Blaue matte Metrofliesen an der Wand im Wohnzimmer
Auch im Wohnzimmer machen sich Wandfliesen gut. Hier wurden blaue Metrofliesen horizontal verlegt. Foto: Tile of Spain/Decocer

Steingut, Steinzeug, Zementfliesen oder Naturstein: Wer neue Fliesen sucht, muss sich in einem großen Angebot zurechtfinden. Mit ein paar Vorkenntnissen findet man schnell seine Lieblingsfliese.

Am Anfang steht die Frage: Wo soll die Fliese hin? Wand, Boden? Wohnzimmer, Bad? Bezahlbar, da in Massen produziert, und somit der ‚Standard‘ für das Wohnen mit Fliesen sind Steingut und Steinzeug.

Fliesenspiegel auf orientalisch anmutenden Fliesen mit Muster in Silber
Ein bisschen orientalisch mutet das Wandbild mit den silberfarbenen „Zinc“-Fliesen an, die dadurch ein ganz außergewöhnliches Ambiente zaubern. Foto: Tile of Spain/ Apavisa

Ersteres ist weniger robust und daher nur für die Wand geeignet – die Innenwand, wohlgemerkt. (Fein-)Steinzeug ist die Wahl für den Boden, unter Umständen sogar im Freien.

Mit keramischen Feinsteinzeugfliesen der Abriebgruppe 3 (Wohnraum, Bad) oder 4 (Küche, Flur, evtl. Bad) ist man bei Bodenfliesen im privaten Wohnbereich ausreichend vor zu schnellem Verschleiß gefeit. Gruppe 1 wird nur als Wandfliese eingesetzt, die höchste Gruppe 5 hält höchster Beanspruchung in öffentlichen Gebäuden stand.

Draufsicht auf einen Boden aus Fliesen in Holzoptik in Fischgrätverlegung
Holz oder Fliese? Das Feinsteinzeug ‚Origin Wood‘ verbindet die wohnliche Ausstrahlung eines Fischgrätparketts mit den pflegeleichten, robusten Eigenschaften der Fliese. Foto: Deutsche Fliese/ Ströher

Zusätzlich ist die Fliese mit dem Buchstaben A, B oder C gekennzeichnet, der Auskunft darüber gibt, ob sich die Fliese auch für Böden eignet, auf denen manchmal (A) oder immer (C) Wasser steht.

Naturstein und Co.

Wohnzimmer mit Fliesen in Natursteinoptik an Wand und Boden
Edle Natursteinoptik für Wand und Boden: Die Feinsteinzeugserie „Cove“ hat vom trendigen XXL-Format bis zur Dekorfliese im Mosaik-Look alles zu bieten. Foto: Deutsche Fliese/Grohn

Marmor, Schiefer, Sandstein und Granit – sie bringen natürliche, lebendige Maserungen und Strukturen ins Wohnambiente und wirken dadurch zugleich archaisch und besonders edel. Ihre Eigenschaften sind höchst unterschiedlich, denkt man z.B. an den porösen Sandstein im Vergleich zum Granitstein, der sprichwörtlich maximale Härte besitzt: ‚Da beißt du bei mir auf Granit‘.


Nicht ausrutschen

Geht es um Feuchträume oder den Außenbereich, müssen Sie die Rutschhemmung der Bodenfliese beachten: Fliesen der Klasse R 9 und R 10 bieten eine geringe bis durchschnittliche Rutschhemmung.

Eine höhere Rutschsicherheit, z.B. für die Bereiche in und um die Dusche, gewährt die Klasse R 11. Sehr hohe Sicherheit erreicht man mit den Klassen R 12 und R 13. Kleiner Wehrmutstropfen: Je rutschhemmender die Fliese, desto intensiver ist der Reinigungsaufwand.


Insbesondere für Bad und Küche sind Glasmosaike im Trend, die den Raum mit hübschen Farbnuancierungen beleben. Glasfliesen sind pflegeleicht und relativ robust, werden aber dennoch nur für die Wand empfohlen.

Nachhaltig wohnen mit Fliesen

Moderne Loft Küche mit Fliesen als Bodenbelag
„Cádiz“ interpretiert den Landhausstil modern und unprätentiös, mit ausgewogenen Farbnuancen und kombinierbaren Formaten für Wand und Boden. Foto: Deutsche Fliese/ Villeroy & Boch
Blaue Mosaikfliesen am Boden im skandinavischen Stil.
Skandinavisches „Hygge” aus Spanien: Im klassischen Zementfliesen-Design lassen diese Bodenfliesen ein heimeliges Gefühl entstehen, ohne dabei kitschig zu wirken. Foto: Tile of spain/ Mayólica

Keramische Oberflächen und Naturstein sind robust, kratzbeständig und bleiben selbst bei intensiver Nutzung über Jahrzehnte optisch neuwertig. Aus diesem Grund ist das Wohnen mit Fliesen ökologisch und zugleich eine werterhaltende Investition ins eigene Zuhause.

Während viele andere Bodenbeläge als Sondermüll entsorgt werden müssen, lassen sich Keramikfliesen am Ende ihrer jahrzehntelangen Nutzung umweltneutral als Bauersatzstoff weiter nutzen.

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