
Nachhaltig bauen für mehrere Generationen. Die Baufamilie verwirklichte ein Klimaholzhaus auf dem alten Familiengrundstück – Tür an Tür mit dem Rest der Familie.
Das Klimaholzhaus wurde in archaischer Form verwirklicht. Es besitzt ein steiles Satteldach ohne Überstand und die Fassade wurde komplett mit Fichtenholz verschalt. Dadurch entstand ein neues Design, eine gestalterische Melange aus typischem Wohnhaus und charakteristischer Scheune der Region.
Auf der halb eingegrabenen Garage wurde ein Dachgarten angelegt, der von den Familien gemeinsam genutzt werden kann.

Das Klimaholzhaus verfügt über eine moderne, diffusionsoffene Gebäudehülle. Das Haus wurde vollständig aus tragenden Massivholzbauteilen konstruiert. Das Untergeschoss wurde betoniert und dient als Basis für das Klimaholzhaus.
Klimaholzhaus mit Nachhaltigkeitszertifikat

Das seit 2016 vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat zugelassene Bau-Institut für ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen GmbH (BiRN) zertifizierte das Klimaholzhaus. Es erhielt die Note 1,4 und verfügt somit über sehr gute Eigenschaften in puncto Nachhaltigkeit.
Bauherren, die am Zertifizierungsverfahren teilnehmen, können dadurch Fehlplanungen und Qualitätsmängel am Bau frühzeitig vermeiden. Das Siegel bestätigt die Qualität und Nachhaltigkeit eines Hauses – auch gegenüber Behörden, Banken und Versicherungen sowie Käufern und Mietern.
Außerdem können die für die Zertifizierung entstehenden Kosten durch die KfW-Bank gefördert werden. Die Bank trägt bis zu 50% der Kosten, jedoch nicht über 4000€.
Offenes Hauskonzept und viel Holz
Die Abmessungen des Hauses sind mit 8,5 x 12,4m äußerst kompakt. Doch der Grundriss wurde gut durchdacht, sodass die Hauptnutzungszone im Süden strikt vom Nebenraum- und Erschließungsbereich im Norden getrennt gestaltet wurde.
Die Räume sind im Split-Level-Prinzip angeordnet, wodurch im Erdgeschoss Koch-/Ess- und Wohnbereich untergebracht werden konnten. Darüber liegen zwei Kinderzimmer mit Schlafgalerie, das Elternschlafzimmer sowie ein Bad. Platz zum Arbeiten wurde im Dachgeschoss geschaffen.
Die Halbgeschosse sind durch eine weiße Stahltreppe im Treppenhaus miteinander verbunden. Jedoch wurde das Treppenhaus so innovativ gestaltet, dass es Windfang, Diele, Abstellraum, Garderobe und eine Bibliothek beherbergt.

Optisch findet sich auch im Inneren des Hauses viel helles Holz. Im Erdgeschoss kam heimisches Weißtannenholz in astfreier Form sowohl an der Decke als auch an den Wänden zum Einsatz. Gemeinsam mit dem Sichtestrichboden bildet es ein harmonisches Gesamtbild. In den Individualzimmern wurde Linoleum als Bodenbelag gewählt, das jedoch die gleiche Färbung aufweist wie der Sichtestrich.
Auch in Sachen Akustik wurde das Klimaholzhaus durchdacht gebaut. Die Geschossdecken sorgen für gute Ruhequalität im Haus, währen die Akustikprofilierung an den Deckenbauteilen für eine angenehme Raumakustik sorgt.
Moderne Haustechnik

Auf dem Dach des Klimaholzhauses wurde eine Photovoltaikanlage realisiert, die die elektrische Energie für das familieneigene Nahwärmenetz produziert. Eine Wärmepumpe versorgt nämlich nicht nur das Klimaholzhaus, sondern auch zwei angrenzende Wohneinheiten anderer Familienmitglieder.
Im Klimaholzhaus selbst erfolgt die Wärmeübertragung mittels Fußbodenheizung. Um im Haus so wenig Technik wie möglich einsetzen zu können, wird die physikalische Kaminwirkung des offenen Treppenhauses zur natürlichen Entlüftung des Hauses im Sommerfall über Fenster im Dach genutzt.
BAUTAFEL:
Bauweise: Klimaholzhaus/Lignotrend
Wohnfläche: 168,40 qm
Haustechnik: Wärmepumpe, Photovoltaikanlage, Fußbodenheizung
Architekten: Architekturbüro Lauer + Lebok, Lichtenfels; Miriam Lebok mit Michael Bender, Winfried Lebok, Nadine Schnapp
Holzbau: Rohbau: Lignotrend, Fa. Bscheider Zimmerei GmbH, Fa. Bradl Holzbau GmbH, Fa. Holzbau Bräuer GmbH; Fassade: Fleischmann, Kulmbach
Weitere Informationen: Netzwerk Klimaholzhaus, www.klimaholzhaus.com