
Als Abstellraum ist das Dachgeschoss viel zu schade. Auch wenn der Platz nicht sofort zum Wohnen gebraucht wird, so kann es zumindest von Anfang an für den späteren Ausbau vorbereitet werden.
In Häusern, bei denen der Dachstock bereits zum Ausbau vorbereitet ist, ist die Geschosstreppe, die die oberste Ebene erschließt, meist schon vorhanden. Zudem genügt die Geschossdecke den statischen Ansprüchen, die ein Ausbau mit sich bringt, und in der Regel führen Leerrohre nach oben. Die eigentlichen Elektro-, Sanitär und Heizungsinstallationen müssen jedoch erst ausgeführt werden, ebenso wie der komplette Innenausbau. Das fängt häufig bei der Dachdämmung und der Verkleidung mit Gipskartonplatten oder Holzverschalung an und erstreckt sich weiter auf Innenwände, Türen, Bodenbeläge und Malerarbeiten. Es ist also alles noch offen für die Gestaltung nach eigenen Vorlieben.

Ein Dachgeschoss-Ausbau richtig vorbereiten
Den Brandschutzvorschriften ist im Einfamilienhausbereich meist automatisch Genüge getan. Oft ist der geforderte zweite Fluchtweg durch ein entsprechend großes Giebelfenster, an das man eine Leiter anlegen kann, gegeben. Je umfangreicher sich ein Dachgeschoss-Ausbau gestaltet, umso eher müssen Vorschriften des Bebauungsplans bezüglich der Geschossflächenzahl berücksichtigt und muss eine Baugenehmigung beim Baurechtsamt beantragt werden.

Dessen Zustimmung braucht man auch, wenn an der Dachkonstruktion etwas verändert wird, beispielsweise durch Gauben. Dachflächenfenster dagegen sind fast überall genehmigungsfrei. Wer also mehr als nur den ausgebauten Hobbyraum haben will tut gut daran, Expertenrat einzuholen.

Chancen nutzen
Abgesehen von den bautechnischen Grundlagen, die vorab geklärt werden müssen, lauten die wichtigsten Fragen: Wie sollen die neuen Räume genutzt werden und wie passen diese am besten unters Dach? Ist eine in sich abgeschlossene Wohnebene gewünscht oder eine offen ineinander übergehende Lösung?Entscheidenden Einfluss haben bauliche Gegebenheiten, wie beispielsweise, ob der Kniestock 40 oder 80 cm beträgt und ob die Dachneigung 30 oder 45 Grad hat.

Je größer die Fläche, auf der eine Stehhöhe von zwei Metern gegeben ist, desto einfacher lassen sich Räume unterbringen. Je schneller man jedoch an die Dachschräge stößt, umso geschickter muss man planen. Wenn gar kein Kniestock vorhanden ist, vermeidet eine Wand, die nach innen gezogen wird, der sogenannte Drempel, „tote“ Ecken. Mit einer kleinen Seitentür ergibt sich dahinter Stauraum für seltener benötigte Gegenstände. Zwei Möglichkeiten gibt es, mehr aus den Schrägen rauszuholen: Entweder man bringt hier niedrige Einrichtungsgegenstände wie das Bett – oder bei Bädern die Badewanne – unter und hält die „begehbaren“ Flächen dadurch frei.

Oder – sofern baurechtlich möglich – man schafft mehr Kopffreiheit durch Gauben. Diese verbessern die Wohnqualität vor allem dann erheblich, wenn trotz niedriger Kniestöcke mehrere Räumen untergebracht werden müssen. Damit umgeht man den Trapezcharakter, der unter Satteldächern entstehen kann, wenn rechts und links des Firstes je ein Zimmer liegt. Mit einer Gaube erhalten die Zimmer eine ganz andere Spannung. Soll dagegen ein großzügiges Studio unterm Dach Platz finden, stellt sich die Situation ganz anders dar. Da entsteht Charme gerade weil die Zimmerdecke mittig bis in den First reicht und Tageslicht durch großzügige Dachflächenfenster nach innen flutet.

Trockenbau
Ein Dachgeschoss-Ausbau muss möglichst sauber über die Bühne gehen. Deshalb wird auf Fließestrich oder gemauerte Innenwände verzichtet. Auf den Boden kommt Trockenestrich, der einfach in Platten verlegt wird und zudem den Trittschallschutz verbessert. Die Wände werden als Trockenbauwände erstellt, das heißt, dass Holzoder Metallständerrahmen beidseitig mit Gipskartonplatten beplankt werden, mit innen liegender Dämmschicht. Sie sind schnell montiert, erfüllen alle brand- und schallschutztechnischen Bedingungen und sind trotzdem sehr stabil. Mit speziellen Hohlraumdübeln können sogar schwere Küchenoberschränke daran gehängt werden. Und wenn sich der Raumbedarf wieder ändern sollte, lassen sich neue Raumzuschnitte wesentlich einfacher realisieren, als bei der gemauerten Alternative.

Raums kleiner wird.