
Alles begann mit einem defekten Toilettensitz. Diesen zu ersetzen wäre wegen des Sonderfabrikats sehr teuer geworden, also entschieden die Besitzer, gleich das komplette Gäste-WC zu renovieren. „Und wenn wir schon …“ – mit diesem kleinen Satz begann eine umfangreich Badrenovierung der besonderen Art.
Rückblickend sagt Eveline Hohenacker, würden mit „Und wenn wir schon …“ immer die teuersten Sätze beim Bauen beginnen – sie lacht dabei und keinesfalls möchte sie ihr komplett neues Bad missen. Obwohl sich die Architekturfotografin und ihr Ehemann den Eintritt in ihren Ruhestand vielleicht doch etwas ruhiger vorgestellt hatten.

Deutlich mehr Komfort
„Wir wollten in unserem Bad auf jeden Fall eine stufenlose Dusche haben“, erklärt die Bauherrin. Bodenebene Duschen sind ein anspruchsvolles Unterfangen, in diesem Fall musste der gesamte Boden um zwei Zentimeter erhöht werden, um das notwendige Gefälle zur Ablaufrinne zu realisieren.

Zudem sollte die Toilette in den Raum integriert werden, beim Hausbau 1986 war darauf ausdrücklich verzichtet worden, was Hohenackers später bereuten.Da im neuen Bad kein Platz für ein zusätzliches Bidet vorhanden war, fiel die Entscheidung auf ein Dusch-WC, das die beiden inzwischen sehr schätzen. In einer Ausstellung konnten sie es ausprobieren, waren sofort angetan und schwärmen vom Gefühl der Frische. Die Mehrkosten von rund 1.000 Euro sehen sie an dieser Stelle gut investiert. Zu ihrem Erstaunen berichtet inzwischen fast jeder Zweite aus ihrem Bekanntenkreis über eine solche Anschaffung.

Auswahl
„Das Nervigste beim Badumbau war die Auswahl der Artikel bzw. deren Preisrecherche“, stöhnt Eveline Hohenacker. „Der erste Handwerksbetrieb, mit dem wir über ein Angebot sprachen, konnte uns noch nicht einmal Preise der einzelnen Produkte nennen“, beschwert sich die Bauherrin. Hohenackers fühlten sich bei diesem Kostenvoranschlag völlig im Unklaren, da die pauschale Summe für Material und Montage keine Aussagekraft hatte, welche Einsparungen bei einzelnen Positionen möglich waren.
Aber auch die Planungen überzeugten nicht und daher wurde eine andere Firma beauftragt. Beim Sanitärbetrieb Rau fühlten sie sich schließlich gut aufgehoben. Johannes Rau brachte viele kreative Ideen ein, wie die Ausweitung der Fußbodenheizung bis in die Dusche hinein. Am Ende reichte das ursprüngliche angesetzte Budget von 10.000 Euro bei weitem nicht aus: Für den Umbau des alten Badezimmers und Gäste WCs inklusive Austausch der Fenster und Malerarbeiten, auch im Flur, standen stattliche 30.000 Euro auf der Rechnung. Die Bauherren hatten nicht die teuersten Produkte ausgewählt, sondern einfach die, an denen sie Gefallen fanden. Nur bei der Duschwand musste es die schmale Glasausführung sein – jede günstigere Lösung hätte dauerhaft unzufrieden gemacht.
Die Arbeiten
Komplettumbau ist der richtige Ausdruck, denn aus der der alten Duschkabine in der Ecke wurde eine WC-Nische und aus der Wanne mit Podest eine bodenebene XXL-Dusche mit Glaswand.
Den detaillierten Zeit- und Ablaufplanplan von Herrn Rau fanden die Bauherren großartig. Eine straffe Organisation des Umbaus war ihnen auch deshalb so wichtig, da ihr Bad nur durchs Schlafzimmer zu erreichen ist und sie sich ins Büro ausquartiert hatten. Außerdem mussten sie früh aufstehen, da jeden Morgen pünktlich um sieben Uhr die Handwerker auf der Matte standen. „Der Fliesenleger wurde fast zu einem Familienmitglied“, stellen Hohenackers fest.

Folien und Schutzmatten begrenzten die Ausbreitung von Staub und Schmutz. Jeden Abend hinterließen die Handwerker eine absolut saubere Baustelle. Nach weniger als vier Wochen waren die Arbeiten planmäßig fertiggestellt. Lediglich für die Glaswand, die als Duschabtrennung eingesetzt ist, konnte erst nach Fertigstellung des Bads Maß genommen und die Bestellung aufgegeben werden.
Die Zusammenarbeit mit einem soliden Handwerksbetrieb ist auch wegen der Gewährleistung wichtig. Als einiger Zeit nach Fertigstellung des Bads die Glaswand an der Dusche wackelte, kam umgehend der Fachmann zu Hohenackers und stellte dabei lediglich fest, dass sich eine der beiden Befestigungsschrauben gelockert hatte.
Fazit
„Es war eine sehr anstrengende Zeit, aber das Ergebnis macht uns jeden Tag unglaublich viel Freude und wir finden es kann sich sehen lassen“, betonen die stolzen Bauherren. „Nur die Wasserrechnung wird wahrscheinlich höher werden, da man jetzt viel zu lange duscht.“