
Ein modernes Energiesparhaus mit grünem Schiefer und grünem Strom verbindet Design, Ökologie und Nachhaltigkeit. Es versorgt sich komplett selbst – und liefert sogar noch Gewinne ab.
Für den Architekten Andreas Löffler, Spezialist für klimagerechte Architektur, war es eine komplexe Aufgabe: Die Bauherren wünschten sich ein finales Haus fürs Alter – und zwar das beste und ausgereifteste Gebäude, das ihre Haltung zu Umwelt und Leben widerspiegelt.

Natürliche und recyclebare Baustoffe sollten auf modernste Klimatechnik treffen, das Haus dauerhaft pflegeleicht sein und mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Damit nicht genug: Weil Grundstücke selbst am Rand von Großstädten nicht nur teuer, sondern auch besonders rar sind, sollte das Gebäude optisch in eine Baunische mitten in einem gewachsenen Siedlungsgebiet in der Nähe Stuttgarts passen.
Die Lösung: Devon trifft Design. Andreas Löffler, Architektur-Professor in Stuttgart, und sein Büro-Partner Matthias Schmeling, entschieden sich für eine klare monolithische Bauweise. Hinter der natürlichen Fassade und unter dem Dach aus 400 Millionen Jahre altem Schiefer verbirgt sich heute ein Wohntraum auf zwei Etagen:
- Im Erdgeschoss liegen Küche, Essen und Wohnen.
- Im hellen, offenen Dachgeschoss drei Zimmer, zwei Bäder und eine Ankleide.

22 Photovoltaik-Elemente
So schlicht und sachlich wie das rund 9 Meter breite und 14 Meter lange Gebäude nach außen wirkt, so ambitioniert ist es im Detail. Hochgedämmte Fassaden mit einer insgesamt 22 Zentimeter dicken Schicht an den Wänden und 32 Zentimetern unter dem Dach reduzieren den Energieverlust auf ein Minimum.
Große Fensterflächen auf der Südseite des Energiesparhauses nutzen die Wärmestrahlen der Sonne, die in schweren Kalksandstein-Mauerwerken gespeichert werden und rund ums Jahr für ein ausgeglichenes Raumklima sorgen. Den Restenergiebedarf deckt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, deren Erdsonde 98 Meter tief in den schwäbischen Boden getrieben wurde.
Im Winter wird das Energiesparhaus mit der Energie aus dem Erdreich beheizt, im Sommer gekühlt. Den Strom für die Technik liefern 22 Solar-Elemente, die nahezu unsichtbar in das Schieferdach integriert wurden.
Energiesparhaus mit polargrünem Schiefer

Die Entscheidung zugunsten von Naturstein für Dach und Fassade des modernen Energiesparhauses fiel bei den Bauherren schon frühzeitig, weil die modernen Rechteckformate minimalistische Geradlinigkeit mit Pflegeleichtigkeit, Langlebigkeit und einem besonderen Farbenspiel verbinden. Je nach Sonneneinfall und Witterung schimmern die Steine in verschiedenen Tönen.
Statt auf klassischen dunklen blaugrauen Schiefer fiel die Wahl fürs Energiesparhaus auf polargrünen Colorsin-Schiefer, der an der Fassade als sogenannte variable Deckung, auf dem Dach als Rechteck-Doppeldeckung ausgeführt wurde. Grüner Schiefer verdankt seine Farbe dem natürlichen Mineral Chlorit und hat die gleichen Eigenschaften wie die anthrazitfarbenen Geschwister.
Ein Öko-Plus-Haus
Noch grüner als die Gebäudehülle ist die Energiebilanz des Öko-Plus-Hauses, das sogar mehr Strom im Überschuss liefert als die ursprüngliche Computer-Simulation vermuten ließ. Energiekosten von im Schnitt 100 Euro pro Monat (also 1.200 Euro im Jahr) stehen Solarstrom-Rückvergütungen von rund 2.000 Euro pro Jahr gegenüber.
Mit rund 800 Euro Gewinn pro Jahr – steigende Energiekosten nicht eingerechnet – refinanziert sich die Anlage langfristig selbst. Bemerkenswert dabei: Der Hausherr nutzt seinen eigenen Strom jetzt bereits zum Aufladen seines Autos, spart dabei noch einmal und kommt in Stuttgart auch langfristig „sauber“ überall hin.

Attraktiver Sonnenstrom
Mit einem neuen Schieferdach-System von Rathscheck wird die Installation von Photovoltaik noch attraktiver und einfacher: Effiziente Solarmodule lassen sich in einem Arbeitsgang mit rechteckigen Schiefersteinen flächenbündig installieren und bilden mit dem Dach eine geschlossene Einheit.
Zeitloses Design trifft dabei auf Wirtschaftlichkeit: Die Systemlösung ist durch ihren modularen Aufbau sehr schnell und damit kostengünstig zu montieren. Bereits 30 Quadratmeter Solarpaneele genügen zur Versorgung eines normalen Einfamilienhauses.
Das Schiefersystem, bei dem die Steine nicht mehr genagelt, sondern in einem Schienensystem fixiert werden, eignet sich bei Neubau und Sanierung vor allem für geradlinige Pult- und Steildächer.
Fertig konfektioniert kann man sich die komplette Dacheindeckung als Baukasten-System an die eigene Baustelle liefern lassen. Der Handwerker benötigt für die Montage der Dacheindeckung keine besonderen Kenntnisse. Außerdem erfolgt die Montage ohne spezielle Werkzeuge.