Unsere Tipps für einen unkomplizierten Lampenkauf.

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Die passende Lampe nach einem erfolgreichen Lampenkauf.
Foto: Ledon

Früher war alles einfacher – jedenfalls beim Lampenkauf: Man erwarb eine Lampe, kaufte eine Glühbirne dazu und schon hatte man Licht. Aber die Glühbirne gibt’s nicht mehr, ihre Alternativen sind wesentlich energiesparender, aber auch komplizierter.

Da gibt es Energiesparlampen, Halogenlampen oder LEDs, zwischen denen man sich je nach Anwendung, Fassung und Anforderung an Lichtqualität und Wohngesundheit entscheiden muss.

Energiesparlampen

Energiesparlampen benötigen bei gleicher Helligkeit gegenüber Glühlampen etwa 80 Prozent weniger Strom und halten etwa 5- bis 15-mal länger als normale Glühlampen. Trotz dieser Vorteile sind Energiesparlampen ins Gerede gekommen, und zwar hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit. Denn alle Energiesparlampen enthalten Quecksilber im Leuchtgas, das Leber und Nieren schädigen kann. Solange die Lampe intakt ist, stellt der Quecksilbergehalt kein gesundheitliches Risiko dar. Schwierig wird es nur, wenn die Lampe zu Bruch geht und das Quecksilber freigesetzt wird. Dann sollte man den Raum gründlich lüften, die Scherben mit Gummihandschuhen aufsammeln und den Rest mit einem Lappen aufnehmen, der anschließend im Abfallbeutel entsorgt wird. Auf keinen Fall staubsaugen! Fest steht außerdem, dass Energiesparlampen elektromagnetische Strahlung abgeben. Auch wenn das Bundesamt für Strahlenschutz darin im Alltagsgebrauch keine Gefahr sieht, wird Elektrosmog doch mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindungen gebracht wird, z. B. neurologische Störungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schwächungen des Immunsystems und sogar Krebs. Kritiker befürchten schon länger, dass das Kunstlicht mit seinem hohen Blauanteil Schlafstörungen, Nervenleiden und andere Erkrankungen verursachen könnte. Hinzu kommt die Gefahr durch UV-Strahlung, durch die einige Verwender Verbrennungen (ähnlich einem Sonnenbrand) und Augenschäden erlitten haben. Es bleibt der Rat, einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu der Energiesparlampe einzuhalten – zum Schutz vor Strahlung und Verbrennung.

Halogenlampen

Angenehm ist, dass Halogenlampen sofort nach dem Klick auf den Schalter brennen, während Energiesparlampen meist eine gewisse Anlaufzeit brauchen. Ein weiterer Vorteil: Eine defekte Halogenlampe kann problemlos in den Hausmüll wandern, während Energiesparlampen und LED-Leuchten gesondert entsorgt werden müssen. Halogenlampen werden in Hochvolt-Halogenlampen (230 Volt) und Niedervolt-Halogenlampen (12 Volt) unterteilt. Hochvolt-Halogenleuchtmittel benötigen keinen Trafo und sind sowohl als typisch kleine Halogenlampe als auch in Form einer normal großen Glühbirne erhältlich. Sie sparen etwa 20 bis 30 Prozent Energie. Niedervolt-Halogenlampen benötigen einen Trafo, also ein kleines Vorschaltgerät, das den Strom von 230 Volt auf 12 Volt transformiert. Im direkten Vergleich zur Glühbirne gibt eine Niedervolt-Halogenlampe 60 Prozent mehr Licht.

LED-Lampen

Wie Energiesparlampen benötigen auch LED-Lampen bis zu 90 Prozent weniger Energie, um die entsprechende Helligkeit einer Glühbirne zu erzeugen. LED-Lampen geben weder Infrarot- noch Ultraviolett-Strahlung ab, entwickeln also kaum Wärme, bleichen Farben nicht aus und enthalten kein giftiges Quecksilber. Aber „hell“ ist nicht gleich „hell“: Das Licht einer LED-Lampe ist im Vergleich zur normalen Glühlampe kälter, sprich: ungemütlicher. Gerade in Wohnbereichen empfinden wir das kühle Weiß der Lämpchen als unangenehm.

Lampenkauf – wie geht man vor?

Die richtige Lampe für Küche, Wohnzimmer und Büro zu finden, ist also gar nicht so einfach. Wir fragten Alexander Wunsch, praktizierenden Arzt und Lichttherapeut, was man als Verbraucher beachten muss. Er meint: „Der Mensch hat sich im Laufe der Evolution an natürliche Lichtquellen perfekt angepasst. Daher stellen die synthetischen Lichtquellen aus meiner Sicht keine Alternative dar, insbesondere, wenn die Gesundheit eine Rolle bei der Entscheidung spielt. So gibt es ein umfangreiches Gutachten der französischen Gesundheitsbehörde ANSES, das sogar vor dem Einsatz von LEDs in Privathaushalten warnt, insbesondere dort, wo sich Kinder aufhalten. Da die Leuchtstofflampen aufgrund der Schadstoffproblematik und der schwierigen Entsorgung ebenfalls ausscheiden, bleibt dann nur die Halogenglühlampe, die im Idealfall mit Gleichstrom betrieben werden sollte, damit sie nicht flimmert und keinen Elektrosmog erzeugt.“