
Den Beginn der deutschen Fertighausindustrie sieht der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) in den 1950er- und 1960er-Jahren. Das deutsche Wirtschaftswunder schaffte in dieser Zeit Wachstum, das auch die Nachfrage nach dem Holzfertighaus antrieb. Immer mehr Häuslebauer erfüllten sich den Traum vom eigenen Heim – auch dank der damaligen Typenhäuser, mit denen ganze Wohnsiedlungen rings um die Städte neu besiedelt wurden. Im Jahr 1961 gründete sich der „Bundesverband Montagebau und Fertighäuser“, der 1988 in den heutigen „Bundesverband Deutscher Fertigbau“ umbenannt wurde. Immer schon verpflichteten sich die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes zur Einhaltung von Qualitätsstandards, mit denen sie sich früh von Mitbewerbern des Hausbaus abgrenzten und die deutlich weiter gedacht waren als der handwerkliche Holzbau in Zimmereibetrieben. Der moderne Fertigbau entwickelte sich zu einer eigenen Branche neben dem konventionellen Nassbau.
Ein Holzfertighaus ist zukunftsfähig
Bereits im Zuge der Energiekrise in den 1970er Jahren stellten die Fertighaushersteller auch die energetische Zukunftsfähigkeit ihrer Produkte unter Beweis. Dank technisch ausgeklügelter Holzwände wiesen die damaligen Häuser bereits einen geringeren Heizwärmeverlust auf. Generell stellt die Nachhaltigkeit eine entscheidende Kernkompetenz der Branche dar: Ging es in den Anfangsjahren des Fertigbaus oftmals noch darum, viele typisierte Wohneinheiten in kurzer Zeit zu bauen, so liegt der Fokus heute auf der Realisierung von individuellen und zukunftsfähigen Gebäuden. Maßgeblich geprägt wurde dieser Fortschritt durch die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF), deren Satzung für alle BDF-Mitglieder verpflichtend ist. Damit stellt sich der moderne Holz-Fertigbau auch weiterhin zukunftsfähig auf und ist gewappnet für kommende Herausforderungen wie die weitere Verschärfung von Energievorgaben oder die innerstädtische Nachverdichtung, denn auch über Ein- und Zweifamilienhäuser hinaus schafft die Branche inzwischen innovative Lösungen: von mehrgeschossigen Mietwohnungs- und Objektbauten bis hin zu Aufstockungen und weiteren Modernisierungen des Gebäudebestands. Im vergangenen Jahr war die Bauweise in Deutschland sogar gefragter denn je: Mit exakt 17.907 Häusern wurden 13,4 Prozent mehr Fertighäuser genehmigt als im Vorjahr. Das entspricht einem Marktanteil des Fertigbaus von 17 Prozent.
Häuser live erleben
Wer sich heute ein Bild von der Individualität und Zukunftsfähigkeit der Bauweise machen möchte, besucht am besten eine der modernen Musterhausausstellungen des BDF. Immer mittwochs bis sonntags, von 11 bis 18 Uhr, haben die FertighausWelten in Köln, Wuppertal, Hannover und Nürnberg geöffnet.