
Mit diesem Vollholzhaus in der Nähe Wiens erfüllten sich die Bauherren ihren Wohntraum. Ein Einfamilienhaus, das die wichtigen Vorraussetzungen des Bauens kombiniert: naturnahes, nachhaltiges und leimfreies Bauen mit Holz.
In Baden bei Wien hat sich ein Ehepaar seinen Lebenstraum von einem architektonisch durchdachten, räumlich offenen und formal reduzierten Vollholzhaus erfüllt. Zusammen mit dem Architekten Christoph Kaspar entwickelten die Bauherren das Konzept eines modernen Wohnhauses aus Vollholz, das sie funktional und gestalterisch perfekt auf ihre aktuelle und künftige Lebenssituation abstimmten.
Die Umsetzungspartner für die professionelle Errichtung der durchaus anspruchsvollen Planung waren holzius und die ausführende Firma Holzbau Sixt. Heute präsentiert sich das Vollholzhaus als natürlicher Bestandteil des umgebenden Gartens, eingerahmt von altem Baumbestand sowie einer wilden Blumenwiese als Habitat für Insekten und Kleintiere.
Naturnaher Wohntraum auf zwei Ebenen
Die Wohnräume des österreichischen Vollholzhauses erstrecken sich bei einer Gesamtfläche von ca. 180 m² über zwei Geschosse. Besonderen Wert legte das Ehepaar beim Wohnkonzept auf die Einbeziehung der Gartenanlage mit ihren Freibereichen. Die Außenterrasse mit einer Nutzfläche von rund 100 m² orientiert sich auf der straßenabgewandten Seite zum Grünen hin und bietet vollen Sichtschutz sowie einen unverbauten Blick in die Natur.

Großzügig dimensionierte Glas- und Fensterflächen sorgen für die Einbeziehung des Grünraums in das Wohnkonzept und für jede Menge natürliches Licht in den großzügig dimensionierten Innenräumen.
Zentraler Treffpunkt im Vollholzhaus: Der großzügige Aufenthaltsbereich
Kernstück des Wohnhauses – der zentrale Punkt des Familienlebens – ist ein offener, teilweise zweigeschossiger Aufenthaltsbereich für Wohnen, Kochen und Essen. Zusätzliche Flächen für einen Arbeitsbereich und eine Bibliothek im Obergeschoss erweitern das Kernstück des Vollholzhauses. Die Räume im Obergeschoss und die Dachterrasse erreicht man über eine fragile Treppenkonstruktion aus Holz und Stahl.
Eine bewusste natürliche Materialwahl
Holz fungiert im Vollholzhaus nicht bloß als Baumaterial, es ist auch gestalterisches Objekt und Ausdruck der Lebensweise der Bauherren:
Die gesamte Außenfassade ist mit Holzweichfaser und Holzwolle gedämmt. Der Baukörper wurde an den Längsseiten verputzt. Zusätzlich verkleidete man die beiden Stirnseiten mit einer hinterlüfteten vorvergrauten Lärchenholzfassade. Sobald man das Gebäude betritt, nimmt man den natürlichen Holzgeruch von gebürsteter Fichte und Zirbe wahr. Denn schließlich fiel die Materialwahl, aus dem die Wand- und großflächigen Deckenelemente konstruiert sind, auf naturbelassenes Vollholz.

Insgesamt errichtete die Baufirma Holzbau Sixt dieses Gebäude aus rund 300 m² 180er- und 120er-Wandelementen sowie mehr als 210 m² 160er- und 120er-Deckenelementen in leim- und metallfreier Bauweise.
Eine Vollholzhülle umrahmt das Haus. Die Oberflächen sind selbstverständlich in Sichtqualität ausgeführt. Dabei präsentiert sich ein zentrales – und patentiertes – Konstruktionsdetail als Teil aller holzius Vollholzhäuser: die in Schwalbenschwanzform gefräste und eingepresste Gratleiste. Diese verbindet die Holzbohlen der Wandelemente kraftschlüssig, formstabil und luftdicht miteinander. Der Anbieter holzius interpretiert damit eine uralte Holzverbindungstechnik neu und überträgt sie in zeitgemäße und moderne Projekte.
Vor Wind und Wetter geschützt

Herausfordernde Situationen ergaben sich im Zuge der Aufstellung und Installation der im Südtiroler Prad am Stilfserjoch werksseitig vorgefertigten Wand- und Deckenelemente. Holzbauer Markus Sixt geht ins Detail: „In den vier Tagen, die wir für die Errichtung der Holzbauelemente von holzius benötigt haben, war es zum Glück trocken. Allerdings mussten wir anschließend das gesamte Haus mit schweren Planen vor Regen und Wind schützen und abdichten, denn die Abschlussarbeiten an den Flachdächern und Terrassen waren noch nicht erledigt. Es war essenziell, dass kein Wasser die gebürsteten Holzflächen erreichen und beschädigen konnte.“
Außerdem mussten die Holzbauer, die Öffnungen der Fenster und Türen schützen, die aufgrund Corona-bedingter Verzögerungen noch nicht eingebaut werden konnten. Als konstruktive Herausforderung hat sich auch die statische Aussteifung der vom Boden bis zum Dach des Obergeschosses durchgehenden Holzwand mit ihrem hohen und schweren Glasanteil erwiesen. Aber auch hier hat sich gezeigt, dass mit der gewählten Vollholzbauweise, statisch komplexe Systeme sehr effizient umsetzbar sind.
Energieautarkes Vollholzhaus mit eigenen Highlights
Um den Energiebedarf der Haushaltsgeräte selbst abdecken zu können, ließen die Bauherren eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach des Vollholzhauses installieren. Eine Gesamtleistung von 3,5 kWp erlaubt es, Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und andere Elektrogeräte weitgehend autark zu betreiben.

Die Wohnräume werden mittels Fußbodenheizung sowie einem gemütlichen Ofen im Wohnbereich beheizt. Der außergewöhnlich gute U-Wert von 0,12 der holzius Vollholz-Wandelemente stellt ganzjährig den extrem sparsamen Gebrauch der Anlage sicher und sorgt für eine Reduktion der CO2-Emissionen.
Der Energieausweis des Hauses beziffert für die gesamten 172 m² Bezugsfläche einen mittleren U-Wert von 0,27 W/m²K. Der Primärenergiebedarf sowie die Kohlendioxidemissionen sind bei diesem Holzbauobjekt mit A+ ausgewiesen.
Individualisierung des stimmigen Lebensraum
Insgesamt zeichnet sich das österreichische Vollholzhaus durch akribische Detailplanung und Vorbereitungsarbeiten aus. Das Resultat kann sich sehen lassen: Entstanden ist ein naturnaher und ressourcenschonender Wohn- und Lebensraum, der in seiner Charakteristik zum Genießen einlädt.
Für Herbert Niederfriniger, holzius Geschäftsführer, ist dieses Projekt des Vollholzhauses in Baden das Resultat einer ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen den Auftraggebenden, dem Architekten und dem ausführenden Holzbauunternehmen: „Hier haben wirklich alle Beteiligten an einem Strang gezogen und ein ausgesprochen individuelles Wohnhaus realisiert. Sämtliche Details des Einfamilienhauses – der Garten, die Hochbeete, der Pool, die Sauna – ergeben in ihrer Gesamtheit ein attraktives Ganzes.“ Die bewusste Reduktion auf das Wesentliche ist in diesem Fall ein erleb- und spürbarer Gewinn.