In diesem Schweizer Holzhaus mit natürlicher Schieferfassade steckt das ganze Herzblut des Bauherren.

Zusammenspiel aus Holz und Schiefer

Grüne Felder, klare Seen und hohe Gipfel: In der Schweizer Grafschaft Werdenberg leben die Menschen inmitten einer intakten Bilderbuchlandschaft. Natürliche Baumaterialen haben hier Tradition. Ein Schweizer Bauherr interpretierte das Zusammenspiel von Holz und Schiefer jedoch völlig neu.

Es ist nicht nur der atemberaubende Ausblick durch die bodenhohen Glasflächen auf die Voralpen mit der Alviergruppe, die das neue Eigenheim des Schweizer Holzbaumeisters so einzigartig macht. Es ist auch die seidig im Sonnenlicht schimmernde natürliche Schieferfassade, die immer wieder die Blicke auf sich zieht.

Denn der Hausbesitzer krempelte das klassische Holzhausprinzip um: Die Holzteile liegen innen, der pflegearme und schützende Schiefer prägt die zeitlose Außenhülle in einer Region, wo unter den 2.300 Meter hohen Gipfeln das Klima auch einmal rauer werden kann.

Seit 40 Jahren Zimmerer

Der Bauherr – selbst seit mehr als 40 Jahren als Zimmerer in einer der waldreichsten Gemeinden im Kanton St. Gallen unterwegs – setzte bei der Gestaltung seines Traumhauses mit feinem Gespür für Stil und Ästhetik auf geometrische Linien und modernen Minimalismus in Verbindung mit klassischen wie nachhaltigen Naturbaustoffen.

Uebereck-Verglasungen - Holzhaus mit natuerlicher Schieferfassade - Rathscheck
Übereck-Verglasungen bieten im lichtdurchfluteten und äußerst großzügigen Obergeschoss einen atemberaubenden Blick. Foto: Rathscheck

Lediglich den Keller goss man aus statischen Gründen aus Beton – die Traumlage forderte ihren Kompromiss: Für das Hanggrundstück war eine Sicherung mit Stahlankern und Spitzbeton notwendig.

Über dem massiven Eingangs- und Garagenbereich aus Stahlbeton liegen zwei Etagen, die man komplett in Holzelementbauweise mit Schweizer Präzision vorfertigte. Der Vorteil: Die beiden Obergeschosse samt Dach konnten in kürzester Bauzeit errichtet werden.

Holzständerbauweise

Die Fertigteile entstanden aus 30 Kubikmetern Holz. Beidseitig wurden die meisten der 20 Zentimeter starken Wand- und Deckenelemente mit Tragkonstruktionen aus Holzständern bereits in der eigenen Werkhalle mit Schichtholz beplankt. Die Hohlräume dämmte man ökologisch wie nachhaltig mit Zellulose.

Energieeffizienz war dem Bauherrn, dessen Familienbetrieb seit 1932 besteht und in 4. Generation weiterentwickelt wird, wichtig. Die Betonwände im Kellerbereich schützt eine 20 Zentimeter starke Dämmschicht vor eindringender Kälte. Für die Holz-Außenwände in den beiden Obergeschossen genügte dagegen bereits eine bis zu acht Zentimeter starke Zusatzdämmung aus Holzweichfaserplatten, um einen möglichst niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten (U = 0,18 W) zu erreichen.

Robuste natürliche Schieferfassade

Für die notwendige Hinterlüftung und weitere Verbesserung der Energiebilanz sorgt eine senkrechte Lattung, die wiederum eine 27 Millimeter starke Rohschalung aus Nut und Federbrettern trägt. Sie dient gleichzeitig als Unterkonstruktion für die robuste natürliche Schieferfassade: Moderne Rechtecksteine aus 400 Millionen Jahre altem Rathscheck Schiefer schützen das Haus in exponierter Lage auf lange Sicht vor Wind und Wetter.

Natuerliche Schieferfassade von Rathscheck
Die natürliche Schieferfassade wurde in „Dynamischer Deckung” ausgeführt. Zum Einsatz kamen moderne Rechtecksteine. Foto: Rathscheck

12.000 spezielle Edelstahlschrauben („DrillSlkent“) sorgen für den dauerhaften Halt der natürlichen Schiefersteine – selbst bei heftigsten Witterungsbedingungen. Langanhaltender Schutz in Harmonie mit Schönheit, Zeitgeist und Nachhaltigkeit gehörten zu den Anforderungen des Holzexperten an das eigene Heim.

Schimmernde Natursteine

Um ein geradliniges und dennoch lebendiges Fassadenbild zu erhalten, entschied sich der Schweizer Bauherr für die „Dynamische Deckung“ von Rathscheck Schiefer mit drei unterschiedlichen Formaten: Jeweils 7,5 Zentimeter, 12 Zentimeter und 15 Zentimeter in der Höhe sorgen die sichtbaren Schiefersteine in Verbindung mit versetzten Fugen für ein bewusst unregelmäßiges Deckbild.

Natuerliche Schieferfassade und Aussenanlage mit Garten - Rathscheck
Außen schimmert die natürliche Schieferfassade im Sonnenlicht seidig. Foto: Rathscheck

Je nach Lichteinfall und Witterung verändern sich Schattierung und Farbe der edlen Natursteine vom schimmernden Anthrazit bis zum dunklen Blaugrau. Schiefer wird heute in vielen Rechteckformaten angeboten und ist dank hochtechnisierter Abbau- und Bearbeitungsmethoden im Materialpreis oft günstiger als viele Bauherren denken – vor allem, wenn sie neben der besonderen Optik den geringem Pflegeaufwand und die Langlebigkeit in die Kalkulation einbeziehen.

Ursprung des Schiefers liegt im „Goldenen Tal”

Hochwertiger Schiefer gewinnt man unter anderem im „Goldenen Tal“ im Nordwesten der spanischen Provinz Galizien, wo sich das deutsche Unternehmen Rathscheck bereits vor vielen Jahren eigene weitreichende Ressourcen gesichert und sich dort mit fast 200-jähriger Erfahrung eine der modernsten Schieferproduktionen der Welt aufgebaut hat.

Rathscheck Schiefersystem für Dach und Fassaden
Das Rathscheck Schiefersystem für Dach und Fassaden bietet Raum für eine moderne Architektur. Foto: Rathscheck

Der auf drei bis fünf Millimeter gespaltene und mit hoher Präzision bearbeitete Stein setzt in der modernen Architektur immer wieder besondere Akzente, außen wie innen. Das Zusammenspiel von Holz, Glas und Stahl, von reinem Weiß und tiefem Schwarz hat auch der Schweizer Bauherr bei seinen Projekten schon immer begeistert.

Bodentiefe Glasflaechen bieten Alpenpanorama - Rathscheck
Fern-Sehen: Die bodentiefen Glasflächen im Wohn-, Ess- und Küchenbereich ermöglichen ein grandioses Alpenpanorama. Foto: Rathscheck

Sprichwörtlicher Höhepunkt seines eigenen Hauses ist das luftig-offene wie lichtdurchflutete Obergeschoss mit überdachtem Freisitz und Gartenanschluss. Ob vom Sofa, vom Essplatz, von der Inselküche oder vom Liegestuhl aus – überall liegen dem Schweizer die Berge im Breitwandformat zu Füßen. Das tägliche Fern-Sehen kann kaum schöner sein.

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