Der individuelle Bodenbelag „iD Revolution“ von Tarkett ist zu 100 Prozent recycelbar und der erste elastische Designboden, der mit „Cradle to Cradle“ Gold zertifiziert wurde. Foto: Tarkett

Er begleitet uns zu Hause auf Schritt und Tritt: der Bodenbelag. Die Auswahl an individuellen Bodenbelägen ist groß.

Bei der Vielfalt an Bodenbelägen, die man heutzutage im Handel vorfindet, sollte nicht nur auf Optik, sondern auch auf Widerstandsfähigkeit, Wohngesundheit und Ökologie geachtet werden.

Die unterschiedlichen Räume des eigenen Zuhauses zeichnen sich u.a. auch durch einen individuellen Bodenbelag aus: Ein weicher Langflorteppichboden schmeichelt unseren Füßen im Schlafzimmer, Fliesen trotzen der Nässe im Badezimmer und ein Holzboden schafft eine gemütliche sowie gesunde Atmosphäre in den Wohnräumen oder Kinderzimmern.

Jeder Raum hat eine klar vorgegebene Funktion, jeder Bewohner eine bestimmte Vorliebe. Beides muss bei der Wahl eines individuellen Bodenbelags berücksichtigt werden.

Vorteile des Korkbodens - individueller Bodenbelag - Puro/MeisterWerke Schulte
Ein Korkboden ist ideal fürs Schlafzimmer: Seine Elastizität schont die Gelenke und seine Wärme verwöhnt die Füße. Foto: Puro/MeisterWerke Schulte

Die acht individuellen Bodenbeläge, die von Bauherren und Modernisierern am häufigsten gewählt werden, stellen wir Ihnen im Folgenden genauer vor:

1. Der Anpassungsfähige: Designboden

Vielseitig einsetzbar ist der sogenannte Designboden. Darunter versteht man einen PVC- oder Vinylboden, der Metall, Holz oder Stein nahezu authentisch abbildet. So kann beispielsweise Parkett Fliesen, Linoleum Holz und Kork Estrich imitieren oder umgekehrt.

 PVC-freie Designboden von Kährs
Dieser PVC-freie Designboden von Kährs imitiert überzeugend einen Parkettboden, ist allerdings deutlich robuster. Man kann ihn in allen gängigen Verlegearten beziehen. Foto: Kährs

Das Reizvolle daran ist, dass der individuelle Bodenbelag in einem Raum einen bestimmten Look hat, aber ganz andere Funktionen erfüllen kann. So trotzt ein Laminatboden, der im Gewand eines Parketts daherkommt, im Kochbereich Wasser und Fettspritzern und hebt sich kaum vom echten Parkett der Wohnzone ab. Der Aufbau eines Designbodens besteht aus einer harten Träger-, einer Dekor- und einer transparenten Nutzerschicht.


2. Der Klassiker: Holzboden

Trotz der Flexibilität eines Designbodens stehen auch Bodenbeläge wie echte Parkett- oder Holzböden weiterhin ganz oben auf der Beliebtheitsskala von Häuslebauern und Modernisierern. Das ist nicht weiter verwunderlich, ist der nachwachsende Rohstoff Holz als individueller Bodenbelag doch widerstandsfähig, pflegeleicht und fußwarm.

 Hirnholzparkett „Carrè“ - Haro
Ein elegantes Flair im Wohnzimmer schafft das Hirnholzparkett „Carrè“, das Haro nun auch in neuen Farben anbietet. Foto: Haro

Von der Farbgebung her beliebt sind derzeit helle Holzböden. „Ein Trend, der aus dem skandinavischen Raum kommt“, berichtet Susanne Hain, Geschäftsführerin von Hain Natur-Böden, „ist das Seifen von Böden. Es verleiht dem Parkett einen hellen, freundlichen Farbton, macht seine Oberfläche geschmeidig, betont den Rohholzcharakter und schützt zudem effektiv vor Flecken.“


3. Der Robuste: Laminatboden

Ebenfalls in warmen hellen Tönen, in Grau oder sogar bunt, aber auf jeden Fall großformatig, kommt Laminat in diesem Jahr daher. Angesagt sind bei diesem individuellen Bodenbelag strukturierte Oberflächen, häufig in Stein- und Holzoptik, die dem Original sehr nahekommen.

Ein entscheidender Vorteil ist, dass Laminat im Gegensatz zum Echtholzboden erheblich günstiger ist. Holzdekore wie Ahorn, Buche, Eiche, Fichte und Nussbaum wirken besonders schön im Zusammenspiel mit einer minimalistischen Einrichtung. Und auch Fliesenimitate liegen bei Laminat voll im Trend.


4. Der Elastische: Vinylboden

Ein Comeback erlebt dieses Jahr der Vinylboden, auch Polyvinylchloridboden (PVC) genannt, weil er äußerst strapazierfähig und noch dazu schalldämmend ist. Wie der Laminatboden ist er imstande, verschiedene Muster und Stile sehr überzeugend zu imitieren, darunter auch Stein- und Holzdekore.

„Multilayer Rigid“ Vinylboden von ter Hürne
Der neue „Multilayer Rigid“ Vinylboden von ter Hürne basiert auf einer neu entwickelten Rigid Composite Board-Technologie mit erhöhtem Kreideanteil und weniger Weichmachern. Foto: ter Hüme

Eine Rigid Board-Schicht, die mit Kalk- oder Steinmehl angereichert ist, macht den Boden starrer und damit robuster. Verlegt werden kann er ganz einfach durch Verkleben oder oft auch als Klicksystem.

Wegen der Schadstoffbelastung brauchen Sie keine Bedenken zu haben: Ein PVC-Boden darf heutzutage nur in den Handel kommen, wenn er auf Schadstoffe geprüft wurde.


5. Der Unkomplizierte: Linoleumboden

Aus Leinöl, Naturharzen, Kalkstein- und Holzmehl besteht der Linoleumboden. Er ist damit ein reines Naturprodukt und als solches strapazierfähig, langlebig und noch dazu leicht zu reinigen. Ein kleiner Wermutstropfen: Linoleum reagiert empfindlich auf viel Feuchtigkeit.

Individueller Bodenbelag "Marmoleum“ von Forbo Flooring
Mit neuen marmorierten Linoleum-Strukturen besticht „Marmoleum“. Die Bahnenware von Forbo Flooring besteht bis zu 98 Prozent aus natürlichen Rohstoffen wie Leinöl, Jute, Holz- und Kalksteinmehl. Foto: Forbo Flooring

Daher müssen die Fugen, wenn er als Meterware in Küche oder Badezimmer verlegt wird, extra versiegelt oder mit einem schützenden Oberflächenfinish versehen werden, wie es manche Hersteller anbieten. Dieses macht den individuellen Bodenbelag unempfindlich gegenüber Flecken, pflegeleicht und sogar antibakteriell. Im Vergleich zum PVC-Boden ist Linoleum zwar etwas teurer, kann dafür aber in Sachen Wohnraumklima, Umweltfreundlichkeit und Haltbarkeit punkten.


6. Der Ökologische: Korkboden

Ebenfalls ein Naturprodukt ist der Korkboden. Zu seiner Herstellung wird die Rinde der in den Mittelmeerländern heimischen Korkeiche geschält, geschrotet und unter Hitzeeinwirkung gepresst. Dabei dienen die im Kork enthaltenen Harze als natürlicher Kleber.

CORKLIFE Naturboden - Amorim
Hier darf man toben: Der CORKLIFE Naturboden ist nicht nur nachhaltig, sondern auch äußerst widerstandsfähig. Foto: Amorim

Gelegentlich fügen einige Hersteller allerdings Kunstharz hinzu. Üblicherweise wird der nachwachsende Rohstoff auf einen HDF-Träger aufgebracht. Seit 2019 gibt es nun aber auch Korkböden, bei denen die komplette Planke inklusive Trägermaterial, Gegenzug und Klickverbindung aus Kork gefertigt werden. Dadurch ist vor dem Verlegen nur eine minimale Untergrundvorbereitung notwendig, der ohnehin hohe Gehkomfort wird nochmals gesteigert und Wärme-, Trittschalldämmung und Raumluftqualität nehmen deutlich zu.


7. Der Kuschelige: Teppichboden

Der Trend bei Teppich ist dieses Jahr, ihn mittels Digitaldruck individuell zu gestalten. So können Teppichböden mit frei wählbaren Motiven oder grafischen Elementen bedruckt und damit personalisiert werden. Außerdem geht die Tendenz weiterhin zu hochflorigen Teppichböden, die sich flauschig und weich anfühlen.

Von der Farbgebung her sind silberne und gräuliche Töne bis hin zu Pastellfarben angesagt, denen manchmal noch ein zusätzlicher Schimmer mithilfe von Glanzfasern verliehen wird. Als neues Garn setzen Hersteller das „Polyamid Plus Garn“ ein, das deutlich widerstandsfähiger ist als herkömmliches Garn.

Teppichboden von Tretford
Das Flormaterial der Teppichböden von Tretford besteht hauptsächlich aus Kaschmir-Ziegenhaar. Dieses reduziert die Feinstaubbelastung in der Raumluft und wirkt noch dazu klimaregulierend. Foto: Tretford

Eine bemerkenswerte Entwicklung ist auch, dass Nachhaltigkeit für die Hersteller synthetischer Teppiche einen immer höheren Stellenwert gewinnt: So nutzt beispielsweise Interface, Hersteller synthetischer Teppichfliesen, ein zu 100 Prozent recycelbares Garn namens „Econyl 100“, das von dem Unternehmen Aquafil bezogen wird. Für dessen Herstellung werden alte, aus dem Meer gezogene Fischernetze, Produktionsabfälle und zurückgenommene Teppichfliesen verwendet.

Auch der niederländische Bodenbelagshersteller Desso setzt auf das Garn von Aquafil und kann seitdem mit einem „Cradle-to-Cradle Gold-Zertifikat“ werben. Dieses besagt, dass ausnahmslos alle Teile des Produkts neu verwertet werden können.


8. Der Alleskönner: Fliesenboden

Nach wie vor beliebt, vor allem in Küche, Bad und Diele, sind Fliesen. Sie lassen sich einfach und schnell reinigen und sind äußerst robust. Ihre gute Wärmespeicher- und Wärmeleitfähigkeit machen sie zum perfekten Partner von Wand- und Fußbodenheizung.

Bodenfliese „Kiano“ von Agrob Buchtal
Ursprünglich, archaisch und robust präsentiert sich die Bodenfliese „Kiano“ von Agrob Buchtal. Foto: Agrob Buchtal

Bei Design und Oberflächen von Bodenfliesen kann das Motto 2019 mit „Back To Nature“ umschrieben werden. Die Fliese soll natürliche Strukturen und Farbverläufe unterschiedlichster Materialien nachahmen und mithilfe von Einschlüssen, Rissen oder künstlich erzeugten Abnutzungseffekten lebendig wirkende Oberflächen erzeugen.

An den Wänden ist eine Rückbesinnung auf die herausragenden Qualitäten des Steinguts auszumachen. Und auch Farbe hält wieder Einzug und liefert in faszinierendem Zusammenspiel mit neuen Strukturen sowie einem abwechslungsreichen Fugenverlauf ein individuelles Ambiente.


Fazit

Ob Fliesenboden, Teppichboden oder ein Bodenbelag aus dem natürlichen Material Holz, die Vielfalt ist groß und die Entscheidung liegt individuell bei den Bewohnern. Jedes Interieur versprüht seinen eigenen Charme und erhält einen wohnlich gemütlichen oder modernen Charakter durch den passenden individuellen Bodenbelag.

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