Der Bodenbelag als gesunde Grundlage.

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Gesunder Bodenbelag.
Foto: Osmo

In praktisch jedem Wohnraum liegt ein dekorativer Bodenbelag. Probleme gibt es glücklicherweise nur mit wenigen Materialien. Trotzdem lohnt es sich immer, auf die Details zu achten.

Zu den gesundheitlich unbedenklichsten Belägen gehören keramische Fliesen und Natursteinplatten. Sie bestehen durchweg aus natürlichen Rohstoffen und werden nach den gleichen Grundprinzipien hergestellt wie schon seit vielen Jahrhunderten. Verarbeitet werden sie in der Regel mit zementgebundenen Klebern, die nach dem Aushärten ebenfalls unproblematisch sind. Fast im gleichen Atemzug kann man Beläge aus massivem Holz nennen: Holzdielen und Massivparkett. Auch sie bestehen aus einem natürlich Rohstoff. Lediglich die Versiegelung könnte eine Quelle für Emissionen sein. Meist wird hier aber mit lösemittelarmen Acryllacken oder mit Ölen und Wachsen gearbeitet, sodass das Schadpotenzial gering ist. Ähnliches gilt für die Dispersionsklebstoffe, mit denen fest verlegtes Massivholz am Boden fixiert ist. Das war allerdings nicht immer so. Bis vor etwa 50 Jahren wurden zum Verkleben von Parketten auch Teerprodukte vereingeschlossen, doch wer empfindlich reagiert, sollte gezielt nach formaldehydarmen oder -freien Produkten fragen. Bei Markenprodukten ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass die Hersteller und Händler dazu eine zuverlässige Aussage machen können.

Weich und gesund?

Sehr uneinheitlich stellt sich das Bild bei den textilen Bodenbelägen dar. Das ist auch kein Wunder, denn Teppiche und Teppichböden können aus sehr unterschiedlichen Materialien bestehen. Die verwendeten Natur- oder Kunstfasern erzeugen selbst keine nennenswerten Risiken. Die kommen – soweit vorhanden – eher aus dem Trägermaterial und aus der chemischen Ausrüstung. Teppichrücken aus Jute sind unter Gesundheitsaspekten eine gute Wahl. Auch darin verarbeitetes Naturlatex ist meist unproblematisch. Achten sollte man in jedem Fall darauf, mit welchen Mitteln die Teppiche behandelt wurden, um dem Flor beispielsweise antistatische, flammhemmende und Schmutz abweisende Eigenschaften oder mehr Widerstandskraft gegen Motten zu verleihen. Dazu sollte der Hersteller eine verbindliche Auskunft geben können. Sehr interessant sind übrigens Teppiche aus Schurwolle. Sie benötigen keine antistatische oder Schmutz hemmende Behandlung, darüber hinaus bindet Schafwolle nachgewiesenermaßen einige Schadstoffe und trägt so zur Verbesserung der Raumluft bei. Mittel gegen Schädlingsbefall sind aber auch hier zu finden. Weniger problematisch, als zu vermuten wäre, sind Teppiche übrigens für Hausstaub-Allergiker. Die allergieerregenden Milben leben eher in Polstern und Betten als in Teppichen. Zudem nimmt ein kurzfloriger Teppich einiges an Staub auf, der sich dann leicht absaugen lässt.

Elastische Beläge

Robust, pflegeleicht, preisgünstig, schnell verlegt und in unzähligen Dekoren erhältlich: Die Vorteile von PVC-Böden sind bekannt. Allerdings auch, dass es seit Jahren eine Diskussion um freigesetzte Weichmacher, Chlorbelastung im Brandfall und Probleme beim Recycling gibt. Die von der Weltgesundheitsorganisation WHO definierten Grenzwerte für Emissionen halten die Böden ein. Wie weit das für das persönliche Sicherheitsempfinden genügt, muss aber letztlich jeder Bauher oder Renovierer selbst entscheiden. Alternativen zu den auch als CV- oder Vinylböden bezeichneten Produkten gibt es jedenfalls. Elastisch und fußwarm sind neben Polyolefin- und Gummiböden beispielsweise auch Beläge aus Linoleum oder Kork. Die Auswahl der erhältlichen Farbtöne und Dekore dieser natürlichen Materialien wächst stetig weiter.

Besonders verschleißfest, lange Lebensdauer und extrem Schmutz abweisend sind nur einige Vorzüge eines aus PVC bestehenden Bodenbelags. Foto: Tarkett
Besonders verschleißfest, lange Lebensdauer und extrem Schmutz abweisend sind nur einige Vorzüge eines aus PVC bestehenden Bodenbelags. Foto: Tarkett