
Ob modern, klassisch oder rustikal, ästhetisch reizvolle Eingangstüren machen neugierig auf Haus und Interieur. Nicht jeder aber sollte diese Neugier befriedigen können, und so sollten Haustüren auch über die richtigen Sicherungsfunktionen verfügen.
Haustüren müssen zuallererst gewisse technische Mindestanforderungen erfüllen, hinsichtlich des Wärmeschutzes und der Einbruchhemmung. In Sachen Wärmeschutz ist man inzwischen sehr weit gekommen. Während es früher im Hausflur im Winter empfindlich kalt werden konnte, bieten Türen heute vereinzelt eine Isolierung, die an die von konventionell gemauerten Außenwänden heranreicht, dank Türblättern aus Aluminium und Carbon, gefüllt mit hochwirksamen Dämmstoffen. Bodenschwellen hat man mit Absenkdichtungen als energetische Schwachstellen entschärft. Seitlich und oben verhindern wie bei Fenstern Dichtlippen zuverlässig Zugerscheinungen und damit Lüftungs – wärmeverluste.

Einbruchschutz
Geht es um die Einbruchhemmung, werden von der Kriminalpolizei in der Regel Haustüren der Widerstandsklasse 2 empfohlen, beziehungsweise der „Resistance Class 2“ (RC 2), wie sie jetzt nach der europäischen Norm DIN EN 1627 heißt. In gefährdeteren Wohngebieten kann RC 3 ratsam sein. Nicht vernachlässigen sollte man darüber den elektronischen Anwesenheitsschutz. Zu dem gehören neben dem guten alten Türspion Tür-Stationen im Eingangsbereich, über die man mit dem Besucher ersten Kontakt aufnehmen kann, entweder nur akustisch oder auch visuell, per Videokamera im Außenbereich. Dabei muss man sich nicht bis in die Diele bemühen, per Kabel oder drahtlos erreicht einen das Signal im ganzen Haus, selbst im Garten, über ein stationäres oder ein mobiles Endgerät, optional mit Bildschirm. Die Technik lässt sich mittels Gateway ebenso über das Internet steuern: von theoretisch jedem Punkt der Welt aus sieht man, wer daheim gerade auf der Matte steht, und kann dann entscheiden, ob er herein darf oder nicht. Und ob man nicht besser gleich noch Sicherheitsdienst oder Polizei verständigt.

Schlüssellos glücklich
Was aber, wenn man selber draußen vor der Tür steht – ohne Schlüssel? Will man nicht den Schlüsseldienst reich machen, oder ist einem so viel Metall in Hand- oder Hosentasche sowieso lästig, kann man zum Beispiel eine Schließanlage mit integriertem Fingerscanner wählen, die nur Befugte einlässt (und ihre eineiigen Zwillinge), alternativ eine Anlage mit Tastenfeld, zur Eingabe eines Zahlencodes. Den man regelmäßig ändern sollte. Dritte Möglichkeit wäre wieder die zusätzlich internetfähige Türstation, die automatisch dem richtigen Smartphone öffnet. Selbst die Anbieter jedoch weisen auf einige Risiken hin – Unterbrechung der Mobilfunkverbindung, ein schwächelndes WLAN oder einfach die rasante Entwicklung im Smartphone-Sektor, die plötzlich für Kommunikationsprobleme sorgen kann – und sehen ihre jeweiligen Apps nur als Ergänzung dieser Systeme.

Passend zur Optik
Dass die Haustür über einen exzellenten Wärme- und Einbruchschutz verfügt, muss man ihr nicht unbedingt ansehen. Wenig originell, aber nicht ganz zu Unrecht, wird sie ja immer wieder gerne als die Visitenkarte des Gebäudes bezeichnet, entsprechende Aufmerksamkeit sollte man ihrer Auswahl widmen. Vor allem muss sie zum Gebäude passen. Ein Haus im Stil der Klassischen Moderne verdient keine alpin-rustikale Tür und ein rotes Schwedenhaus sicher keine puristische mit geätztem Glas. Das Angebot der Hersteller ist groß, mit einer Bandbreite von konservativ bis ultramodern, in allen Materialien und Material-kombinationen, von Holz über Aluminium, Stahl und Kunststoff bis hin zu Keramik. Zu groß, um solche Fehlgriffe zu entschuldigen.
