Holztür in modernem Umfeld.
Holztür in modernem Umfeld: Diese Zimmertür von Lebo aus der Reihe „Roots“ setzt mit ihrer natürlichen Maserung und dem warmen Holzton einen lebendigen Kontrast zum kühlen Mauerwerk. Foto: Lebo

Anders als Hauseingangstüren, bei denen primär auf Sicherheit geachtet wird, werden Innentüren oft unter optischen Aspekten ausgewählt. Das Aussehen allein sollte jedoch nicht ausschlaggebend sein.

Wie schön ist es, nach einem turbulenten Arbeitstag einfach die Tür hinter sich zu schließen und jeglichen Lärm auszusperren. Wer bei der Wahl seiner Innentüren an das Thema Schallschutz gedacht hat, sichert sich damit Lebensqualität. Doch nicht nur Schallschutz spielt eine Rolle, sondern auch Aspekte wie Wärmeisolierung, Sicht- und Feuchteschutz.

Bei der Anschaffung von Innentüren sollte man also zunächst die Frage stellen: Wie wird der Raum genutzt, den ich durch die Installation einer Innentür vom Rest des Hauses abtrennen möchte? Soll die Tür Lärm isolieren, die Wärme im Raum halten, vor nach außen dringender Feuchtigkeit schützen? Diese Fragen sind essentiell und sollten vor der Entscheidung für den Kauf bestimmter Innentüren immer bereits beantwortet sein.

In schönem Kontrast zum eher kühlen Raumambiente steht das Türmodell „Optima“ von Jeld-Wen.
In schönem Kontrast zum eher kühlen Raumambiente steht das Türmodell „Optima“ von Jeld-Wen. Seine Oberfläche aus der DuriTop-Collection hat die Struktur „Raucheiche“, die Wärme und Natürlichkeit suggeriert. Foto: Jeld-Wen

Entscheidend: Innere Werte

Bei Innentüren unterscheidet man zwischen zwei Arten: den glatten Innentüren und den Rahmeninnentüren. Damit eine Tür jedoch eine bestimmte Aufgabe erfüllen kann – Wärme isolieren oder Schall abschirmen – benötigt sie eine auf ihren Zweck abgestimmte Einlage oder Füllung.

Glatte Innentüren sind üblicherweise mit einer Wabenkerneinlage, einer Röhrenspanstegeinlage, einer Röhrenspanplatte oder einer Vollspanplatte gefüllt. Innentüren mit Wabenkerneinlage, einer Füllung aus wabenförmig angeordneten Pappeteilen, sind preiswert, vom Gewicht her leicht und gut zu handhaben, können jedoch schnell brechen und weisen nur schlechte Schall- und Wärmedämmwerte auf.

Entscheidet man sich für eine Tür mit Röhrenspansteg, die mit Löchern versehenen Pressspanstreifen gefüllt ist, kann diese stärker belastet werden als eine Tür mit Wabeneinlage. Schall und Wärme dämmt sie etwas besser. Eine mit einer Röhrenspanplatte gefüllte Innentür ist äußerst stabil und langlebig, verzieht sich kaum und dämmt sowohl Schall als auch Wärme gut.

Hervorragende Schall- und Wärmedämmwerte hingegen haben glatte Innentüren mit Vollspanplatte. Diese sind äußerst stabil und verziehen sich kaum, haben jedoch deutlich mehr Gewicht. Als normale Zimmertüren sind sie daher eher nicht geeignet, können aber als Wohnungseingangstür in Mehrfamilienhäusern genutzt werden.

Die Rahmeninnentüren untergliedert man in Türen mit Massivholzfüllung, Stabverleimung und Schichtverleimung. Am kostengünstigen ist die mit massivem Schnittholz gefüllte Tür, die sich jedoch am leichtesten verzieht und auch Risse bekommen kann.

Etwas formstabiler und weniger anfällig für Risse ist die stabverleimte Rahmeninnentür mit stabverleimter Holzplatte als Kern. Beste Werte in puncto Stabilität und Schalldämmung weisen schichtverleimte Rahmeninnentüren auf. Sowohl der Rahmen als auch die Füllung bestehen bei dieser Tür aus schichtartig verleimtem Holz. In der Praxis weist sie nur selten Risse auf und verzieht sich wenig.

Dauerhaft schöner Look: Oberflächen

Wer Kinder oder Haustiere hat, weiß: Die zum Einzug neu eingebauten oder frisch gestrichenen Durchgänge können innerhalb kürzester Zeit starke Gebrauchsspuren aufweisen.

Um die hässlichen Überbleibsel dieser Beanspruchungen auf ein Minimum zu reduzieren, ist eine CPL-Beschichtung empfehlenswert. Diese ist abrieb-, kratz- und stoßfest und lässt sich leicht reinigen. CPL (Continuous Pressure Laminate), das aus dem Verpressen mehrerer Lagen Papier mit härtendem Melamin-Kunstharz entsteht, ist in unterschiedlichen Dekoren und Farben sowie allen gängigen Holzoptiken erhältlich.

Auch das Aufbringen von Weißlack ist eine attraktive und langlebige Option, die Räume freundlicher und weiter wirken lässt. Wenn Sie einen qualitativ hochwertigen Lack in mehreren Schichten verwenden und abschließend zum Schutz ein glattes Finish aufbringen, haben Sie auch bei häufiger Nutzung der Tür lange Freude an dieser modernen Oberfläche.

Einen nicht so cleanen, sondern eher warmen und natürlichen Touch vermittelt ein Echtholzfurnier. Durch seine Maserungen und die filigranen Oberflächenstrukturen ist es einzigartig, verändert sich jedoch nach einiger Zeit im Farbton. Eine Massivholzoberfläche kann im Laufe der Jahre ebenfalls ihre Farbe wechseln, sie dunkelt in der Regel nach, doch dank ihrer Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit ist sie sehr beliebt und häufiger Bestandteil eines naturverbundenen und freundlichen Wohnambientes.

Für Helligkeit und Weite: Glastüren

Räume, die als zusammengehörig wahrgenommen werden, bei Bedarf aber auch abtrennbar sein sollen, können mit einer Glastür verbunden werden. Diese Option bietet sich zum Beispiel im Wohnbereich an, um die Küche vom Wohn- oder Essbereich abzugrenzen.

Elegant in Erscheinung treten hier klassische Glastüren, Ganzglasschiebetüren und Glaspendeltüren. Sie halten im Fall einer Abtrennung der Küche lästige Kochgerüche vom Wohnbereich fern und bieten gleichzeitig Sichtkontakt zu Koch oder Köchin bzw. Familie und Gästen. Ist kein Sichtkontakt gewünscht, kann man eine blickdichte, matt satinierte Glastür wählen. Beim Kauf sollten Sie immer darauf achten, dass die Glastür aus Sicherheitsglas besteht und sich keiner verletzen kann, falls sie zu Bruch geht.

Hochglänzend und dennoch robust.
Hochglänzend und dennoch robust ist diese Schiebetür aus der Kollektion „Versio“ von Huga. Ihre auf Plexiglas basierende Decklage wird mit einer speziellen Beschichtung versehen. Foto: Huga

Perfekter Abschluss: die Zarge

Gerade wenn Sie auf Schall- und Wärmeschutz Wert legen, sollten Sie die Zarge, also den Türrahmen, genauer unter die Lupe nehmen. Die Zarge kaschiert die Wandöffnung oder Mauerlaibung und hält die Türbänder, Beschläge sowie das Schließblech, in das das Schloss einrastet.

Handelsüblich sind Block-, Blend-, Zargen- und Futterrahmen. Der Blockrahmen wird mit Dübeln in der Mitte der Mauerdicke montiert, die Laibung verputzt und die Fugen zwischen Mauer und Zarge mit Leisten bedeckt.

An einzementierten Steinschrauben oder Dübeln im Mauerfalz aufgehängt wird der Blendrahmen, unsichtbar mit Metallwinkeln oder Montageschaum oder sichtbar mit Schrauben in Spreizdübeln fixiert wird der Zargenrahmen.

Wer die Laibung komplett verdeckt haben möchte, entscheidet sich für einen Futterrahmen. Dieser kaschiert die Laibung u-förmig und schützt die Mauerkanten.

Damit Sie lange Freude an Ihren Innentüren haben, kaufen Sie diese im Fachhandel am besten gleich zusammen mit der Zarge und einer passenden Drückergarnitur. Nur so können Sie sicher sein, dass die Tür dicht ist und ihr Zusammenspiel mit Zarge und Beschlägen auch bei hoher Beanspruchung über Jahrzehnte reibungslos funktioniert.

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