
Treppen können schnell zu einer Gefahr werden, denn Stürze sind weniger selten als man glaubt. Besonders im Alter oder bei einer Verletzung bereitet das Treppensteigen Schwierigkeiten. Wir haben sieben Tipps für eine sichere Treppe.
Um das Unfallrisiko auf Treppen zu minimieren, ist bei der Planung lediglich mit einem Minimum an Mehraufwand zu rechnen. Doch was, wenn die Treppe bereits steht? „Auch nachträglich gibt es eine Reihe von Möglichkeiten“, sagt Thomas Köcher, Geschäftsführer des Holztreppen-Anbieters Treppenmeister.
Tipp 1: Das Steigungsverhältnis
Je nach Verhältnis zwischen Steigung und Auftritt lässt sich eine Treppe mehr oder weniger bequem begehen. Standardmäßig wird das Verhältnis 19cm (Steigung) zu 25cm (Auftritt) oder 18cm zu 27cm verwendet. Deutlich bequemer hingegen wird es, wenn man das Verhältnis 17cm zu 29cm nutzt, also die Steigung verringert und den Auftritt vergrößert.
Dadurch beansprucht die Treppe ein wenig mehr Platz, allerdings fällt das kaum auf.
Tipp 2: Der Handlauf

Um sich sicher festhalten zu können, muss der Handlauf griffig und stabil sein und über die gesamte Treppe reichen. Im Alter kann außerdem ein zweiter Handlauf angebracht werden, um sich beidseitig festzuhalten. Eine Höhe von 80 bis 110cm ist die optimale Höhe.
Tipp 3: Gleichmäßige Steigung
Die Steigung der Treppe sollte überall gleich sein. In der Realität ist das häufig nicht der Fall. Grund dafür sind Umbaumaßnahmen, wie ein neuer Bodenbelag oder eine nachträglich eingebaute Fußbodenheizung. Dadurch sind die letzten Stufen beim An- und Austritt unterschiedlich hoch, was zu Unfällen führen kann.
Tipp 4: Ausreichend Kontraste

Bereits ab dem 40. Lebensjahr benötigt das Auge mehr Licht, um das gleiche zu sehen wie in jungen Jahren. Diese Tendenz nimmt mit steigendem Alter weiter zu. Deshalb sollten sich die Treppenstufen optisch voneinander und vom Boden abheben.
Dies lässt sich durch eine entsprechende Beleuchtung an der Wand oder an den Stufenkanten umsetzen. Alternativ können die Kanten auch farblich gekennzeichnet werden.
Tipp 5: Die Art der Treppe
Statistisch gesehen sind der Anfang und das Ende einer Treppe die gefährlichsten Abschnitte. Deshalb sollten Treppen mit Unterbrechung durch ein Podest wenn möglich vermieden werden.
Wendeltreppen hingegen bürgen ein weniger großes Unfallrisiko. Jedoch sollten Sie auf eine gute Stufenverziehung achten.
Tipp 6: Die Beleuchtung
Eine gut ausgeleuchtete Treppe ist sicherer als eine im Dunkeln liegende. Nutzen Sie deshalb Wandspots oder beleuchtete Stufenvorderkanten. Bringen Sie Lichtschalter gut erreichbar am Anfang und am Ende der Treppe an und installieren Sie gegebenenfalls Lichter im Handlauf.
Bewegungsmelder, die das Licht automatisch einschalten, bieten zusätzlichen Komfort und Sicherheit.
Tipp 7: Halbstufen

Halbstufen halbieren die Steigung, die mit einem Schritt überwunden werden muss. Sie sorgen für mehr Stabilität bei der Gewichtsverlagerung und sparen Kraft.
Die Podeste lassen sich jederzeit nachträglich montieren und wieder entfernen. Im Rahmen der Förderprogramme für altersgerechten Umbau gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Zuschüsse für Halbstufen.