Tipps, Tricks und Trends für das Kinderzimmer.

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Das Kinderzimmer kann nach Belieben eingerichtet werden.
Teppiche machen Kinderzimmer zu Wohlfühlzimmern. Noch dazu sind sie warm, schalldämmend und fußfreundlich. Schön, wenn sie darüber hinaus zum Spielen anregen, z.B. tretford beflockte Fliesen, aus Kaschmir-Ziegenhaar und Schurwolle, Foto: www.tretford.eu

Das Kinderzimmer einzurichten macht Spaß. Endlich einmal darf man ungehemmt in Farben und Formen schwelgen. Aber damit die Freude an der Gestaltung und Einrichtung lange währt, sollte man ein paar Punkte beachten.

Wem’s gefällt

Das Kinderzimmer soll natürlich primär dem Kind gefallen. Aber oftmals wird ein Kinderzimmer eingerichtet, bevor das Kind zur Welt kommt oder wenn es in einem Alter ist, in dem es noch gar keine eigenen Vorstellungen hat. Ein Freibrief also für kreatives Gestalten ganz nach den eigenen Vorlieben, sollte man meinen. Sinnvoller aber ist es, nicht nur der eigenen Lust am Einrichten und Dekorieren nachzugeben, sondern ein wenig langfristiger und im Sinne des Kindes zu planen: Ein kleiner Junge zum Beispiel wird den bunten Heißluftballon an der Wand vielleicht schon bald „uncool“ finden, das Töchterchen hat das Prinzessinnenbett möglicherweise bald satt. Schlau ist deshalb, wer zwar eine kindgerechte, aber dennoch zeitlose Einrichtung wählt, die ein paar Jahre überdauert und allen Geschmäckern gerecht wird. Dann lohnt es sich auch, etwas mehr Geld zu investieren.

Kreativität mal anders.
Kreativität mal anders: Dieses ungewöhnliche Wandpuzzle aus 28 Gewebe-Aufklebern lädt zum Spielen ein. Es kann mehrfach umgebaut und leicht entfernt werden. Ohne PVC, ohne Lösungsmittel, mit Klebstoffen auf Wasserbasis. Foto: www.babatude.com

Das Kinderzimmer braucht Farbe

Die Einrichtung für das Kinderzimmer beginnt bereits bei der Wahl der Farbe. Rosa für Mädels und Himmelblau für Jungs sind längst überholt, der aktuelle Trend rät zu Weiß. Das ist praktisch, denn Weiß ist geschlechtsneutral, lässt unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten und Farbkombinationen zu und ist auch bei älteren Kids und Teens angesagt. Für den fröhlich-leichten Look sorgen farbige Streifen (zum Beispiel aus Tapetenresten), Wandmalereien (am besten nur auf Tapete, damit sich diese nach ein paar Jahren entfernen lassen) oder – am einfachsten – Wandtattoos. Solche Aufkleber gibt es von briefmarkengroß bis wandfüllend und in unzähligen Farben, Formen und Motiven.

 

Möbel mit System

Kindermöbel zu kaufen kann unheimlich schwierig sein – einfach, weil die Auswahl riesig und das Angebot unüberschaubar ist. Der vielleicht beste Tipp: Denken Sie langfristig. Bevorzugen Sie umbaubare Möbel und solche mit Mehrfachfunktionen, von denen Sie einfach länger was haben. Zum Beispiel: Wickelkommoden, die mit einem neuen Anstrich versehen zum Dielenschrank umfunktioniert werden. Oder höhenverstellbare Babybetten, die sich in einen Wickeltisch oder eine Babywippe verwandeln lassen. Überlegen Sie sich auch, aus welchem Material die Kindermöbel für das Kinderzimmer sein sollen. Kindermöbel aus Massivholz sind robust und können bei Bedarf abgeschliffen werden – das verspricht eine lange Lebenserwartung. Furnierte Kindermöbel oder Möbel aus Kunststoff sind hingegen oft eine kostengünstigere Alternative, können allerdings Weichmacher, Farbstoffe oder Ausdünstungen beinhalten.

 

Thema Sicherheit

Ob und wieweit Kindermöbel wirklich kindgerecht sind, erkennt man bei genauerem Hinsehen: Sind die Ecken, Kanten und Griffe abgerundet? Sind die Möbel standfest, auch bei Kletterversuchen? Haben die Schubladen und / oder Schranktüren Sicherungen gegen versehentliches Einklemmen? Hat das Kinderbett einen Rausfallschutz? Versetzen Sie sich am besten für ein paar Minuten in die Lage eines Kindes, um mögliche Gefahrenquellen ausfindig zu machen – am besten schon im Möbelladen.

Sessel finden in Kinderzimmern immer mehr Freunde, weil sie flexibel und gemütlich sind.
Bitte Platz nehmen: Sessel finden in Kinderzimmern immer mehr Freunde, weil sie flexibel und gemütlich sind. Der Kindersessel KK Kids Chair XL von by KlipKlap besteht aus 100% Ökotex zertifiziertem Kaltschaum und kommt in stylischem Grau daher. ( Mehr unter www.kleineskarussell.de.) Foto: KlipKlap

Ordnung und Wiederfindbarkeit

Kinder sind Chaoten. Und es ist ein müßiges Unterfangen, ihnen den Sinn und Zweck von Ordnung erklären zu wollen. Einfacher geht‘s, wenn man mit ihnen spielerisch an dieses Thema herangeht – zum Beispiel mit farblich sortierten Aufbewahrungskästen, Boxen und Regalen, auf denen alles seinen Platz findet. So wie das Kind jeden Abend in dasselbe Bett geht, gehört auch jeder Gegenstand und jedes Spielzeug an denselben Platz. Farben und Muster helfen den Kindern bei der Orientierung und Zuordnung. Dabei gilt: Je klarer strukturiert, umso einfacher zu merken. Deshalb sind große, farbige Regalwürfel und Boxen besonders beliebt.

Accessoires und Deko

Das Kinderzimmer sollte nicht ohne Dekoration gestaltet werden– schließlich macht Deko erst die individuelle Note aus. Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Aber ein paar Empfehlungen gibt es doch: Weniger ist mehr: Hier die Girlande, dort die Papierblumen, da drüben die gemusterte Gardine – was üppig aussieht, kann so manches Kind überfordern. Deshalb sollte man Accessoires gezielt und sparsam einsetzen – und dem kindlichen Auge durchaus auch Freiflächen gönnen. Wer beim Shoppen dennoch nicht widerstehen konnte, sollte für jedes neu gekaufte Teil ein anderes eine Weile lang aussortieren und zwischenlagern. Schöner Nebeneffekt: Wenn man hin und wieder mal wechselt, bleiben auch ältere Dekoteile länger spannend.

Kreativität fördern

Wände und Möbel bemalen – was früher verboten war, ist heute explizit erwünscht. Ideal sind natürlich Tafeln, auf denen mit Kreide gemalt werden darf. Aber für Kinder wesentlich reizvoller sind Möbel aus Sandwichkarton, die nach eigenen Ideen gestaltet werden können. Der Vorteil solcher Papp-Möbel: Sie sind leicht und gleichzeitig sehr stabil, feuchtigkeitsresistent, recyclebar, umweltfreundlich und sie fördern die kreative Entwicklung des Kindes.

Möbel für Kinder.
Flyerline Schweiz AG, Set. Foto: www.flyerline.ch

Schadstoffe vermeiden – wie gut wie möglich

Wohngesundheit ist vor allem bei der Einrichtung eines Kinderzimmers wichtig. Denn gerade Kleinkinder kommen mit den Möbeln und Textilien hautnah in Kontakt und nehmen eventuell enthaltene Schadstoffe unmittelbar auf. Deshalb ist es gut, schadstoffarme Möbel zu bevorzugen. Eine Orientierung beim Kauf bieten Prüfsiegel und Zertifizierungen:

Blauer Engel: garantiert nicht schadstofffreie, aber schadstoffärmere Möbel als ungeprüfte. Das verarbeitete Holz stammt weitgehend aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Das Goldene M: ist in Deutschland das einzige, offiziell anerkannte Ökosiegel für Möbel.
eco-Zertifikat: verlässliches Prüfzeichen für qualitativ hochwertige, weitestgehend umweltverträgliche und gesundheitlich unbedenkliche Produkte. Zertifiziert werden u.a. Bauprodukte, Möbel, Matratzen und Bettwaren.
FSC: Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft. Ökologische Kriterien spielen ebenso eine Rolle wie soziale Aspekte. Jedoch wird das Rohmaterial zertifiziert, nicht das Endprodukt.
IUG Allergiker geeignet: deklariert Möbel, wenn diese keine oder fast keine Allergie auslösenden Stoffe enthalten. Dabei orientieren sie sich an Werten, die über die gesetzlichen Richtlinien hinausgehen.

LGA-schadstoffgeprüft: wird vergeben, wenn Möbel keine oder nur begrenzt Schadstoffe ausdünsten. Die Kriterienentwicklung und Zeichenvergabe wird durch eine neutrale Prüfstelle (LGA) vorgenommen, bewertet werden jedoch nur die Endprodukte, Rohstoffgewinnung und Verarbeitungsphase werden nicht einbezogen.

ÖkoControl: Zeichen für schadstoff- und emissionsarme Möbel, die aus nachwachsenden Rohstoffen und unter fairen und menschenwürdigen Bedingungen produziert wurden.
ToxProof: wird vom TÜV Rheinland für diverse Produkte aus dem Bereich Bauen und Wohnen vergeben. Im Vordergrund steht die Gesundheitsverträglichkeit. Schadstoffe und Emissionen werden überprüft.
GS-Zeichen „Geprüfte Sicherheit“: wird von zugelassenen Prüfstellen für Möbel vergeben, nachdem sie nach dem Gerätesicherheitsgesetz überprüft wurden. Über den Schadstoffgehalt und die Ökobilanz eines Produkts sagt dieses Label allerdings nichts aus.

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