren ausgestattet, passiert der Markise auch bei einem plötzlichen Sturm nichts, weil sie wie von Geisterhand gesteuert selbstständig einfährt. Ebenso kann ein Dämmerungssensor den Befehl an den Motorantrieb erteilen, den Rollladen bei Einbruch der Dunkelheit zu schließen. Das kann im Winter einiges an Heizenergie sparen, wenn die Bewohner regelmäßig erst später am Abend nach Hause kommen. Denn zwischen der Verglasung und dem Rollladen bildet sich ein Luftpolster, das die Wärme im Haus hält. Eine intelligente Steuerung kann aber auch an sonnigen Wintertagen die Heizung entlasten – indem die Technik dafür sorgt, dass die Sonnenschutz-Funktion der Rollläden nicht aktiviert wird, damit die einfallenden Sonnenstrahlen zum Aufwärmen der Räume beitragen können. Die Schwellenwerte, ab wann der Befehl zum Öffnen oder Schließen ergeht, sind individuell einstellbar.

Vernetzung bringt Sicherheit
Noch mehr Möglichkeiten bieten automatisch betriebene Rollläden und Jalousien, wenn sie „einen Draht“ zur übrigen Haustechnik haben – entweder mittels KNX-Bus oder via Funk. Vernetzt man beispielsweise Rollläden oder Jalousien mit der Beleuchtung, lassen sich sehr einfach verschiedene Anwesenheits-Szenarien programmieren, die nach außen hin ein bewohntes Haus vorspiegeln – was Langfinger in der Regel davon abhält, hier ihr Glück zu versuchen. Einbruchhemmende Ausführungen reduzieren außerdem dank ihrer soliden Bauart die Gefahr von Einbrüchen.

kann auch der Fernseher als Bedien-Tableau genutzt werden. Foto: Rademacher
Auch nachträglich realisierbar
Den Grad der Automatisierung können die Bewohner selbst bestimmen. Sie sollten aber darauf achten, dass das gewählte System ausbaufähig ist. Im Neubau ist es sinnvoll, eine Busleitung gleich mit den Stromkabeln zum Rollladenkasten zu führen. Eine Vernetzung der Antriebe und ihre Einbindung in ein KNX-System sind dann ein Kinderspiel. Alternativ bietet sich die Vernetzung der Rohrmotoren per Funk an. Es gibt inzwischen eine große Auswahl an funkbasierten Steuerungen renommierter Hersteller, die ihre Systeme nach und nach zu kompletten Hausautomatisierungen ausgebaut haben. So lassen sich z. B. das Garagentor, das Haustürschloss, die Dachfenster, die Beleuchtung sowie viele weitere Komponenten einbinden und mit einer Fernbedienung steuern – auf Wunsch auch von Ferne via Internet mit PC, Smartphone oder Tablet. Übrigens, die KfW Förderbank unterstützt den nachträglichen Einbau elektrischer Antriebssysteme für Rollläden, wenn dieser im Zuge eines Umbaus zur Barrierefreiheit oder in Verbindung mit einer energetischen Sanierung der Fassade geschieht.
