
Steingut, Steinzeug, Zementfliesen oder Naturstein: Wer neue Fliesen sucht, muss sich in einem großen Angebot zurechtfinden. Mit ein paar Vorkenntnissen findet man schnell seine Lieblingsfliese.
Am Anfang steht die Frage: Wo soll die Fliese hin? Wand, Boden? Wohnzimmer, Bad? Bezahlbar, da in Massen produziert, und somit der ‚Standard‘ für das Wohnen mit Fliesen sind Steingut und Steinzeug.

Ersteres ist weniger robust und daher nur für die Wand geeignet – die Innenwand, wohlgemerkt. (Fein-)Steinzeug ist die Wahl für den Boden, unter Umständen sogar im Freien.
Mit keramischen Feinsteinzeugfliesen der Abriebgruppe 3 (Wohnraum, Bad) oder 4 (Küche, Flur, evtl. Bad) ist man bei Bodenfliesen im privaten Wohnbereich ausreichend vor zu schnellem Verschleiß gefeit. Gruppe 1 wird nur als Wandfliese eingesetzt, die höchste Gruppe 5 hält höchster Beanspruchung in öffentlichen Gebäuden stand.

Zusätzlich ist die Fliese mit dem Buchstaben A, B oder C gekennzeichnet, der Auskunft darüber gibt, ob sich die Fliese auch für Böden eignet, auf denen manchmal (A) oder immer (C) Wasser steht.
Naturstein und Co.

Marmor, Schiefer, Sandstein und Granit – sie bringen natürliche, lebendige Maserungen und Strukturen ins Wohnambiente und wirken dadurch zugleich archaisch und besonders edel. Ihre Eigenschaften sind höchst unterschiedlich, denkt man z.B. an den porösen Sandstein im Vergleich zum Granitstein, der sprichwörtlich maximale Härte besitzt: ‚Da beißt du bei mir auf Granit‘.
Nicht ausrutschen
Geht es um Feuchträume oder den Außenbereich, müssen Sie die Rutschhemmung der Bodenfliese beachten: Fliesen der Klasse R 9 und R 10 bieten eine geringe bis durchschnittliche Rutschhemmung.
Eine höhere Rutschsicherheit, z.B. für die Bereiche in und um die Dusche, gewährt die Klasse R 11. Sehr hohe Sicherheit erreicht man mit den Klassen R 12 und R 13. Kleiner Wehrmutstropfen: Je rutschhemmender die Fliese, desto intensiver ist der Reinigungsaufwand.
Insbesondere für Bad und Küche sind Glasmosaike im Trend, die den Raum mit hübschen Farbnuancierungen beleben. Glasfliesen sind pflegeleicht und relativ robust, werden aber dennoch nur für die Wand empfohlen.
Nachhaltig wohnen mit Fliesen


Keramische Oberflächen und Naturstein sind robust, kratzbeständig und bleiben selbst bei intensiver Nutzung über Jahrzehnte optisch neuwertig. Aus diesem Grund ist das Wohnen mit Fliesen ökologisch und zugleich eine werterhaltende Investition ins eigene Zuhause.
Während viele andere Bodenbeläge als Sondermüll entsorgt werden müssen, lassen sich Keramikfliesen am Ende ihrer jahrzehntelangen Nutzung umweltneutral als Bauersatzstoff weiter nutzen.