Mit der Galerie als Verbindungsbereich zu mehr Attraktivität.

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Galerie und Treppe
Foto: Kenngott

Mit Galerie ist ein Verbindungsbereich im Obergeschoss gemeint, über den die einzelnen Räume erschlossen werden, der aber selbst durchaus auch attraktiver Wohnraum sein kann. An einer Seite ist der Flur zum Luftraum geöffnet. Eine balkonartige Konstruktion vermittelt deutlich mehr Großzügigkeit und Transparenz als ein geschlossenes Treppenhaus.

In der Architekturgeschichte entstanden Galerien zuerst an Kirchenbauten als schmale, zu einer Seite offene Laufgänge mit Arkaden, die sowohl außen am Gebäude als auch im Inneren auftraten. Später dienten diese Gänge dazu, in großen Gebäudekomplexen Räume einzeln zu erschließen, ohne dass benachbarte Räume betreten werden mussten. Auf der Außenseite kamen häufig große verglaste Bogenöffnungen zum Vorschein, die die Galerie besonders hell machten – sodass sie sich zur Schaustellung von Kunst eigneten. Darauf nimmt auch die heute verwendete Bezeichnung Galerie für Kunst- und Gemäldesammlungen noch Bezug.

Offene Grundrisse in horizontaler und vertikaler Hinsicht. Viele Bauherren mögen diesen modernen, transparenten Wohnstil, der als besonders kommunikationsfreudig empfunden wird. Foto: Davinci
Offene Grundrisse in horizontaler und vertikaler Hinsicht. Viele Bauherren mögen diesen modernen, transparenten Wohnstil, der als besonders kommunikationsfreudig empfunden wird. Foto: Davinci

In der Diele

Die Entscheidung einer Galerie ist unabhängig von der Treppenform. Sie können eine geradläufige oder gewendelte Variante wählen, eine Podest- oder Bogentreppe, selbst eine Spindeltreppe kann auf eine Galerie führen. Die Galerie ist vielmehr eine Frage des offenen oder geschlossenen Raums im Obergeschoss. Wie bei anderen Grundrissentscheidungen stehen Sichtbezüge im Vordergrund oder akustische Verbindungen, die bei geschlossenen Räumen weniger oder gar nicht auftreten. Die Größe des Flurs im Obergeschoss hängt auch von seiner Nutzung ab. Ist es ein reiner Verkehrsweg, sollte der Bereich so klein wie möglich gehalten werden. Vergrößert die Galerie vor den Kinderzimmern den Spielbereich, darf die Fläche üppiger ausfallen. Auch ein Lesebereich, ein Schreibtisch oder Platz fürs Hobby könnten hier entstehen, vorausgesetzt, die Lichtverhältnisse machen den Aufenthalt hier attraktiv.

Im Wohnbereich

Je mehr Galerie und Treppe ins Zentrum bzw. den Wohnraum rücken, desto mehr Wert wird auf Gestaltung und Material (gern: Glas) gelegt. Foto: Baufritz
Je mehr Galerie und Treppe ins Zentrum bzw. den Wohnraum rücken, desto mehr Wert wird auf Gestaltung und Material (gern: Glas) gelegt. Foto: Baufritz

Die Treppe befindet sich nicht zwangsläufig im Dielenbereich, sondern sie rückt mehr und mehr in den Wohnraum. Der dann vor der Galerie befindliche Deckenausschnitt bildet einen Luftraum, durch den Erdgeschoss und Obergeschoss verbunden sind. Häufig werden darunter der Essplatz oder die Sitzecke gruppiert, bei einer großzügigen Fassadenverglasung über zwei Etagen entsteht ein erhabenes Raumambiente. Hier wirkt es besonders harmonisch, wenn Treppe, Treppengeländer und Brüstung der Galerie in Bezug auf Material und Design aufeinander abgestimmt oder wie aus einem Guss sind. Sehr hochwertig und elegant erweisen sich Lösungen aus Glas.