
Dieser umweltschonende Passivhaus-Kubus ist ein Paradebeispiel dafür, wie Architektur und Klimaschutz gemeinsam auf höchstem Niveau verwirklicht werden können.
Dass es der Klimawandel gebietet, bei Neubauten auf das Thema Energiesparen zu setzen, ist mittlerweile Konsens. Als Haus für ein Ehepaar konzipiert, erhielten die Architekten von den Bauherren frühzeitig den klar formulierten Auftrag, ein außergewöhnliches und modernes, jedoch kompaktes Traumhaus zu planen. Es sollte in jeder Hinsicht auf Höhe der Zeit sein.

Die Bauherren legten keinen Wert auf viel Fläche, sondern auf gefühlte Größe. Das Ergebnis setzt die Erwartungen perfekt um: Von außen überrascht der Entwurf durch den Kunstgriff, dass auf einem zweigeschossigen weißen Kubus ein versetzt, gleichsam nach Süden gedrehtes, anthrazitfarben verputztes Staffelgeschoss thront.

Hier befindet sich das Schlafzimmer mit einer großzügigen Dachterrasse. Der Kubus-Baukörper wurde massiv in Beton und Kalksandsteinmauerwerk mit außen liegender Dämmung errichtet, nur die um etwa einen Meter auskragende Partie der obersten Ebene des Passivhaus-Kubus ist in Holzbauweise ausgeführt.

Großartiges Raumgefühl, kompakte Abmessungen
Die unteren beiden Ebenen bilden ein loftartiges Raumkontinuum mit hoher Durchgängigkeit und großen Raumhöhen. Das einheitlich mit grauem Linoleum belegte Erdgeschoss zeigt sich, abgesehen von Nebenräumen wie der Toilette, als großzügig und offen gestalteter Wohn-, Ess- und Kochbereich.

Auf trennende Wände hat man bewusst verzichtet. Eine dekorativ in den Raum platzierte Treppe führt zum Obergeschoss, in dem sich Gäste- und Arbeitsbereich sowie Badezimmer spangenartig um den zentralen Wohnbereich legen.

Mit zwei großen Schiebetüren lässt sich das Gästezimmer nach Bedarf vom restlichen Wohntrakt abtrennen. Neben dem zwei Geschosse hohen Luftraum trägt auch die große, nach Süden ausgerichtete Glasfassade zum überaus lichten und freundlichen Gesamteindruck im Passivhaus-Kubus à la Bauhaus bei.
Zeitgemäßes Energiekonzept
Anders als so manche riesige Passivhausvilla leistet das Gebäude mit seiner bescheidenen Wohnfläche von 140 Quadratmetern und seinen geringen Außenoberflächen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Denn dadurch wurden für den Bau weniger Ressourcen benötigt und im täglichen Betrieb spart man gegenüber dem Durchschnittshaus deutlich Energie ein.
Ferner sorgen die hocheffizient gedämmten Außenwände und Flachdächer zusammen mit der Dreischeiben-Verglasung, die durch außen liegende Raffstore verschattet werden kann, und der hoch luftdicht ausgeführten Hülle für geringste Wärmeverluste. Die Südfassade gewinnt zudem an schönen Wintertagen kostenfreie Wärme durch die Sonnenstrahlen.

Eine Kompakt-Wärmepumpe, die – für Passivhäuser vorgeschriebene – kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie Solarkollektoren komplettieren das zukunftssichere Energiesystem im Passivhaus-Kubus. Die Kosten für den Heizenergieverbrauch liegen so unter 500 Euro im ganzen Jahr.
Bautafel
Bauzeitraum: 2018
Bauweise: Massiv/Holzbauweise
Wohnfläche: ca. 140 m2 (ohne Terrassen)
Bruttorauminhalt (BRI): ca. 752 m3
Baustoff: Beton/Kalksandstein, Holz
Fassade: Putz/Glas
Dach: Flachdach
Heizenergieverbrauch: 15 kWh/(m2a) (Passivhaus)
Entwurf: seyfarth stahlhut | architekten bda PartGmbB, Kleine Düwelstraße 21, 30171 Hannover, Tel.: 05 11/47 39 78 78; info@seyfarth-stahlhut.de; www.seyfarth-stahlhut.de