Ein Dachgeschossausbau macht dank viel Tageslicht und lichter Höhe aus einem dunklen Dachboden einen Wohntraum. Wichtig sind dabei auch Wärmeschutz und Hitzeschutz.
Wenn Freunde und Verwandte beim Betreten des frisch ausgebauten Dachgeschosses unverhohlen neidisch sind, muss das nicht am Ausblick liegen. Meist ist es die Helligkeit der großen Dachfenster, die Eindruck macht. Das gilt besonders für die Besucher, die den Zustand vor der Maßnahme kennen.

Die Hersteller bieten heutzutage weit mehr als nur klassische Dachfenster:
- Dachfenster im Dreier- oder Vierer-Pack – mehrere Dachfenster werden neben-, übereinander oder im Quartett angeordnet und lassen so viel Tageslichteinfall zu.
- Dachschiebefenster – spezielle Dachfenster, die sich zur Seite hin durch Schieben öffnen lassen. Sie sind in XXL-Formaten erhältlich.
- Glasgauben – Gauben, die auch an den Seiten und Überkopf verglast wurden
- Dachaustritte – Dachfenster, die sich nach oben und unten öffnen lassen und einen kleinen Austritt erlauben.
- Dachbalkone – Eine kleine Balkonfläche vor einer Dachfensterreihe lässt sich durch eines der Fenster betreten.
- Bodentiefe Dachfenster und Lichtbänder – Dachfenster in Kombination mit kleineren Fenstern, die unter den Dachfenstern montiert werden.
- Panorama-Dachfenster – Dachfenster, die in einem Winkel nach außen hin montiert werden und so mehr Licht, Ausblick und Stehhöhe schaffen
- Dachausstiegsfenster – Fenster, die einen Ausstieg aufs Dach oder eine Dachterrasse ermöglichen

Dachgeschossausbau mit viel Tageslicht
Zum Dachgeschossausbau gehört das Öffnen des Daches, sowie der Einbau von Fenstern. Darüber hinaus sollten Sie auch weitere Aspekte wie Wärmedämmung und Verschattung bedenken. Über die Größe der Fensterfläche und die umsetzbaren Fenster-Formate sowie den damit verbundenen Aufwand entscheidet unter anderem das bestehende Dachgerüst.
Es kommt vor allem auf die Tragfähigkeit der Hölzer und die Sparrenabstände an. Die liegen gewöhnlich zwischen 70 und 100 Zentimetern. Passt das Wunschfenster nicht genau zwischen zwei Sparren, muss mit Säge und Querhölzern (Wechseln) ein solider Halt für das Sonderfomat geschaffen werden, der zugleich die Statik des Dachgerüsts nicht gefährden darf.


Mehr als nur Tageslicht und Ausblick bietet ein Dachaustritt, ein Balkon im Miniaturformat. Hierfür wird ein langes, zweigeteiltes Fenster montiert, das bis herab zur Traufe reicht. Beim Öffnen klappt man den oberen Teil hoch, den unteren nach außen, bis er senkrecht steht und zur Balkonbrüstung wird.
Loggien und Gauben

Ist die Dachgeschossfläche groß genug, kommt eine Loggia in Frage, von den Zimmerern auch „Negativ-Gaube“ genannt. Ein Freisitz, von außen nicht einsehbar, ein eingeschnittener Balkon. Die Loggia muss thermisch vom Dachgeschoss getrennt werden, insbesondere ist für eine gute Entwässerung zu sorgen.
Andersherum wird eine Gaube draus: Mit ihr, die aus dem Dach herauswächst, vergrößert man den Wohnraum, gewinnt an lichter Höhe und an Kopffreiheit. Man kann die Fenster an der Front mit seitlichen ergänzen, an den Gaubenwangen. Auch vollverglaste Gauben, Lichtgauben, sind möglich.
Sommerlicher Wärmeschutz

Viel Glas kann jedoch auch zum Risiko werden. Auf Eindeckung wie Dachfenster eines Schrägdachs treffen die Sonnenstrahlen an Sommertagen über Stunden fast senkrecht, der Energieeintrag ist enorm.
Während Bewohner sich im Winter über die Gratiswärme freuen, wird sie im Sommer zunehmend zum Problem. Da der Klimawandel bereits jetzt immer längere und intensivere Hitzeperioden bringt, heizen schlecht gedämmte Dachgeschosswohnungen schneller auf. Eine wichtige Vorsorgemaßnahme ist die Dachdämmung, nicht nur zwischen, sondern auch auf den Sparren.

Die Zweite, ebenso wichtige Komponente des „sommerlichen Wärmeschutzes“ ist die Verschattung der Fenster und Gauben. Innen liegende Jalousien, Plissees oder Faltstores dienen lediglich als Sicht- und Blendschutz. Einzig außen liegende Verschattungen schützen vor der Hitze, da sie die Sonnenstrahlen bereits vor der Wohnung abfangen. Ideal sind windstabile und UV-beständige Markisen oder Rollläden mit Antrieb, mit den Führungsschienen auf den Rahmenprofilen.
Smarter Sonnenschutz
Die Verschattung im Dachgeschoss sollte unbedingt automatisiert sein. Schließlich muss sie auch dann funktionieren, wenn niemand zu Hause ist. Damit das System rechtzeitig auf Änderungen der Wetterlage reagieren kann, empfiehlt der Sachverständige und Fachredakteur Olaf Vögele, anstatt eines Helligkeitssensors ein Pyranometer zu integrieren.
Das misst nicht in Kilolux, sondern in Watt pro Quadratmeter und erfasst somit den Energieeintrag durch die Sonneneinstrahlung, die Globalstrahlung. Diese kann auch bei teils bewölktem oder bewölktem Himmel beachtlich sein. Dadurch kann sie zur Überhitzung führen, obwohl der Helligkeitssensor noch lange nicht anschlägt.
Gegen Winterdepressionen

Anders als der Ausblick von der Loggia sollte man Sonnenlicht mit Vorsicht genießen. Doch insbesondere im Winter, wenn die Winterdepression droht, ist viel Tageslicht wichtig. Die Technik sorgt dafür, dass das oberste Geschoss ein Wohnparadies ohne Risiken und Nebenwirkungen bleibt.