
Die Diele ist der Auftakt in den Privatbereich. Häufig spielt die Diele im Vergleich zu Wohnzimmer, Küche und Bad bei der Planung eine eher untergeordnete Rolle. Dabei beginnt mit ihr der Privatraum. Die Diele prägt den ersten Eindruck vom Wohnen. Gründe genug, der Diele einige Planungstipps zu widmen. Zuerst aber noch eine kleine Definition der Diele:
Was ist eine Diele, ein Flur, ein Windfang?

Diele, Flur, Windfang – sind das nur verschiedene Begriffe für ein und denselben Raum? Nein, ganz im Gegenteil: Der Windfang ist eine Art Vorraum, den man früher wie der Name schon sagt, vor das Haus positionierte, als Schutzvorrichtung vor Wind und Wetter beim Betreten des Hauses.
Danach folgte die Diele, der Hauptaufgabe darin besteht, Bewohnern und Besuchern das Ankommen im Haus und das Verlassen des Hauses so angenehm wie möglich zu machen. Ein Flur hingegen hat in erster Linie eine Verteilerfunktion. Beispielsweise erschließt ein Flur im Obergeschoss die verschiedenen Schlafzimmer. Bei allen drei Räumlichkeiten handelt es sich mehr oder weniger um Verkehrsflächen.

1. Ankommen und Wohlfühlen
Eine Diele heißt Ankommen: Jacke aufhängen, Schuhe ausziehen, Tasche ablegen. Dafür braucht man eine Garderobe, einen Schuhschrank und eine Ablagefläche. Doch richtig bequem wird’s erst mit einer Sitzgelegenheit, wie einer Bank oder einem gemütlichen Sessel.
Nicht nur Kindern und Älteren hilft dieser Komfort beim Schuhe an- und ausziehen. Ganz zu schweigen vom optischen Eindruck, der dem Gast einen stilsicheren ersten Eindruck vermittelt.

2. Eine Frage der Fläche
„Je mehr Platz für eine Diele zur Verfügung steht, desto mehr Funktionen können dort untergebracht werden“, erläutert Madeline Stremme, Architektin bei FingerHaus. Wird die Fläche jedoch für den Wohnbereich benötigt, dann wird die Diele eher zurückhaltend geplant. Die Architektin rät zu einer Mindestbreite von 1,25 Metern. Mit ein paar fröhlich-bunten Garederobenhaken kann auch auf kleiner Grundfläche ein modernes Entrée gestaltet werden.

3. Offene Diele für mehr Großzügigkeit
Eine kompakte Diele profitiert von einem offenen Grundriss, denn große Wandöffnungen zur Küche oder zum Wohnbereich schaffen einen fließenden Übergang und verhindern das Gefühl von Enge im Flur.

4. Geschlossen für mehr Ruhe
Andererseits kann eine geschlossene Diele mit Zwischentür für mehr Ruhe im Haus sorgen, da beispielsweise Schlaf- und Kinderzimmer im Obergeschoss schalltechnisch besser von den Wohnräumen im Erdgeschoss abgekoppelt sind. Daher ist diese Lösung für Familien häufig die bevorzugte.

5. Treppe in der Diele
Die Treppe gleich mit in die Diele zu positionieren macht Sinn, stellt Madeline Stremme fest. „Wir haben es heute vielfach mit kleinen Grundrissen und daher mit kompakten Hausabmessungen und einer platzoptimierten Planung zu tun“.
Vielen Bauherren wäre der Flächenbedarf für eine Treppe im Wohnzimmer zu schade. Relevant für die Dielenplanung ist auch, ob es nur eine Treppe ins Obergeschoss gibt oder beispielsweise auch einen Abgang in den Keller. Generell bestimmten Platzverhältnisse und Budget die Raumplanung, also auch die der Diele.

6. Tageslicht schaffen
Natürlich kann jeder Raum mit künstlichem Licht erhellt werden. Aber Tageslicht hat nun mal eine ganz andere Qualität. Nun ist in einer Diele selten die Möglichkeit, noch ein Fenster einzubauen. Doch Glasausschnitte in der Haustür oder gar ein komplett verglastes Seitenteil ermöglichen den natürlichen Lichteinfall in diesen Raum.

Im Bereich der Treppe bieten sich zusätzliche Festverglasungen an. Licht von oben kann über Dachfenster und eine Galerie in die Diele fallen. Trennen Türen die Diele vom Wohnraum, kann auch hier mit Glasmodellen Licht eingefangen werden.

7. Saubere Diele
Je nach Wetterlage wird das Haus mit feuchten Schuhen oder einem tropfenden Regenschirm betreten. Das muss der Bodenbelag in diesem Raum aushalten. Fliesen und Stein gelten als besonders robust und pflegeleicht, aber auch ein Holzboden mit entsprechender Oberflächenversiegelung kann die Aufgabe meistern. Eine Fußmatte übernimmt den gröbsten Schmutz.

8. Spieglein, Spieglein an der Wand
Der Blick in den Spiegel gehört nicht nur für die Dame des Hauses zum obligatorischen Ritual beim Verlassen des Hauses. Je nach Größe und Position kann der Spiegel auch optische Weite in der Diele schaffen.

9. Diele schafft Stauraum
Die Architektin empfiehlt, möglichst Nischen im Flur für Einbauschränke frühzeitig in die Planung mit einzubeziehen. Auch der Platz unter der Treppe kann geschickt als Stauraum genutzt werden. Gerade bei einem Haus ohne Keller muss möglichst viel Stauraum an anderer Stelle geschaffen werden.

Fazit: Zeit und Kreativität in die Planung und Gestaltung der Diele zu investieren ist also keinesfalls vergeudete Mühe. Im Gegenteil, Sie werden sich daran freuen, jedes Mal, wenn Sie in Ihren Flur nach Hause kommen, Ihr Heim verlassen oder Gäste empfangen.
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