
Die Bauherren waren mit ihrem ersten Haus sehr zufrieden. Und trotzdem haben sie wenige Jahre nach dem Einzug wieder neue Pläne geschmiedet. Der zweite Hausbau überzeugt mit einem ganz eigenen Bauhausstil und besonderen Elementen.
Es gibt einige Bauherren, die ein zweites Mal bauen. Meistens im reifen Alter, wenn die Lebenssituation sich komplett gewandelt hat. Oder Bauherren wünschen sich eine zweite Chance, um die gemachten Fehler zu vermeiden.
Nichts davon trifft auf diese Baufamilie zu. Sie hatten bei ihrem ersten Hausbau nur positive Erfahrungen gemacht und waren zufrieden mit ihrem Haus. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – bauten sie ein zweites Mal. Diesmal bauten sie ihr Traumhaus im klaren Bauhausstil mit einigen besonderen Elementen.

Architekt trifft den Nerv der Baufamilie
Auch nach dem Einzug in das erste Einfamilienhaus blieben Bauherr und Bauunternehmen in Kontakt. Insbesondere mit dem Architekten Uwe Fichtner verstand man sich gut und traf sich regelmäßig.
Dabei ging es immer wieder auch ums Wohnen und Bauen. Ganz allmählich reifte die Idee für ein neues Haus im Bauhausstil. Uwe Fichtner spielte dabei eine wichtige Rolle. „Seine Art zu bauen spricht uns an. Wir haben ihn machen lassen und ihm Vertrauen geschenkt.“ Im Vergleich zum Vorgänger sollte der Neubau unbedingt ein Flachdach haben und wesentlich mehr Wohnfläche bieten.
Bauhausstil in gewohnter Umgebung
Wenn überhaupt, dann wieder im gleichen Ort – das war die Bedingung. Das kleine schwäbische Städtchen liegt perfekt, der Weg zur Arbeit ist für beide ideal, die Umgebung vertraut. Doch die Nachfrage übersteigt auch hier das Angebot. Über Kontakte erhielten die Bauherren die Kaufoption auf ein 1700 m2 großes Areal.
Für eine Familie zu viel, für zwei gerade richtig, also wurde geteilt und eine Hälfte weiterverkauft. Der Baufamilie stand ein großes Baufenster zur Verfügung, das einen länglichen Bau mit Flachdach im klaren Bauhausstil und die gewünschte Wohnfläche ermöglichte.
Aber fast wäre es gar nicht so weit gekommen. Das Grundstück wirkte ungepflegt, unscheinbar und lag in einer Senke. Auf Anraten des Architekten stellte sich der skeptische Bauherr auf eine Leiter und hatte plötzlich eine komplett andere Perspektive. „Hier nimmt uns keiner die Sicht“, lautete sein Fazit.
Gefühl für Größe

Architekt Fichtner realisierte das Einfamilienhaus im klaren Bauhausstil mit spannenden Blickachsen und viel Großzügigkeit. Raumgrößen und Anordnungen spielten eine wichtige Rolle.
Für den Bauherren war der Zollstock lange Zeit treuer Begleiter: Immer wieder hat er Räume ausgemessen, um ein Gefühl für Größe zu kriegen. Für Großzügigkeit sorgen auch die raumhohen Verglasungen, teils bis zu 16 Meter lang, sowie die ansteigende Deckenhöhe im Wohnbereich.
Apropos Dimensionen: Das große Ostfenster verfügt mit sieben Metern Breite und fünf Metern Überstand über besondere Maße. Es musste von oben durch die Decke eingesetzt werden.
Geradlinig mit Schwung
Der Bauhausstil mit seinen klaren Formen findet sich in der Planung wieder. Aber ganz bewusst durchbricht Architekt Fichtner die Geradlinigkeit mit einer geschwungenen Decke und einer abgerundeten Außenwand im Wohnbereich, die beide in der bautechnischen Umsetzung höchst anspruchsvoll waren. Die Rohbaufirma musste sehr exakt und mit Schablonen arbeiten, damit eine gleichmäßig schöne Rundung und nicht eine Vielzahl von Kanten entstand.
Alles im Blick
„Als Bauherr ist man entspannter als beim ersten Mal“, der Bauherr sei interessiert am Bauablauf gewesen, habe ihn aber nicht kontrolliert. Das war auch nicht nötig, denn der Architekt Uwe Fichtner übernahm selbst die die Bauleitung und hat alles koordiniert.
Für die Bauherren gab es Checklisten und detaillierte Terminpläne, sodass sie nicht nur alles mit verfolgen konnten, sondern auch stets auf dem Laufenden waren, was von ihnen erwartet wurde. Ein hilfreiches Tool für die beruflich stark eingespannten Bauherren.
Komfortabel und schön

So wie beim Bauablauf nichts dem Zufall überlassen wurde, fand auch eine akribische Auswahl für die Innenausstattung statt – vom Beleuchtungskonzept über die Küchenplanung bis zur Wand- und Bodengestaltung.
Neben Produkteigenschaften ging es aber auch um Stilfragen und Emotionen: „Zum Glück haben meine Frau und ich einen ähnlichen Geschmack“, ergänzt der Bauherr. Beide haben sich bei Materialien und Farben auf eine kleine Auswahl festgelegt.

Beim Bodenbelag des individuellen Bauhauses, der sich auch auf den Treppen wiederfindet, fiel die Wahl auf handgehobelte Eiche. Das Holz fühlt sich beim Barfußlaufen gut an und sorgt für Wärme und Wohnlichkeit.
Der Möbelschreiner bestellte sein Material beim gleichen Parkettlieferanten, sodass auch für die Einrichtung in der Küche und im Schlafzimmer das gleiche Holz eingesetzt wird. Den Kontrast dazu bilden die weiß gestrichenen Wände.

Ausgewählte Oberflächen des Einfamilienhauses im klaren Bauhausstil blieben als Sichtbeton erhalten. Anders als landläufig gedacht, sind Sichtbetonwände extrem empfindlich, da sie bereits mit dem Rohbau erstellt werden und die komplette Bauphase hinweg vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt werden müssen.
Doch was wäre ein schönes Ambiente ohne ein gesundes Raumklima? Letzteres ist garantiert, dank bestens gedämmter Gebäudehülle. Die nachhaltige Bauweise auf KfW-40-Niveau trägt dazu bei, dass die Energiekosten minimal sind. „Obwohl wir heute doppelt so viele Quadratmeter bewohnen wie vorher, bezahlen wir weniger für Energie“, erzählen die Bauherren.
Freiräume

„Gebt Eurem Architekt Freiräume und Vertrauen“, meint der erfahrene Bauherr, der Entscheidungsfreude und Bauchgefühl zu den wichtigen Tugenden eines Häuslebauers zählt. „Schauen Sie sich viele Häuser an, informieren Sie sich, fragen Sie nach, recherchieren Sie!“, denn beim Hausbau geht es nicht nur ums große Ganze, sondern um zahlreiche Detaillösungen.
Die Baufamilie legte dazu oft Muster in den Räumen des Einfamilienhauses im klaren Bauhausstil aus und stellte fest, dass die erste Auswahl vielleicht nicht die richtige war. Dieser Aufwand hat sich gelohnt: „Wir freuen uns über unser schönes Zuhause.“ Heute noch mehr denn je.
Bautafel
Haus: Effizienzhaus KfW 40
Bauweise: Pfosten-Riegel- Konstruktion
Wohnfläche: 360 m2
Ausstattung: Eiche, Beton, Putz, Naturstein
Technik: Luft/Wasser- Wärmepumpe, Lüftungsanlage mit WRG, PV geplant
Architekt: Uwe Fichtner
Hersteller: Rast-Bau GmbH, Hannenbachstr. 15, 71723 Großbottwar, www.rastbau.de