Jederzeit angenehm warmes Wasser zum Händewaschen. Regenschauer in der Dusche, nach Wunsch dosiert und temperiert. Eine fix befüllte Wanne für das abendliche Schaumbad: Nur die Armatur macht’s möglich.
Aufputz- oder Unterputzmodelle? Dreiloch- oder Einhebelvariante? Und welche Designsprache passt zu unserem Bad? Bei der Auswahl des „Wasserhahns“, besser gesagt der Armaturenserie fürs Bad schwirrt einem erst einmal der Kopf. Die Entscheidung ist nicht nur optisch, sondern insbesondere bereits für Planung und Installation wichtig: Unterputzarmaturen (UP) haben die Mischbatterie in der (Vor-)Wand, lassen nur noch Auslauf und bedienrelevante Elemente sehen und sind die erste Wahl bei Liebhabern puristischen Designs. Unter Putz wird dann sogar die Einhebelarmatur zur „Zweilocharmatur“– Bedienhebel und Auslauf schmücken getrennt voneinander die Wand oder den Waschtischrand. Eine Zweigriffarmatur kann dann gleichzeitig eine Dreilocharmatur sein: Griff – Auslauf – Griff, jeweils einzeln sichtbar. Bei den Wannen- und Duscharmaturen geht dieses Spiel mit der Optik bis zur Vierlocharmatur. Aufputzarmaturen (AP) mischen das Wasser erst „nach der Wand“, also im sichtbaren Bereich, lassen deshalb alle Bestandteile sehen und ermöglichen diese Spielarten daher nicht. Sie sind aber günstiger als die Unterputzversion und bei anfallenden Reparaturen leichter zugänglich. Im gleichen Zusammenhang steht die Entscheidung zwischen Wand- oder Standarmatur. Erstere werden in oder auf der Wand über Waschtisch oder Badewanne montiert, Standarmaturen direkt auf dem Badewannenrand oder der umgebenden Einbaukonstruktion bzw. auf dem Waschtisch oder der Waschtischkonsole. Standarmaturen machen die Platzierung der Sanitärobjekte also – auch für zukünftige Umbauten – etwas flexibler, die Reinigung selbiger aber aufwendiger, da um die Armaturen herumgeputzt werden muss.

Details einer Armatur
Der Armaturenkörper sollte aus Edelstahl oder aus vollständig vernickeltem Messingguss bestehen. Das Herz jeder Armatur ist die Kartusche mit Dichtungsscheiben aus Gummi oder Keramik. Diese gleiten übereinander und blockieren entweder den Wasserdurchfluss oder lassen Wasser durch. Am kostenintensivsten und verschleißärmsten sind keramische Dichtungen, die bei Einhebelmischern grundsätzlich verwendet werden. Zweigriff- oder Mehrlocharmaturen können jedoch auch Gummidichtungen enthalten. Dies lässt sich recht leicht feststellen: Bei keramischen Dichtungen lässt sich der Griff nur um ein Viertel oder die Hälfte einer Umdrehung bewegen. Der Anschlag ist hart. Eingebaute Durchflussbegrenzer und Luftsprudler am Auslauf helfen Wasser sparen. In der Dusche ist mittlerweile die Thermostatarmatur Komfortstandard, die die Wassertemperatur ständig nachregelt. Verändert sich die Temperatur, z. B. durch Druckschwankungen, wird – zumindest bei Markenarmaturen – blitzschnell korrigiert. So bleibt einem der kalte Schauer erspart.

Spiel mit Wasser und Licht
Designer nutzen immer mehr die praktischen, technischen Aufgaben der Armatur als Spielball für ihre kreativen Einfälle, z.B. wird die Wassertemperatur mit farbigem Licht signalisiert, immer wieder neu geformte Ausläufe lassen das Wasser in unterschiedlichen Fontänen und Strahlarten hervorquellen, Leuchtdisplays perfektionieren die zunehmend digitale Bedienung. Berührungslose Sensorarmaturen am Waschtisch und elektronisch gesteuerte „Touch-Pads“ für umfangreiche Duschsysteme mit Kopf-, Hand- und Seitenbrausen erobern auch schon das private Bad, vereinfachen die manuelle Bedienung, sparen Wasser und lassen eine hochwertige Hightech-Anmutung entstehen (mehr dazu finden Sie ab Seite 64). Dazu kommen neue matte und glänzende Oberflächen oder dekorative Ornamente. Für welchen Stil und welche technischen Spielereien man sich auch entscheidet, gerade bei der heute oft recht markanten Formensprache der kleinen Wasserwerke sollten sämtliche Armaturen im Bad aus der gleichen Designserie stammen.
