Fenster leisten einen großen Beitrag zu einem gesunden Raumklima, weil sie für Tageslicht und frische Luft sorgen. Doch auch die Profile und ihre Herstellung sind einen genauen Blick wert.

In erster Linie empfinden wir Fenster als Lichtspender. So viel wie möglich Tageslicht in die Räume zu lassen gilt auch als eine ihrer wichtigsten Aufgaben.

Dass Fenster gleichzeitig die Wärme im Haus halten sollen, formuliert einen weiteren Anspruch an das Bauteil. Dreifach verglaste Wärmedämmfenster bieten auch im Winter eine warme Innenseite, Zuglufterscheinungen gehören der Vergangenheit an. Und dann wäre da noch eine weitere elementare Funktion des Fensters: das Lüften.

Frische Luft im Raum

Frau steht am geöffneten Dachfenster und schaut in die Ferne
Dachfenster lassen besonders viel Tageslicht ins Innere. Foto: Velux

Wenn das Haus nicht über eine Lüftungsanlage verfügt, muss drei- bis viermal am Tag intensiv gelüftet werden, um Feuchtigkeit, Gerüche und Luftschadstoffe aus dem Haus zu befördern.

Doch es gibt Unterstützung von Seiten der Fenstertechnik. Öffnungen im Fensterrahmen sorgen für die nötige Grundlüftung. Dieser Luftdurchlass muss bezüglich des Winddrucks so berechnet werden, dass es nicht zieht. Mittlerweile sind auch Fensterrahmen mit integrierten Lüftungen, die mit einem Motor ausgestattet sind, erhältlich.

Sensoren messen die Luftqualität und sorgen bei Bedarf für den Austausch der verbrauchten Luft durch Frischluft – und das dank Wärmetauscher ohne Wärmeverlust. Der Verband Fenster + Fassade betont, dass sich das System in den letzten Jahren bewährt habe und für bestmögliche Energieeffizienz sorge.

Geprüftes Naturmaterial

großes Sitzfenster mit Rahmen aus Holz
Der süddeutsche Fensterhersteller setzt auf garantierte Qualität mit dem RAL-Gütezeichen. Foto: Kneer Südfenster

Wer natürliche Materialien bevorzugt, entscheidet sich für Holzfenster. Damit die Bauteile noch nach Jahren ihre Funktion erfüllen, kommt es auf eine solide Qualität an. Schließlich sind sie Kälte, Wind und Schlagregen ausgesetzt und durch das Öffnen und Schließen ständig in Bewegung.

Fenster mit dem RAL-Gütezeichen garantieren, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt – von der Holzauswahl über die Oberflächenbearbeitung bis zur Endmontage.


Diese Gütesiegel sollte jeder Bauherr kennen.


Wer auf eine gesündere Raumluft Wert legt, sollte auf weitere Prüfsiegel achten. So sind beispielsweise die Produkte des Herstellers Kneer Südfenster vom Kölner Eco-Institut auf Emissionen geprüft. Sie liegen weit unterhalb der gesetzlich geforderten Grenzwerte und wurden für sehr schadstoffarm und unbedenklich befunden.

Für die Herstellung von hochwertigen Fenstern werden ausschließlich erstklassige Materialien von bewährten Partnerfirmen verwendet. Foto: Kneer Südfenster

Für die Holzrahmen sollten einheimische Hölzer wie Tanne, Fichte, Lärche oder Eiche zum Einsatz kommen, die schadstofffrei behandelt wurden. Der Hersteller Optiwin beispielsweise verwendet dazu Naturöle und für die Dämmung Schafwolle.

Seine Fenster sind in ihre Einzelteile zerlegbar und komplett recyclingfähig. Er setzt zudem auf einen zweischaligen Aufbau der Profile mit einer widerstandsfähigeren Holzart auf der Außenseite.

Aus alt mach neu

Querschnitt eines dreifachverglasten Kunststoffensters in Schwarz auf Recyclingbasis
ReFrame, das Fensterprofil aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, bleifreiem PVC und „grünen“ Stabilisatoren auf Calcium-Zink-Basis. Foto: Kömmerling

Bei Kunststoffrahmen kommt es darauf an, dass für das Material ausschließlich bleifreies PVC mit „grünen“ Stabilisatoren auf Calcium/Zink-Basis eingesetzt wird. Kunststoff-Fenster sollten nach dem greenline-Label umweltfreundlich produziert und auf Emissionen geprüft sein.

Die Fensterprofile „ReFrame“ vom Fensterhersteller Kömmerling bestehen beispielsweise zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Alte, recycelte Fenster gehen in den Materialkreislauf ein, werden zu PVC-Granulat verarbeitet und zu neuen Fenster- und Türprofilen extrudiert.

Restaurant mit bodentiefen Fenstern mit Blick über einen See
Automatisierte Fenstersysteme verfügen über Sensoren für Raumtemperatur, CO2-Werte und Luftqualität für ein gesünderes Raumklima. Foto: VFF/Forster

Ein Kunststoff-Fenster hat eine Lebensdauer von mindestens 40 Jahren und kann acht Mal recycelt werden. Ob ein PVC-Bauprodukt nachhaltig ist, sprich sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit auszeichnet, erkennt man am VinylPlus® Product Label.

Sowohl für Kunststoff als auch Aluminium gibt es feste Recyclingsysteme. Damit werden Altprofile und Zubehör nahezu vollständig in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.

Dachfenster

Frau sitzt am Schreibtisch unter vier Dahcfenstern
Emissionsarme Produkte sind ein wesentlicher Beitrag zum gesunden Wohnen, hier bestätigt vom bioanalytischen Institut Eurofins. Foto: Velux

Was für die vertikalen Fenster gilt, gilt auch für Dachfenster. Daher hat beispielsweise der Hersteller Velux die gute Umweltverträglichkeit des Schwing- und Klapp Schwing-Fensters in den Varianten Holz und Kunststoff von dem renommierten unabhängigen Institut Eurofins testen lassen.

Die Prüfergebnisse bestätigen, dass die Produkte emissionsarm und gesundheitlich unbedenklich sind. Neben der Emissionsarmut stellt die Entscheidung für diese Dachfenster auch eine gute Wahl im Dienste der Umwelt dar.

Bei den Produkten setzt der dänische Hersteller zu 98 Prozent auf Hölzer von FSC- und PEFC-zertifizierten Forstpartnern, um den Schutz der Artenvielfalt zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.

Rund ums Fenster

Doch nicht nur das eigentliche Fenster, sondern auch die rund um den Einbau verwendeten Materialien gehören dazu. Abdichtungs- und Fugenmaterialien, Kittmassen und Lacke sollten frei von Isocyanaten, Lösungsmitteln, Phthalaten, Zinn und Silikon sein.

Inzwischen bietet der Markt biobasierte Fensteranschlussfolien für den Innenbereich, deren Grundsubstanz aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Die Basis der zur Herstellung verwendeten Polymere bilden zuckerhaltigen Pflanzen. Während ihres Wachstums tragen sie zu einem ausgewogenen Klima bei, da sie große Mengen CO2 binden und schädliche Treibhausgase reduzieren. Die nachhaltig hergestellten Folien stehen Folien aus Basis synthetischer Rohstoffe in ihren technischen Eigenschaften keineswegs nach.

Das könnte Sie auch interessieren