Ruhe jetzt! Trittschallschutz in Altbauten.

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Freude dank dem Trittschallschutz
Foto: Thinkstock/Fuse

Häuser, die vor 1949 erbaut wurden, gelten als Altbauten und zeichnen sich durch Mauerwerkswände, Kastenfenster und Holzbalkendecken aus. Diese Charakteristika tragen viel zum Charme des Gebäudes bei, mindern aber teils erheblich die Wohnqualität: Das Problem ist lautstark. Trittschallschutz leistet bei diesem Problem Abhilfe.

So wird von Altbaubesitzern oft bemängelt, dass nahezu jeder Schritt und andere Geräusche im ganzen Haus zu hören sind. Holzbalkendecken haben nur eine geringe Masse, sind schwingend und übertragen deshalb den Schall viel besser als schwere Decken aus Beton. Wer also etwas mehr Ruhe möchte, muss die Bauteile mit zusätzlicher Masse – wie etwa Estrich-Platten – versehen und Schichten voneinander entkoppeln. Der erste Schritt einer Trittschalldämmung ist, den Rohboden auf Schwachstellen zu überprüfen: Der Untergrund muss sauber und trocken sein, lose Dielen werden befestigt und eventuelle Unebenheiten mit einer Ausgleichsschüttung ausgeglichen. Nun werden an den umlaufenden Wänden Randdämmstreifen angebracht, sodass sie und die Estrich-Fläche voneinander entkoppelt sind. Achtung! Wenn dieser Schritt nicht sorgfältig ausgeführt wird, entstehen Schallbrücken und es bleibt weiterhin laut im Haus.

Welche Estrich-Platte für einen besseren Trittschallschutz?

Bei der Trittschalldämmung von Holzbalkendecken bieten sich Gipsfaser Estrich-Elemente von Fermacell an: Es gibt sie mit bereits aufkaschierten Dämmschichten aus hochverdichteter Mineralwolle oder druckfesten Holzfasern. Welche Kaschierung besser geeignet ist, hängt vom Bodenbelag ab: Weiche Mineralwolle ist sehr effektiv für den Schallschutz und kommt am besten unter Laminat oder Teppichboden zum Einsatz. Die Holzfaserkaschierung bietet sich bei Fliesen aus Naturstein oder Feinsteinzeug an. Gut zu wissen: Während die meisten handelsüblichen Trockenestriche nur eine maximale Fliesengröße von 330 x 330 mm zulassen, können auf Fermacell Fertigestrich auch deutlich größere Fliesen verlegt werden, die aktuell sehr im Trend liegen. Die Estrich-Elemente lassen sich einfach verarbeiten: Sie werden im schleppenden Verband – also ohne Kreuzfugen – verlegt und miteinander verklebt und im Stufenfalzbereich verschraubt. Wandseitig wird der breite Stufenfalz vorher mit einer Stich- oder Handkreissäge entfernt. Bereits 24 Stunden nach der Verlegung kann die Fläche wieder betreten und mit dem gewünschten Bodenbelag versehen werden.

Trittschallschutz von vornherein
Damit die Bewohner im eigenen Haus oder Nachbarn nicht durch Trittschall gestört werden, kann man mit einfachen Mitteln einen effektiven Trittschallschutz bei Bodenarbeiten von vornherein einbauen. Foto: Erich Spahn

Wabenschüttung

Für noch besseren Trittschallschutz kann unter den Estrich-Elementen eine Wabenschüttung aufgebracht werden. Diese oberseitige Deckenbeschwerung besteht aus einer 30 beziehungsweise 60 mm hohen Estrich-Wabe, die zunächst vollflächig auf der Rohdecke verlegt und anschließend mit schalldämmendem Granulat von der Tür aus beginnend gefüllt wird. Dann wird das Granulat mit einem Richtscheit bündig mit den Waben abgezogen. Estrich-Elemente mit 10 mm-Kaschierung aus Holzfaser oder Mineralwolle vervollständigen das Ganze. Durch diesen Fußbodenaufbau mit nur 60 bis 90 mm Gesamtaufbauhöhe können Trittschallverbesserungswerte von 27 dB erzielt werden. Trockenestrich aus Gipsfaser ist leicht und dennoch stabil – und daher besonders für Holzbalkendecken in Altbauten geeignet. Zudem bringt er im Vergleich zu Nassestrich, der fürs Trocknen etwa vier Wochen benötigt, keine Feuchtigkeit ins Haus und kann bereits einen Tag später mit Fliesen, Parkett, Laminat oder anderer Auslegeware belegt werden. Die Estrich-Platten sind schadstofffrei und optimal für eine gesundheitsverträgliche Modernisierung. Sie bestehen nur aus recycelten Papierfasern, Gips und Wasser. Die natürlichen Materialien werden vermischt, der Gips reagiert und umhüllt die einzelnen Fasern, dann wird die homogene Masse unter hohem Druck ohne weitere Bindemittel zusammengepresst. Neben dem Trittschallschutz bieten die Dämmelemente verbesserten Brand- sowie Wärmeschutz.

Schallschutz durch Wabenschüttung
Eine Wabenschüttung unter den Estrich-Elementen erzielt noch besseren Schallschutz. Foto: Fermacell

Platte als Schadstoff-Killer

Mittlerweile gibt es auch Trockenestriche wie Fermacell greenline, die Schadstoffe aus der Raumluft dauerhaft binden und so die Wohnqualität erheblich verbessern. Diese Schadstoffe kommen nicht nur durch Baumaterialien in die Raumluft, sondern auch durch neue Möbel, Bodenbeläge, Anstriche oder Putzmittel. Die Wirkung der beidseitig mit einem Wirkstoff auf Keratinbasis beschichteten Estrich-Platten basiert auf dem Prinzip der Natur, genauer gesagt der Reinigungskraft von Schafwolle. Dabei werden die Schadstoffe in einem natürlichen Prozess irreversibel chemisch gebunden und abgebaut. Eine Rückbildung des Schadstoffs ist nicht möglich.

Estrich-Elemente verlegen

1 Der Untergrund darf nicht nachgeben oder federn. Bei Unebenheiten (plus 10 mm) Ausgleichsschüttung verwenden.

Unebenheiten im Boden
Foto: Fermacell

2 Es muss immer ein Randdämmstreifen verlegt werden, um die Trittschallübertragung vom Boden zur Wand zu verhindern.

Fermacell
Foto: Fermacell

3 Auf Betondecken kann als Feuchteschutz eine PE-Folie eingesetzt werden. Bei Holzdecken Fermacell-Rieselschutz einsetzen.

Boden
Foto: Fermacell

4 Die Verlegung der Estrich-Elemente erfolgt im schleppenden Verband. So werden Kreuzfugen und Verschnitt vermieden.

Kreuzfugen
Foto: Fermacell

5 In der ersten Reihe muss der Stufenfalz zu den Wänden hin abgeschnitten werden. Hierzu reicht ein Fuchsschwanz aus.

Säge
Foto: Fermacell

6 Mit der Verlegung der einzelnen Estrich-Elemente kann man an der Wand gegenüber der Tür beginnen.

Tür
Foto: Fermacell

7 Auf den Stufenfalz trägt man jeweils den Estrich-Kleber (Fermacell) auf und verlegt dann das nächste Element.

Kleben
Foto: Fermacell

8 Anschließend werden die Elemente mit Schnellbauschrauben im Bereich des Stufenfalzes verbunden.

Schrauben
Foto: Fermacell

9 Nach rund 24 Stunden ist der Kleber ausgehärtet und kann abgestoßen werden. Dann kann man die Bodenbeläge verlegen.

Bodenbelag
Foto: Fermacell

Online-Bodenplaner

Welches Gipsfaser Estrich-Element für die Modernisierung richtig ist, lässt sich mit diesem Online-Bodenplaner ermitteln: Es werden zunächst einige Fragen zum geplanten Boden, der zu erwartenden Beanspruchung sowie dem gewünschten Belag gestellt. Anschließend erfährt man etwas zum fachgerechten Fußbodenaufbau. Dabei zeigt das Programm bei jedem Schritt den aktuellen Zustand des Aufbaus und errechnet abschließend den Materialbedarf. Eine nützliche Hilfe für Renovierer.