Wohnzimmer mit Glaswänden die aus Festverglasung und Schiebeelementen bestehen
Gläserne Wände gehören zum modernen Wohnungsbau. Wenn sie sich großflächig öffnen lassen, ist der Komfort perfekt. Foto: Schüco

Lage und Himmelsrichtung des künftigen Eigenheims sind nicht nur für das Grundstück entscheidend – sie spielen auch bei der Fensterplanung eine wichtige Rolle.

Wer ein Haus baut, muss an vieles denken. Gerade bei der Hausplanung gibt es unzählige Details zu beachten. Dazu zählen u.a. auch die Fenstergröße, deren Ausrichtung und Funktion. Insbesondere bei großen Fenster kommt es auf die richtige Fensterplanung an, damit die solaren Gewinne richtig genutzt werden können.

Von Süd-Ausrichtung profitieren

Seit einigen Jahren sind in der Architektur größere Fenster immer beliebter. Mit großen, bodentiefen Fenstern lässt sich quasi die Natur ins Haus holen. Besonders auf der Südseite bieten sich große Fensterflächen an. „Das gilt umso mehr, wenn diese, wie so häufig, auf Balkon oder Terrasse führen“, erklärt Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster + Fassade (VFF).

Durch eine Ausrichtung auf die Sonnenseite sorgen große Fenster dort in der kalten Jahreszeit für besonders hohe solare Wärmegewinne. Denn sie nutzen die Sonneneinstrahlung und damit kostenlose Energie. Und auch im Winter kann die tiefstehende Sonne noch viel wärmen – das ist auf der Nordseite naturgemäß deutlich weniger der Fall.

Einfamilienhaus WeberHaus im Bauhausstil
Auf der Gartenseite wurde zahlreiche bodentiefe Fenster eingebaut. Diese sorgen für viel Tageslicht im Inneren und eine schöne Fassadengestaltung außen. Foto: WeberHaus

Gebäudehülle einheitlich betrachten

Wird im Winter jeder wärmende Sonnenstrahl gern genutzt, so ist man im Sommer für Schattenwurf dankbar. Den können an der Fassade auf natürliche Weise auskragende Elemente schaffen, also z.B. Markisen oder Balkonplatten. „Nicht nur zum Ausspannen am Feierabend, sondern auch für das Wohlfühlprogramm der eigenen vier Wände bieten sich Balkone auf den Südseiten der Häuser an. Denn die Balkonplatten kühlen die darunter liegenden Wände durch ihren Schattenwurf“, erläutert Frank Lange.

Das Beispiel des Schattenwurfs zeigt: Bei der Fensterplanung gilt es, die Gebäudehülle immer als Ganzes zu berücksichtigen. Bei einem ganzheitlichen Ansatz werden Fenster mit sogenannten dynamischen Eigenschaften ausgestattet. Dazu gehören u.a. Elemente zur komfortablen Bedienung wie ein automatisch betriebener Sonnenschutz, durch den sich der Bedarf an Kühlenergie für Klimaanlagen stark reduzieren lässt.

Der Säulengang überdacht nicht nur einen Teil der Terrasse und beschattet die Wohnzimmerfenster, sondern trägt auch noch den darüber liegenden Balkon.
Keine klassische Pergola, aber dafür umso praktischer: Der Säulengang überdacht nicht nur einen Teil der Terrasse und beschattet die Wohnzimmerfenster, sondern trägt auch noch den darüber liegenden Balkon. Foto: Bien-Zenker

Raumnutzung im Fokus

Nicht nur das Haus als Ganzes, auch der Zweck einzelner Räume sollte bei der Planung bedacht werden. „Ob für Nachtruhe oder das Home Office, gerade im Arbeits- und Schlafzimmer will man es ruhig haben. Schallschutzfenster garantieren, dass störende Geräusche draußen bleiben“, empfiehlt Fenster-Experte Frank Lange.

Neben der Lage und Ausrichtung der Fenster ist auch an deren Öffnungsart zu denken. In Küche und Bad sind beispielsweise Dreh-Kipp-Fenster mit einer Festverglasung praktisch. Denn dank der besonderen Öffnungstechnik dieser Fenster lassen sich die Fensterbänke als Stellfläche nutzen, während man den oberen Teil zum Lüften öffnet.

Bei großformatigen Fenstern kommen entweder zweiflüglige Fenster ohne festen Mittelpfosten oder Schiebekonstruktionen zum Einsatz. „Je größer und schwerer der Fensterflügel wird, umso eher sollte dieser als Schiebeflügel ausgeführt werden. Diese sind bedienerfreundlich und können sehr elegant wirken“, weiß Frank Lange zu berichten.

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