
Dekorativ verputzte Innenwände sind ein Dauerbrenner bei den Wohntrends. Zwar ist ein Grundputz keine Aufgabe für den Selbermacher, das individuelle „Finish“ mit einem Dekorputz dagegen kann jeder Heimwerker spielend schaffen.
Wer seinen vier Wänden ein dekoratives, neues Gesicht verleihen möchte, kann das mit etwas Geschick selbst erledigen: Während Grundputze vom Fachmann gebraucht werden, um Untergründe zu ebnen, werden Dekorputze (anschließend) zur attraktiven Wandgestaltung aufgebracht.

Vor allem, wenn ein Grundputz vorhanden ist und es nur darum geht, ungeliebte Tapeten loszuwerden und anschließend mit möglichst geringem Aufwand schöne neue Flächen zu gestalten, ist der Dekorputz eine gute Wahl. In einer Schichtdicke von etwa drei Millimetern lässt sich die mit Wasser angerührte „pastöse“ Masse von Selbermachern gut verarbeiten und stellt eine individuell gestaltbare Alternative zur Raufaser dar. Als Bindemittel kommen in Dekorputzen oft Kunstharze zum Einsatz, aber auch rein mineralische Angebote gibt es. Wird er mit einer entsprechenden Wandfarbe (dampfdiffusionsoffen!) überstrichen, gilt er aufgrund seiner meist mineralischen oder lehmbasierten Inhaltsstoffe als feuchtigkeitsausgleichend und damit sehr gut für das Raumklima.

Auch Lehm-, Ton- und Baumwollputz sind im Innenbereich beliebte Mittel zur Wandgestaltung, nicht zuletzt wegen ihres guten Rufes als wohngesunde Baustoffe. Längst gibt es Dekorputze, die noch im Eimer mit einem gewünschten Farbton eingefärbt werden – das bedeutet die Vereinfachung auf einen Arbeitsgang.

Rollen & Reiben
Unterschiedliche Oberflächenstrukturgestaltungen sind durch die verschiedenen Körnungen (Größe) des klassischen Dekorputzes möglich. Der wird meist in Form von Trockenmörtel als preiswerte Sackware angeboten, unterteilt in Reibeputz und Rollputz. Letzterer wird eigentlich genau wie der Reibeputz mit der Kelle auf das verputzte Mauerwerk oder die Gipsplatten aufgezogen.

Während aber die enthaltenen Körner des Reibeputzes mit einem Reibebrett auf der Wand verrieben werden und so die typischen Riefen und Rillen für die gewollt raue Oberfläche bilden, wird der feinere Rollputz einfach mit der Rolle strukturiert. Auch ein Rollputz im wahrsten Wortsinn ist auf dem Markt, der tatsächlich direkt aus dem Eimer – in Weiß oder bereits farbig abgetönt – auf die Wand „aufgerollt“ wird oder jetzt seit neuestem sogar wie eine Wandfarbe mit einem bestimmten Sprühsystem auf die Wand gesprüht werden kann.

Dekorputz auftragen
Welcher Dekorputz auch verwendet wird, die Oberfläche muss fest, nicht sandend und nicht kreidend sein. Eine obligatorische Putzgrundierung gleicht unterschiedliches Saugverhalten der Wand weitgehend aus, optimiert die Haftung des Putzes und deckt Farbunterschiede der Wand ab. Der Untergrund sollte sauber verspachtelt und nicht zu uneben sein. Prinzipiell werden alte Wandbeläge vorher entfernt, unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Dekorputz aber auch auf der alten Tapete aufgebracht werden, wenn sichergestellt ist, dass diese gut mit der Wand verbunden ist.
